Neustart für ehemalige Zigarettenfabrik

Neustart für ehemalige Zigarettenfabrik

Neustart für ehemalige Zigarettenfabrik
Visualisierung: DIE WOHNKOMPANIE Berlin

Auf dem Areal der ehemaligen Reemtsma-Tabakfabrik entsteht der neue Campus Go West! mit Büroflächen für Startups, einem Handwerkerzentrum, Theater, Kino, Gastronomie und Hotels. 

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Riesige, leere Hallen, der Hauch von Tabakgeruch, ein paar summende Bienen: So sieht es derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Reemtsma-Tabakfabrik, wenige Minuten vom Berliner Kurfürstendamm entfernt, aus. Doch mit Ausnahme der Bienenstöcke, die der Bauherr Stephan Allner von DIE WOHNKOMPANIE Berlin mit seinem Team intensiv behütet, wird hier nicht viel beim Alten bleiben. Schließlich ist der Reemtsma-Fabrikstandort seit 2012 geschlossen, da die Produktion nach Polen und Niedersachsen verlagert wurde. 2014 erwarb DIE WOHNKOMPANIE Berlin das leerstehende Industrieareal und öffnete es erstmals für die Nachbarschaft. Und das mit Erfolg: So haben zum Beispiel Street-Art- Künstler während des Berlin Mural Festivals zahlreiche Außenwände mit Kunstwerken verziert und auch die Studenten der Filmschauspielschule Berlin bevölkern das Areal und ziehen mit ihren Theateraufführungen zahlreiche Besucher an. 

Eine Milliarde Euro 

Nach gut vier Jahren Planung hat das Unternehmen nun seine neuen Pläne für das Areal vorgestellt: Unter dem Namen Go West! soll ein neuer Gewerbe- und Bürostandort entstehen. Die aktuellen Entwürfe sehen fast 185.000 Quadratmeter Gewerbeflächen vor, die auf dem etwa 74.000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Mecklenburgischen Straße im Süden und der Forckenbeckstraße im Norden entwickelt werden – Raum für fast 10.000 Arbeitsplätze. Etwa ein Jahr dauern die Abrissarbeiten, die jetzt beginnen. Für die Gesamtentwicklung hat Stephan Allner etwa sechs Jahre vorgesehen. Bis dahin investiert DIE WOHNKOMPANIE eine Milliarde Euro in das Projekt. 

Handwerkerhof entsteht 

Stephan Allners Vision ist, das einstmals abgeschottete Areal wieder für die Bevölkerung zu öffnen: Das Herzstück zeigt sich als ein zentraler Stadtplatz mit Theater, Kino, mehreren Restaurants, Cafés und kleinen Läden für den täglichen Bedarf. An diesem zentralen Platz – in der Größe des Charlottenburger Walter-Benjamin-Platzes – findet später auch die bereits auf dem Areal angesiedelte Filmschauspielschule ein dauerhaftes Zuhause. 

Ein Hotel der Zwei-Sterne-Kategorie wird später hier die Gäste empfangen, ein weiteres Vier-Sterne-Hotel mitsamt Tagungsflächen ist ebenfalls angedacht. Bestehen bleibt das Bürohaus, in dem DIE WOHNKOMPANIE Berlin sowie diverse Architektur- und Planungsbüros bereits heute ihren Sitz haben, sowie die umgebende Produktionshalle im westlichen Grundstücksteil. Dort ist mit dem Bezirk bereits ein Handwerkerhof verabredet worden, in dem sich klassische Betriebe und Manufakturen, vom Möbeltischler und Elektriker bis hin zum Schlosser und Oldtimer-Restaurator, zu vergünstigten Mietkonditionen ansiedeln können. 

Ebenfalls erhalten bleibt das 26 Meter hohe Hochregallager, das nach Plänen der Architekten Axthelm Rolvien zu einem 12.000 Quadratmeter großen Startup-Inkubator mit Atrium und gläsernen Balkonen umgestaltet werden soll. Ein bis zwei Kitas sorgen für kurze Wege für die Eltern. Zudem entstehen im Go West! diverse Büro- und Gewerbegebäude und ein Rechenzentrum. 

Innovativ geht es aber nicht nur später im Inkubator zu, sondern bereits beim Bau der Häuser: Auf dem Areal werden mehrere Null-Energie-Bürohäuser zu finden sein, also Gebäude, die keinerlei Primärenergie mehr verbrauchen. Eines der Gebäude ist ganz in Holzbauweise geplant, einige der Fensterfronten werden mit Fotovoltaik ausgestattet und produzieren Strom. Auf den Hausdächern wird Platz für Urban Gardening angeboten, zudem speichern die Dächer das Regenwasser und geben es bei Hitze wieder an ihre Umgebung ab – so wie auch die riesigen unterirdischen Zisternen. Die Bienen, die Stephan Allner und sein Team heute schon liebevoll auf dem Areal züchten, können dann in Ruhe ihre Runden drehen – und für blühende Dächer sorgen. 

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