Die Entwicklung des Leipziger Büromarktes ist 2025 von einem verhaltenen Gesamtumfeld geprägt. Gleichzeitig sorgen einzelne, größere Vertragsabschlüsse für Bewegung im Markt, so Aengevelt.
Zu den bedeutendsten Neuverträgen zählt die langfristige Anmietung der Deutschen Bahn AG am Leipziger Hauptbahnhof. An der Sachsenseite 2 sicherte sich das Unternehmen rund 5.600 Quadratmeter Büro- und Schulungsflächen. Die Flächen gehören einem Immobilienfonds der Süddeutschen Krankenversicherung. Die Deutsche Bahn plant hier den Aufbau eines regionalen Schulungszentrums für die DB InfraGO sowie die Zusammenführung bestehender Bürostandorte. Der Einzug ist für Ende 2006 vorgesehen.
Auch im Segment kleinerer bis mittlerer Flächen verzeichnet der Markt Bewegung. Die IMMANO Immobilien Verwaltungs GmbH, mit Hauptsitz in Leipzig und Standorten in Berlin, Dresden und München, verlegte im Zuge interner Flächenoptimierungen ihren künftigen Leipziger Hauptstandort nach Neustadt-Neuschönefeld. Aengevelt Immobilien vermittelte einen langfristigen Mietvertrag über rund 480 Quadratmeter moderne Bürofläche in der Rosa-Luxemburg-Straße 48 B. Vermieter ist die CONREN Land AG, die mit dem Abschluss eine Vermietungsquote von rund 90 Prozent in dem Objekt erzielt.
Trotz dieser aktuellen Vermietungserfolge bleibt der Leipziger Markt insgesamt herausfordernd. Der Büroflächenumsatz lag in den ersten neun Monaten mit rund 63.000 Quadratmetern deutlich unter dem Vorjahreszeitraum und verfehlte auch das langjährige Mittel, so die Analyse von Aengevelt. Das dritte Quartal kam auf etwa 25.000 Quadratmeter und lag rund ein Fünftel unter dem Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr wird ein Umsatz von rund 100.000 Quadratmetern erwartet, was deutlich unter dem Vorjahreswert und dem Zehnjahresmittel liegt.
Parallel dazu hat sich die kurzfristige Angebotsreserve erhöht. Nach rund 177.000 Quadratmetern zum Ende des dritten Quartals stehen aktuell etwa 205.000 Quadratmeter kurzfristig zur Verfügung. Die Leerstandsquote liegt damit bei 5,1 Prozent und bleibt im bundesweiten Vergleich moderat. Zum Jahresende wird ein weiterer leichter Anstieg erwartet. Besonders ältere Bestandsflächen erfüllen zunehmend nicht mehr die aktuellen Anforderungen. Beim Fertigstellungsvolumen bewegt sich Leipzig weiter auf überdurchschnittlichem Niveau. Nach rund 50.300 Quadratmetern neuer Bürofläche im Vorjahr rechnet Aengevelt für 2025 mit etwa 55.000 Quadratmetern. Dieses Volumen liegt klar über dem Zehnjahresdurchschnitt.
Die Spitzenmiete zeigt sich stabil. Nach rund 21 Euro pro Quadratmeter Ende 2024 wird für das laufende Jahr keine Veränderung erwartet. Die stabile Entwicklung verweist auf eine weiterhin solide Nachfrage nach modernen, hochwertigen Büros in guten Lagen. Damit ergibt sich ein Gesamtbild aus einzelnen dynamischen Vermietungen und einer zugleich verhaltenen Marktlage, geprägt von steigender Angebotsreserve und rückläufigem Flächenumsatz.


