Treuenburg Group: „Ungewisser Ausblick mit Zuversicht“

Treuenburg Group: „Ungewisser Ausblick mit Zuversicht“

Treuenburg Group: „Ungewisser Ausblick mit Zuversicht“
Die Treuenburg Group mit Sitz in Erfurt vergrößerte ihr Portfolio in den vergangenen Monaten. Torsten Pfeifer, CEO der Treuenburg Real Estate AG, wagt den Blick in eine ungewisse Zukunft. Copyright: Pixabay (links); Treuenburg (rechts).

Die Thüringer Unternehmensgruppe hat 2022 ein erfolgreiches Jahr mit einigen Ankäufen absolviert. Torsten Pfeifer, CEO der Treuenburg Real Estate AG, wagt einen Blick in das kommende Jahr, spricht über Bestandssanierung, Energiekosten, aber auch über seine eigene Stiftung und sein Engagement in Startups.

Einladung zum Magdeburger Immobiliengespräch

Die Treuenburg Group – ein Immobilien- und Venture-Capital-Investor mit Schwerpunkt auf Mitteldeutschland – blickt auf ein gutes Jahr 2022 zurück: „Trotz der schwierigen Situation, die sich im Laufe des Jahres entwickelt hat, sind wir zufrieden mit der Unternehmensentwicklung“, sagt Torsten Pfeifer. „Der Leerstand in unseren Objekten ging zurück, der WALT nach oben. Gerade im gewerblichen Teil des Portfolios konnten wir die Mieten deutlich steigern.“ Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Erfurt vergrößerte ihr Portfolio in den vergangenen Monaten. Dazu gehören beispielsweise das Haus Neuwerkstraße 47 A, direkt gegenüber der Thüringer Staatskanzlei, ein Objekt in Bad Langensalza oder ein Portfolio, das im Rahmen eines 50:50-Joint Ventures mit den Nürnberger Investoren MOGK und FONTAS erworben wurde.

„Der Ausblick ist allerdings deutlich ungewisser“, so Torsten Pfeifer. Vom Immobilienmanager seien er und sein Team zum Energiemanager geworden. Dazu passt eine Studie von JLL: Gebäude mit schlechter Energiebilanz erleiden immer höhere Wertabschläge. Die Preisdifferenz zu energieeffizienten Immobilien betrug im ersten Halbjahr 2022 zwischen zwölf und 33 Prozent im Mittel.

Energiekosten: „Panik schüren ist nicht gut“

Auch die Mieter der Treuenburg Group machen sich Gedanken um ihre Energiekosten. „Wir sind in einer Energiekrise. Wir müssen die Probleme und Herausforderungen als Experten deshalb vor allem faktisch richtig kommunizieren. Panik schüren ist nicht gut“, unterstreicht Torsten Pfeifer. Auch politische Entscheider sollten dies berücksichtigen. Im Forecast der Thüringer Unternehmensgruppe ist davon auszugehen, dass die Nebenkosten im Portfolio für 2022/2023 um etwa einen Euro fünfzig pro Quadratmeter steigen. Mit der Gründung der Treuenburg Erneuerbare Energien GmbH im ersten Quartal 2022 wurde auch gesellschaftsrechtlich der Startschuss gegeben, das Treuenburg-Portfolio energieeffizienter und nachhaltiger aufzustellen.

Erfurt: Stadtteil Neue Mitte mit Center-Umwidmung

Neuester Ankauf, der auf das Nachhaltigkeitsthema einzahlt: das Große Herrenberg Center in Erfurt. Momentan befindet sich auf der Stieler Straße ein Briefverteilerzentrum der Deutschen Post. „Das Gebiet Neue Mitte wird durch einen Stadtentwicklungsplan neu geplant und transformiert“, sagt Torsten Pfeifer. „Das Center ist dann in der Mitte der Mitte.“ Was daraus wird, ist noch unklar: Derzeit arbeitet die Unternehmensgruppe mehrgleisig an Konzepten. Es könnte ein Neubau im Bereich Seniorenwohnen werden, aber auch eine Bestandssanierung.

„Das Stigma Osten gibt es leider noch“

Weitere Zukäufe der letzten zwölf Monate befinden sich neben Erfurt beispielsweise in Ruhla und Gotha. „Das sind Objekte mit Supermärkten, die nur noch eine geringe Restlaufmietzeit haben und hohem Leerstand.“ Genau solche Immobilien stellen – mit dem richtigen Preis versehen – sehr gute Opportunitäten für die Treuenburg dar. „Klassische Wohninvestitionen haben wir nur bis 2017 getätigt. Als die Preise dann aber anfingen, über dem 20-fachen der Jahresnettokaltmiete zum Beispiel in Erfurt zu liegen, haben wir unseren Schwerpunkt auf andere Assetklassen, nämlich auf Büro, Logistik und andere Gewerbeobjekte, verlegt“, sagt Torsten Pfeifer.

Die Treuenburg Group ist inzwischen in 14 Städten Mitteldeutschlands mit über 170.000 Quadratmetern vermietbarer Fläche vertreten. Die Objekte werden holistisch von knapp 50 Mitarbeitern gemanagt und betreut. Zum ersten Mal investierte die Unternehmensgruppe 2022 in Sachsen-Anhalt. „Mitteldeutschland, also Sachsen, Sachsen-Anhalt und natürlich unser Fokus Thüringen, bietet sehr viel an Immobilienqualität bei gleichen oder besseren makro- und mikroökonomischen Faktoren, zu teilweise deutlich attraktiveren Preisen, im Vergleich mit vielen anderen Regionen. Das Stigma Osten gibt es leider noch.“

Investments in Start-ups und Innovationen: 17 Beteiligungen in fünf Jahren

Ein weiteres Standbein ist das Investment in Start-ups unter der Marke Treuenburg Venture Partners. „Damit investieren wir vorzugsweise in Mitteldeutschland, aber auch weltweit in junge, innovative Unternehmen in den Bereichen Digital Health, Real Estate Innovation und Climate Tech“, so Torsten Pfeifer. So konnte die Treuenburg Group ihr Venture-Capital-Portfolio innerhalb von fünf Jahren auf 17 Beteiligungen erweitern. Hierzu gehört beispielsweise TeiaCare, ein Mailändisches Unternehmen, das sich auf die Integration AI-kompatibler Sensoren und das Monitoring in Krankenhäusern und Pflegeheimen spezialisiert hat. „Im Bereich digitale Gesundheit haben wir uns mittlerweile Expertise aufgebaut. Natürlich investieren wir daneben in Innovationen im Immobilienbereich, so beispielsweise in einen Produzenten ökologisch nachhaltiger Tinyhouses oder in Assetbird, eine digitale Immobilienankauf-Plattform.“

Eigene Stiftung für Belang von Kindern und Jugendlichen

Im Thüringer Wald engagiert sich die Treuenburg Group mit der Pflanzung von Bäumen. Copyright: Treuenburg.

Treuenburg steht neben verantwortungsbewussten Investments in Immobilienbestände und der Beteiligung an Start-ups für soziales Engagement. 2017 gründete Torsten Pfeifer die Stiftung Kinderfreuden. Damit werden in der Region Projekte und Vereine unterstützt, die sich um Kinder und Jugendliche mit sehr unterschiedlichen Ansätzen kümmern. Das geht von Trainingsanzügen für einen Mädchenfußballverein über Leseecken und den Bau von Spielplätzen bis zu Tanzkursen und Beratungen für gesunde Ernährung. „Ziel ist es, dass wir jedes Jahr einen Teil des Treuenburg-Gewinnes dort einlegen und in Spenden zwischen 1.000 und 5.000 Euro vergeben, schnell und unbürokratisch“, so Torsten Pfeifer.

Darüber hinaus widmete sich die Unternehmensgruppe erst kürzlich dem Thüringer Wald mit einer Spende von 2.500 Bäumen an die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). „Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind von Beginn an Bestandteil der unternehmerischen Ziele der Treuenburg Group. Über die Einhaltung der ESG-Kriterien für die Immobilienbranche hinaus sind wir uns dieser Verantwortung sehr bewusst. Nach einem wiederholt sehr trockenen Sommer und mit dem anhaltenden Schädlingsbefall in den heimischen Wäldern ist die Pflanzung von Bäumen nicht nur ein symbolischer Akt, sondern ein notwendiger und vor allem hilfreicher Schritt zur ökologischen Nachhaltigkeit“, so Torsten Pfeifer.

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