Richtfest für seinen neuen Hightech-Standort von ZEISS in Jena

Richtfest für seinen neuen Hightech-Standort von ZEISS in Jena

Richtfest für seinen neuen Hightech-Standort von ZEISS in Jena
Quelle: Architekturbüro Nething

Mit rund 500 Millionen Euro Investitionsvolumen entsteht auf dem ehemaligen SCHOTT-Gelände ein architektonisch und technologisch herausragender Komplex, der Forschung, Entwicklung, Produktion und Verwaltung unter einem Dach vereint.

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Andreas Pecher, Vorstandsvorsitzender der ZEISS Gruppe, betonte in seiner Ansprache anlässlich des Richtfestes die strategische Bedeutung des Standortes: „Jena und der Hightech-Standort sind ein Symbol für den Wandel bei ZEISS und damit Vorbild für alle anderen Standorte.“ Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt würdigte das Projekt als „ein Symbolgebäude für Jena und das Kerngeschäft von ZEISS“ und hob hervor, dass es auch den Wirtschaftsraum Thüringen stärke.

Die architektonische Planung des neuen ZEISS-Campus in Jena liegt in den Händen des Büros Nething. Auf einer Gesamtfläche von etwa 118.000 Quadratmetern entsteht bis voraussichtlich Ende 2026 ein Unternehmensstandort für rund 3.300 Beschäftigte. Das Bauprojekt fügt sich in ein herausforderndes Geländeprofil ein und vereint die Bereiche Fertigung, Forschung und Administration in einem zusammenhängenden, zugleich offen gestalteten Ensemble – eingebettet in die Hanglage Jenas und in enger Beziehung zum umliegenden Stadtraum.

Die besondere Geländesituation mit einem Niveauunterschied von etwa 20 Metern – zwischen dem westlichen Industrieareal und der östlichen Bahnlinie – war zentraler Ausgangspunkt für die Entwurfsidee. Die untersten beiden Geschosse sind in die Hangkante eingelassen und dienen als Produktionszonen, begleitet von vorgelagerten Bürobereichen, die sich offen zur Bahnseite hin präsentieren. Begrünte Terrassen auf mehreren Ebenen verbinden Innen- und Außenräume und bieten freie Sicht auf Stadt und Landschaft. Darüber erheben sich fünf Baukörper, die durch ein langgestrecktes Atriumband zusammengehalten werden. Drei große Lichthöfe fungieren als vertikale Knotenpunkte und verbinden die unteren mit den oberen Ebenen. In ihrer Gesamtform erinnern die Baukörper an eine gespreizte Hand – ausgerichtet auf das Stadtzentrum Jenas.

Das Konzept von Nething sieht eine Struktur aus mehrfach gestaffelten Baukörpern vor, die über Höfe, Einschnitte und Höhenstaffelungen miteinander vernetzt sind. Von den unteren Ebenen, in denen die Produktion untergebracht ist, bis zu den oberen Bürogeschossen durchziehen Sichtachsen und Übergänge das Gebäude. Treppen und verbindende Elemente schaffen eine durchlässige, lebendige Struktur, in der räumliche Nähe den Austausch zwischen den verschiedenen Funktionsbereichen fördert. Die architektonische Gestaltung unterstützt so gezielt die integrative Arbeitsweise des Unternehmens und übersetzt die ZEISS-DNA in eine gebaute Form.

Für die äußere Gestaltung diente das Prisma als gestalterisches Leitmotiv – ein Sinnbild aus der Optik, das Licht differenziert streut und neu ausrichtet. Diese Inspiration spiegelt sich in kantigen Linienführungen und facettierten Strukturen wider, die das Volumen gliedern und auf die kleinteilige Umgebung reagieren. Trotz des Gesamtmaßstabs wirkt der Baukörper dadurch nicht massiv, sondern differenziert und fein aufgelöst. Versetzte Gebäudeflügel schaffen klare Bezüge zur Umgebung und verankern das Projekt in seinem städtebaulichen Kontext. Transparente Fassaden, offene Übergänge und großzügige Verglasungen sorgen für eine hohe visuelle Durchlässigkeit – der ZEISS-Campus zeigt sich offen, einladend und identitätsstiftend für den Standort.