Eichenring in Panketal: Berliner HOWOGE lässt erstmals in Brandenburg bauen

Eichenring in Panketal: Berliner HOWOGE lässt erstmals in Brandenburg bauen

Eichenring in Panketal: Berliner HOWOGE lässt erstmals in Brandenburg bauen
Das Wohnprojekt Eichenring. Copyright: Treucon / Kondor Wessels

Das kommunale Wohnungsunternehmen des Landes Berlin kauft ein gemeinsames Projekt der TREUCON Gruppe Berlin und Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH. Aktuell wurde der Richtkranz über den 221 Wohnungen in der Brandenburger Gemeinde Panketal aufgezogen.

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Artikel vom 07. Juli 2022: Die Gemeinde Panketal liegt im Berliner Speckgürtel und zwar im Norden – kurz vor Bernau. Nur knapp 250 Meter hinter der Berliner Stadtgrenze lässt jetzt die HOWOGE im Ortsteil Schwanebeck einen Wohnkomplex mit 221 Wohnungen, 13 Gewerbeeinheiten und einem großen Quartierplatz bauen. Der Grundstein ist inzwischen vermauert. Das Projekt auf dem 17.600 Quadratmeter großen Grundstück im Eichenring hat das kommunale Wohnungsunternehmen des Landes Berlin weder selbst entwickelt noch baut sie es in eigener Regie. Sie kauft damit zum ersten Mal eine komplette Projektentwicklung in Brandenburg – von der TREUCON Gruppe und der Kondor Wessels Berlin GmbH. Sie übernimmt den Komplex nach der voraussichtlichen Fertigstellung 2024 in ihren Bestand.

Bauprojekt Eichenring bringt 221 Wohnungen fürs Berliner Umland

Für den Standort spricht vieles. Das Areal liegt nur unweit vom Klinikum Berlin-Buch entfernt. Die Gemeinde mit rund 20.000 Einwohnern ist nah an der Autobahn gelegen und zudem über den S-Bahnhof Zepernick an die Berliner City angeschlossen. Viele wohnungssuchende Berliner sind in den vergangenen Jahren in Umlandgemeinden wie Panketal ausgewichen: Die Nachfrage nach Wohnungen ist auch hier gestiegen.

Das Projekt kann zudem als Symbol für die geplante, stärkere Verflechtung der Wohnungsmärkte von Berlin und Brandenburg gelten. Erst im März 2022 ist im gemeinsamen Kabinettsentschluss zur Hauptstadtregion mehr Neubau beschlossen worden, um die Märkte zu entlasten. Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, erklärte anlässlich der Grundsteinlegung: „Das Bauprojekt Eichenring mit seinem hohen energetischen Standard und der guten ÖPNV-Anbindung entspricht genau diesem Ziel.“

Um das Baugrundstück in Panketal musste lange gekämpft werden

Im Januar hatte Thomas Doll, geschäftsführender Gesellschafter der TREUCON-Gruppe, angedeutet, wie schwierig die Rahmenbedingungen inzwischen sind. Die enorm gestiegenen Grundstückspreise in Berlin und Brandenburg würden es erschweren, Kooperationsmodelle zwischen privaten und kommunalen Wohnungsbaugesellschaften in einem vernünftigen wirtschaftlichen Rahmen entwickeln zu können. In diesem Fall hat sich das Unternehmen seit Ende 2018 um das Grundstück bemüht, für das bereits seit 2016 eine Baugenehmigung im Rahmen des Bebauungsplans Neu-Buch vorlag. Der Kauf erfolgte 2021. „Es war ein langer Weg, der nicht zuletzt durch die Pandemie beeinflusst war, die TREUCON hat noch nie so lange um ein Grundstück kämpfen müssen“, betonte er bei der Grundsteinlegung.

Warum ein kommunales Unternehmen des Landes Berlin im Land Brandenburg investiert? Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE, erklärte: „Unser Engagement für bezahlbaren Wohnraum endet nicht an der Stadtgrenze Berlins. Aus diesem Grund erwerben wir auch in Brandenburg Grundstücke oder Bauvorhaben, wenn sie unseren Bestand sinnvoll ergänzen. Der Eichenring liegt in der Nähe unserer Bestände in Berlin-Buch und kann damit optimal von unserem Servicebüro vor Ort verwaltet werden.“  Die Mietpreise im Eichenring werden unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen.

Die neuen Wohnungen im Eichenring: Nachhaltig und barrierefrei

Das Objekt ist als Komplex aus zwei u-förmigen Gebäuden mit drei bis fünf Geschossen geplant. Mit dem Bau werden insgesamt 204 reguläre Mietwohnungen entstehen, davon 28 Ein-Zimmer-, 89 Zwei-Zimmer-, 46 Drei-Zimmer-, 33 Vier-Zimmer- und acht Fünf-Zimmer-Wohnungen. Außerdem werden 17 Ein-Zimmer-Wohnungen als sogenannte BoardingHouses entstehen, die als vorrübergehende Unterkunft für Klinikmitarbeiter gedacht sind.

Alle Wohnungen sind schwellenfrei und per Aufzug barrierefrei erreichbar. Sie bieten jeweils entweder eine Loggia, eine Terrasse oder einen Balkon. Gebaut wird nach KfW 55–EE Standard. Auf den Dächern befindet sich eine Photovoltaik-Anlage, die die Mieter mit HOWOGE-Grünstrom versorgt. Das Regenwasser soll auf dem Grundstück versickern, obgleich der Baugrund wegen des Geschiebemergels schwierig ist. Marcus Becker, Geschäftsführer der Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH, erläuterte dazu: „Diese Herausforderung werden wir durch eine 1,2 Meter dicke Ringstauleitung bewältigen, die um das gesamte Gebäude herum verlegt wird und somit das Regenwasser sammeln und kontrolliert ableiten kann.“

Für die 13 geplanten Gewerbeeinheiten sind insgesamt rund 860 Quadratmeter Fläche vorgesehen. Hier sollen kleinere Geschäfte für die Nahversorgung und Praxen einziehen. Der Komplex hat eine Tiefgarage. Insgesamt sind 267 PKW- und 270 Fahrradstellplätze geplant.

Richtfest in Panketal

Der Richtkranz schwebt über der Eichenring-Baustelle. Copyright: H. Schnitger
Der Richtkranz schwebt über der Eichenring-Baustelle. Copyright: H. Schnitger

Update vom 13. Juli 2023: Unweit der Berliner Stadtgrenze wurde heute Richtfest für 221 neue, kommunalen Wohnungen in der Brandenburger Gemeinde Panketal gefeiert. Die Entwicklung und den Bau übernehmen die Treucon Gruppe Berlin und die Kondor Wessels Bouw Berlin GmbH für die kommunale HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH. In Anwesenheit von Rainer Genilke, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg wurde feierlich der Richtkranz für das erste Bauteil gehisst. Rainer Genilke: „Vor gut einem Jahr wurde der Grundstein gelegt und heute können wir Richtfest feiern. Das ist ein guter Tag für Wohnungssuchende in Brandenburg und dem gesamten Berliner Umland, denn hier ist der Bedarf besonders hoch.“

Nach der Fertigstellung Ende 2024 erfolgt die Übergabe des Quartiers an die Berliner  Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE, die dann die Vermietung und die Bewirtschaftung übernimmt. Entsprechend ihrem sozialen Auftrag errichtet die HOWOGE bezahlbaren Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung. So wird die Durchschnittsmiete für die Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen unter zehn Euro pro Quadratmeter liegen.

Blick auf die Baustelle. Copyright: H. Schnitger
Blick auf die Baustelle. Copyright: H. Schnitger

Neben bezahlbaren Mietwohnungen entstehen auf dem 17.600 Quadratmeter großen Areal rund 840 Quadratmeter Gewerbefläche für bis zu 13 Gewerbeeinheiten. Hier sollen entsprechend der Bedarfe vor Ort Gastronomie, Dienstleistungsanbieter oder Praxen einziehen. Alle Gebäude werden im Energiestandard KfW 55 EE errichtet. Aufgrund der Beschaffenheit des Bodens gibt es kaum Versickerungsmöglichkeiten auf dem Grundstück, sodass eine 1,2 Meter dicke Ringstauleitung um das Gebäude gelegt wird. Hier wird das Regenwasser aufwändig gesammelt und kontrolliert abgeleitet. Darüber hinaus gibt es Spiel- und Erholungsflächen sowie einen zentralen begrünten Quartiersplatz. Nach jetzigem Planungstand können die ersten Mieter ihr neues Zuhause Anfang 2025 beziehen.

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