Magdeburg: Bauvorbescheid ab Dezember vollständig digital beantragbar +++ Heidenau: Stadt entwickelt Mobilitätskonzept 2035+ mit EFRE-Förderung +++ Halle (Saale): Stadt widerspricht Landesargumentation zu JVA-Standort +++ Halle (Saale): Insolvenzanträge in Sachsen-Anhalt steigen um 12,8 Prozent +++ Leipzig: LWB startet erstes serielles Wohnungsbauprojekt in Mockau +++ Zwickau: 440.000 Euro für Sanierung des Turms der Lukaskirche Planitz +++ Chemnitz: Stadtrat stellt Mittel für Schiedsverfahren zum Stadionumbau bereit +++ Jena: Stadtrat hebt Sanierungssatzung für Zwätzen auf +++ Chemnitz: Stadtrat beschließt Vorzugsvariante für Straßenbahnstrecke zum Zeisigwald +++ Jena: Stadt rechnet für 2026 mit neuer Haushaltssperre +++ Dommitzsch: Sanierung des Verpflegungsgebäudes der Hochschule der Sächsischen Polizei abgeschlossen +++ Halle (Saale): Salzlandkreis, Burgenlandkreis und Magdeburg mit stärkstem BIP-Wachstum 2023 +++ Halberstadt: Goldbeck übergibt neues Global Parts Center an Daimler Truck +++ Halle (Saale): Lohnkosten in Sachsen-Anhalt steigen 2023 in allen Regionen +++ Magdeburg: Machbarkeitsstudie bestätigt Potenzial zentraler Service-Einheiten für Kommunen
Magdeburg: Bauvorbescheid ab Dezember vollständig digital beantragbar
Magdeburg führt zum 1. Dezember einen neuen digitalen Service für Bauvorhaben ein. Anträge auf einen Bauvorbescheid können künftig vollständig online gestellt werden – von der Übermittlung der Unterlagen über die Kommunikation mit der Bauaufsicht bis zur digitalen Zustellung des Bescheids. Der neue Prozess soll den Zugang zu planungsrelevanten Informationen vereinfachen und den Aufwand für Bauherren, Architekten und Planer verringern. Die Stadt erfüllt damit zugleich weitere Anforderungen des Onlinezugangsgesetzes und treibt die Modernisierung der Verwaltung voran. Die Beantragung erfolgt über das Digitale Rathaus der Landeshauptstadt unter www.magdeburg.de/digitalesrathaus
Heidenau: Stadt entwickelt Mobilitätskonzept 2035+ mit EFRE-Förderung
Heidenau erarbeitet ein integriertes Mobilitätskonzept für die kommenden zehn bis 15 Jahre. Grundlage ist ein Fördermittelbescheid über rund 78.000 Euro, den Staatsministerin Regina Kraushaar an Bürgermeisterin Conny Oertel übergeben hat. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und aus Landesmitteln. Mit dem Konzept „Mobilitätskonzept Heidenau 2035+“ soll eine strategische Verkehrsplanung über alle Verkehrsträger hinweg entstehen, die den Standort als Verkehrsknoten zwischen Dresden und dem oberen Elbtal stärkt. Mit der Ausarbeitung wurde das Ingenieurbüro SVU Dresden beauftragt. In einer ersten Bürgerveranstaltung Anfang November wurden Bevölkerung und lokale Akteure eingebunden, weitere Hinweise können über eine Online-Umfrage und eine webbasierte Meldeplattform eingebracht werden. Das Konzept soll bis April 2027 vorliegen und als Grundlage für künftige Infrastrukturinvestitionen dienen. Ziel ist eine nachhaltige und effiziente Mobilität mit kurzen Wegen in der Stadt. Vorgesehen sind eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs, der Ausbau von Fuß- und Radwegen sowie Verbesserungen im öffentlichen Verkehr. Das Vorhaben ist Teil der EFRE-Förderkulisse „Mobilität EFRE/JTF 2021–2027“, über die Sachsen Kommunen ab 5.000 Einwohnern beim Aufbau nachhaltiger Verkehrssysteme unterstützt.
Halle (Saale): Stadt widerspricht Landesargumentation zu JVA-Standort
Die Stadt Halle (Saale) stellt die vom Finanzministerium Sachsen-Anhalt vorgebrachten Gründe gegen den geplanten JVA-Standort in Halle infrage. Das Land hatte argumentiert, ein Bebauungsplanverfahren könne bis zu vier Jahre dauern und jährliche Mehrkosten von bis zu 22 Millionen Euro verursachen. Nach Angaben der Stadt fehlen zu diesen Behauptungen jedoch jegliche belastbare Nachweise. Oberbürgermeister Alexander Vogt hat das Land erneut schriftlich aufgefordert, die Entscheidungsgrundlagen offenzulegen. Hintergrund ist die für den 2. Dezember angekündigte Kabinettsentscheidung über den künftigen JVA-Standort. Die Stadt warnt vor falschen Annahmen über Planungsdauer und Kosten, die den politischen Prozess beeinflussen könnten. Laut Verwaltung liegt die Verantwortung für das Verfahren nicht bei der Stadt, sondern beim Land und der Immobilien- und Projektmanagementgesellschaft Sachsen-Anhalt (IPS) als Vorhabenträgerin. Halle verweist darauf, dass der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan bereits im März 2025 gefasst und im August an die Wünsche des Landes angepasst wurde. Die IPS sei anschließend jedoch nicht in das Verfahren eingestiegen, was weitere Schritte wie Auslegung und Satzungsbeschluss blockiert habe. Eine Baugenehmigung nach § 33 BauGB könne die Stadt nach eigenen Angaben innerhalb von vier Wochen erteilen. Nach städtischer Darstellung liegen alle Voraussetzungen für eine zügige Fortführung des Verfahrens vor. Halle betont zudem seine Standortvorteile: bestehende Vollzugs- und Resozialisierungsstrukturen, gute Anbindung, Fachkräftepotenzial sowie die Nähe zu Justizbehörden und medizinischer Infrastruktur. Auch das Justizministerium und mehrere Fachverbände hatten sich für Halle ausgesprochen. Die Stadt fordert das Land auf, die Entscheidungsgrundlagen transparent zu machen und die Standortbewertung auf eine sachliche Grundlage zu stellen.
Halle (Saale): Insolvenzanträge in Sachsen-Anhalt steigen um 12,8 Prozent
In Sachsen-Anhalt wurden in den ersten drei Quartalen 2025 insgesamt 2.716 Insolvenzanträge bei den Amtsgerichten gestellt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes entspricht das einem Anstieg von 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders die Unternehmensinsolvenzen legten deutlich zu: plus 20,3 Prozent. Auch bei Verbraucherinnen und Verbrauchern stieg die Zahl der Anträge um 12,1 Prozent. Im dritten Quartal schwächte sich der Trend ab. Nach Zuwächsen von 20,9 Prozent im ersten und 16,0 Prozent im zweiten Quartal wurden im Zeitraum Juli bis September 889 Verfahren registriert. Das waren 3,1 Prozent mehr als im dritten Quartal 2024. Deutlich verändert zeigte sich die Höhe der Insolvenzforderungen. Im dritten Quartal 2025 summierten sie sich auf 267,6 Millionen Euro – ein Anstieg um 83,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Insgesamt belief sich die Forderungssumme in den ersten drei Quartalen auf 582,3 Millionen Euro und lag damit 64,3 Prozent über dem Vorjahr. Der Anteil der Unternehmen an den Forderungen betrug im dritten Quartal 78,2 Prozent. Die Forderungen aus Verbraucherinsolvenzen sanken leicht auf 27,0 Millionen Euro.
Leipzig: LWB startet erstes serielles Wohnungsbauprojekt in Mockau
Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) hat mit den Erdarbeiten für ihr erstes serielles Wohnungsbauvorhaben begonnen. In der Essener Straße 67/69 im Stadtteil Mockau entstehen bis 2027 insgesamt 121 geförderte, barrierefreie Seniorenwohnungen. Das fünfgeschossige Gebäude wird in Holz-Hybrid-Bauweise errichtet und folgt einem U-Grundriss mit begrünter Hoffläche, Fassadenbegrünung, Gründach und Photovoltaikanlage. Neun der Wohnungen sind rollstuhlgerecht geplant, das Erdgeschoss ist für soziale Dienstleistungen vorgesehen. Das Projekt zählt bundesweit zu den ersten Bauvorhaben, die aus der neuen Rahmenvereinbarung „Serielles und modulares Bauen 2.0“ des Spitzenverbands GdW realisiert werden. Planung und Ausführung liegen bei der Ed. Züblin AG, die als Vertragspartner des GdW-Konsortiums tätig ist. Die LWB plant für das Jahr 2026 drei weitere serielle Neubauten in der Plovdiver Straße, der Grünauer Allee und der Brambacher Straße. Parallel sollen an den Standorten Wunderlichstraße, Judith-Auer-Straße und Schönefelder Straße konventionelle Neubauprojekte starten. Insgesamt sollen im kommenden Jahr rund 480 neue Wohnungen begonnen werden; zusammen mit den laufenden Projekten an der Essener Straße und in der Johannisallee befinden sich dann mehr als 800 LWB-Wohnungen im Bau.
Zwickau: 440.000 Euro für Sanierung des Turms der Lukaskirche Planitz
Die Lukaskirche im Stadtteil Planitz erhält weitere Fördermittel aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege des Freistaats Sachsen. Der 60 Meter hohe Turm der zwischen 1872 und 1876 errichteten Basilika wird auf der Süd- und Westseite restauriert. Beschädigte Bereiche werden zurückgebaut und durch Elbsandstein ersetzt, zudem wird das Mauerwerk stabilisiert. Die Sanierung wird mit 440.000 Euro gefördert. Die Lukaskirche war nach jahrzehntelangem Leerstand seit 1968 erheblich beschädigt. Ab den 1990er-Jahren begann eine schrittweise Instandsetzung, die durch den Förderverein Lukaskirche Planitz, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und den Freistaat Sachsen unterstützt wurde. Bereits zwischen 1998 und 1999 wurden Turmhelm und Sandsteinbalkone erneuert, 2009 folgten Arbeiten am Giebeldreieck des westlichen Risalits sowie an Innenraum, Glockenebene und der ehemaligen Türmerwohnung. In den Jahren 2023 und 2024 wurde die Turmfassade auf der Ost- und Nordseite instand gesetzt. 2022 war zuvor die Orgelsanierung abgeschlossen worden. Die Lukaskirche gilt als bedeutendes Beispiel neugotischer Kirchenbaukunst.
Chemnitz: Stadtrat stellt Mittel für Schiedsverfahren zum Stadionumbau bereit
Der Chemnitzer Stadtrat hat außerplanmäßige Mittel zur Absicherung der Zahlungsverpflichtungen aus dem Schiedsverfahren zum Komplettumbau des Stadions an der Gellertstraße beschlossen. Das Verfahren zwischen der Stadt und der ausführenden Arbeitsgemeinschaft ist nach mehreren Jahren mit einem Teil-Endschiedsspruch beendet worden. Dieser sieht einen Zahlbetrag von rund 1,6 Millionen Euro vor, der sich aufgrund von Verfahrenskosten auf bis zu etwa 1,8 Millionen Euro erhöhen kann. Für die Bereitstellung der Mittel sollen im Haushaltsjahr 2025 sowohl im investiven Bereich als auch im Ergebnishaushalt außerplanmäßige Ansätze geschaffen werden. Gegenfinanziert wird dies durch Minderaufwendungen im Personalbereich von 1,8 Millionen Euro. Diese ergeben sich aus der Tarifeinigung vom 6. April 2025 sowie aus früher als geplant umgesetzten Stellenreduzierungen, die zu geringeren Personalkosten führen. Der Umbau des Stadions war 2013 an eine Arbeitsgemeinschaft vergeben und 2016 abgeschlossen worden. Während der Bauzeit kam es zu Nachträgen und Terminverschiebungen. Um einen Baustopp zu vermeiden, einigten sich beide Seiten auf ein Schiedsverfahren. Dieses wurde ab 2018 geführt, nachdem die Arbeitsgemeinschaft Ende 2017 eine Schlussrechnung mit Forderungen über rund 4,9 Millionen Euro eingereicht hatte. Der nun vorliegende Schiedsspruch folgt überwiegend der Rechtsauffassung der Stadt und reduziert die strittige Summe deutlich.
Jena: Stadtrat hebt Sanierungssatzung für Zwätzen auf
Der Jenaer Stadtrat hat die Sanierungssatzung für den Ortsteil Zwätzen aus dem Jahr 2010 aufgehoben. Die Entscheidung folgt der positiven städtebaulichen Entwicklung des historischen Ortskerns, die in den vergangenen Jahren durch privates Engagement und Fördermittel aus Bund-Länder-Programmen erreicht wurde. Die städtebaulichen Missstände, die Anlass für die Satzung waren, gelten weitestgehend als behoben. Der dörflich geprägte Kern blieb erhalten und der Wohnstandort wurde gestärkt. Die Sanierungsziele gelten damit als erfüllt. Die Frist zur Umsetzung der Maßnahme endet zum Jahresende 2025. Zu den Schwerpunkten der Sanierung zählten die Instandsetzung der historischen Bausubstanz des Gutshofes Zwätzen, die Modernisierung privater Wohngebäude und die Integration neuer Bauten. Außerdem wurden öffentliche Maßnahmen wie die Errichtung eines Spielplatzes umgesetzt. Mit der Aufhebung entfallen künftig die besonderen sanierungsrechtlichen Vorschriften des Baugesetzbuchs. Dazu gehören die Genehmigungspflicht nach § 144 BauGB sowie steuerliche Sonderabschreibungen für Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen. Auch Fördermöglichkeiten im Rahmen der Städtebauförderung laufen aus. Das Verfahren wurde im vereinfachten Verfahren durchgeführt, sodass keine Ausgleichsbeträge erhoben werden. Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer wurden Anfang 2025 über die geplante Aufhebung informiert.
Chemnitz: Stadtrat beschließt Vorzugsvariante für Straßenbahnstrecke zum Zeisigwald
Der Stadtrat Chemnitz hat die Vorzugsvariante für die geplante Straßenbahnneubaustrecke in Richtung Zeisigwald beschlossen. Auf dieser Grundlage soll die Chemnitzer Verkehrs-AG bis Sommer 2026 die Entwurfsplanung fertigstellen. Die neue Verbindung soll die Buslinie 51 ersetzen und dicht besiedelte Bereiche entlang der Straße der Nationen und der Heinrich-Schütz-Straße erschließen. Zudem sollen die Sachsen-Allee, das Stadion an der Gellertstraße, der Terra-Nova-Campus und die Zeisigwaldkliniken angebunden werden. Endpunkt ist die Buswendeschleife am Rand des Zeisigwalds. Die geplante Trasse hat eine Gesamtlänge von rund 3,4 Kilometern und orientiert sich weitgehend am bestehenden Straßennetz. Der Anschluss an das vorhandene Straßenbahnnetz erfolgt in der Straße der Nationen auf Höhe der Heinrich-Zille-Straße sowie an der Einfahrt in den Hauptbahnhof. Von dort führt die Strecke über den Wilhelm-Külz-Platz und die August-Bebel-Straße zum Thomas-Mann-Platz, der städtebaulich und grünplanerisch aufgewertet werden soll. An diesem Knotenpunkt wird zudem ein Abzweig für das Chemnitzer Modell Stufe 3 in Richtung Frankenberger Straße planerisch berücksichtigt sowie ein weiterer Abzweig zum künftigen Betriebshof des Verkehrsverbunds Mittelsachsen an der Dresdner Straße vorgesehen. Im weiteren Verlauf führt die Trasse über die Palmstraße und die Heinrich-Schütz-Straße in Richtung Zeisigwaldstraße. Für die einzelnen Abschnitte wurden mehrere Varianten hinsichtlich Gleisbau, Fahrleitungen, Straßenquerschnitten sowie der Geh- und Radverkehrsanlagen geprüft. Ausschlaggebend für die Vorzugsvariante waren technische Machbarkeit, verkehrsplanerische Anforderungen, verfügbare Flächen, Auswirkungen auf den Fuß- und Radverkehr, Verlustzeiten im Verkehrsablauf, naturschutzrechtliche Belange und die Wirtschaftlichkeit.
Jena: Stadt rechnet für 2026 mit neuer Haushaltssperre
Die Stadt Jena muss aufgrund der aktuellen Herbststeuerschätzung und deutlich gestiegener Sozialausgaben auch im Jahr 2026 eine Haushaltssperre einführen. Die Prognosen weisen für 2025 ein Gewerbesteuerdefizit von 25 Millionen Euro aus. Bereits im Sommer war ein Minus von 19 Millionen Euro erwartet worden. Der Jahresfehlbetrag steigt damit auf rund 56 Millionen Euro, nachdem zuvor von 23 Millionen Euro ausgegangen worden war. Neben den geringeren Steuereinnahmen belasten die Sozialausgaben den Haushalt in außergewöhnlichem Umfang. Für 2025 wird mit einer Planüberschreitung von 12,7 Millionen Euro gerechnet. Betroffen sind unter anderem die Bereiche Hilfe zur Pflege und Eingliederungshilfe im Jugendbereich. Auch das Ergebnis des Eigenbetriebs Kommunale Immobilien Jena verschlechtert sich um rund 1,5 Millionen Euro und wirkt sich auf den städtischen Haushalt aus. Die bisherige Haushaltssperre im Jahr 2025 reicht nicht aus, um die finanzielle Lücke zu begrenzen. Die neu erforderliche Sperre soll Aufschluss darüber geben, welche Ausgabepositionen aufschiebbar sind und wo Priorisierungen notwendig werden. Bis Mitte Dezember erarbeitet die Stadtverwaltung Vorschläge zur konkreten Höhe der Sperrbeträge, zu priorisierenden Budgets sowie zur Aktualisierung der mittelfristigen Finanzplanung. Die Ergebnisse sollen anschließend im Finanzausschuss und im Stadtrat beraten werden. Eine Haushaltssperre dient der finanziellen Stabilisierung, wenn Einnahmen hinter den Planwerten zurückbleiben oder Ausgaben deutlich überschritten werden. Gesetzlich vorgeschriebene Leistungen bleiben davon unberührt. Ausgaben, die nicht zwingend notwendig oder verschiebbar sind, dürfen nur noch nach gesonderter Prüfung freigegeben werden. Ziel ist es, die Handlungsfähigkeit der Stadt trotz der angespannten Haushaltslage zu sichern.
Dommitzsch: Sanierung des Verpflegungsgebäudes der Hochschule der Sächsischen Polizei abgeschlossen
Auf dem Gelände des Schulungs- und Referenzzentrums Dommitzsch der Hochschule der Sächsischen Polizei ist die Sanierung des Verpflegungsgebäudes Haus zwölf abgeschlossen. Die Niederlassung Leipzig I des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement verantwortete die Planung und Umsetzung. Das Gebäude aus dem Jahr 1936 wurde vollständig erneuert und um zusätzliche Nutzungen erweitert. Die Arbeiten erfolgten in zwei Bauabschnitten, die im Dezember 2022 und im November 2025 beendet wurden. Während des ersten Abschnitts konnte der Kantinenbetrieb im Bestand aufrechterhalten werden. Der eingeschossige, teilunterkellerte Bau wurde vollständig entkernt, mit einer neuen Dachkonstruktion ausgestattet und in seiner inneren Struktur neu organisiert. Die historische äußere Gestalt blieb erhalten. Ein eingeschossiger Erweiterungsbau ergänzt den Bestand und enthält einen Sportraum, eine Cafeteria sowie Lager- und Sanitärbereiche. Beide Gebäudeteile verfügen über separate Eingänge und sind im Inneren verbunden. Die Barrierefreiheit wurde vollständig hergestellt. Die modernisierte Kantine ist auf bis zu 130 Verpflegungsteilnehmende im Zweischichtsystem ausgelegt. Der Küchenbereich erhielt neue Funktionsflächen. Die Aula wurde mit einer elektroakustischen Anlage und moderner LED-Beleuchtung ausgestattet. Die Wärmeversorgung erfolgt über die zentrale Holzpellet-Anlage der Liegenschaft, unterstützt durch eine solarthermische Anlage für den Küchenbereich. Weitere Warmwasserstellen werden dezentral versorgt. Räume mit besonderen technischen Anforderungen – darunter Küche, Speisesaal, Aula und Sportraum – verfügen über neue Lüftungs- und Klimasysteme. Die Gesamtbaukosten betragen rund 6,97 Millionen Euro und werden aus Steuermitteln finanziert, die auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts bereitgestellt wurden.
Halle (Saale): Salzlandkreis, Burgenlandkreis und Magdeburg mit stärkstem BIP-Wachstum 2023
Das Bruttoinlandsprodukt in Sachsen-Anhalt ist 2023 nominal auf 78,5 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von 4,3 Milliarden Euro beziehungsweise fünf Komma neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut den aktuellen Regionalberechnungen des Statistischen Landesamtes verzeichnete der Salzlandkreis mit 14,9 Prozent das höchste Wachstum im Land, gefolgt von der Landeshauptstadt Magdeburg mit zehn Komma sieben Prozent und dem Burgenlandkreis mit 8,9 Prozent. Rückgänge gab es in Anhalt-Bitterfeld, der Börde und dem Landkreis Wittenberg. In den Landkreisen wurde ein Anteil von 71, 3 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung erwirtschaftet. Mit 40,9 Prozent hatte das Produzierende Gewerbe hier den größten Anteil an der Wertschöpfung. Besonders deutlich zeigt sich diese Struktur im Saalekreis mit 50,7 Prozent und in Anhalt-Bitterfeld mit 45,2 Prozent. In beiden Regionen dämpfte die unterdurchschnittliche Entwicklung des Produzierenden Gewerbes das Gesamtwachstum, während dessen starke Performance im Salzlandkreis und im Burgenlandkreis maßgeblich zum positiven Ergebnis beitrug. In den drei kreisfreien Städten dominierten die Bereiche öffentliche Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit sowie private Haushalte. Magdeburg erwirtschaftete mit 10,4 Milliarden Euro das landesweit höchste Bruttoinlandsprodukt. Das Bruttoinlandsprodukt je erwerbstätige Person lag 2023 landesweit bei 79.050 Euro. Der Saalekreis erreichte mit 98.304 Euro den höchsten Wert und übertraf damit sowohl den Landesdurchschnitt als auch den bundesweiten Vergleichswert von 90.968 Euro deutlich. Das niedrigste Niveau wies die Stadt Dessau-Roßlau mit 71.008 Euro auf.
Halberstadt: Goldbeck übergibt neues Global Parts Center an Daimler Truck
Goldbeck hat in Halberstadt das neue Global Parts Center an Daimler Truck übergeben. Es handelt sich um das bislang größte Logistikprojekt des Nutzfahrzeugherstellers. Der Standort soll ab 2026 weltweit Ersatzteile liefern. Auf den Dachflächen installierte Goldbeck nach eigenen Angaben Deutschlands größte Photovoltaikanlage. Das Logistikzentrum entstand auf einem Grundstück mit 900.000 Quadratmetern. Die beiden zentralen Hallen für Warenein- und -ausgang sind jeweils rund 200 Meter breit und 600 Meter lang. Goldbeck errichtete sie in systematisierter Bauweise und ergänzte sie um Nebengebäude sowie ein Bürohaus. Die stufenweise Inbetriebnahme läuft seit Mai 2025. Für reibungslose Warenströme setzte das Unternehmen auf eine Hallenstruktur mit wenigen Stützen. Insgesamt tragen etwa 1.800 Stahlbetonstützen die Gebäude. Die Planung wurde eng auf die Logistikprozesse von Daimler Truck abgestimmt. Vorgesehen sind ein automatisiertes Hochregallager und ein automatisiertes Kleinteilelager. Auf mehr als 90 Prozent der Dachflächen installierte Goldbeck die Photovoltaikanlage. Sie kann bis zu 20 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen und speist Überschüsse ins öffentliche Netz ein. Auf Nebengebäuden wurden zusätzliche Grünflächen angelegt. Die Übergabe des Global Parts Center markiert den Abschluss der zweijährigen Bauzeit.
Halle (Saale): Lohnkosten in Sachsen-Anhalt steigen 2023 in allen Regionen
In Sachsen-Anhalt sind die durchschnittlichen Lohnkosten im Jahr 2023 deutlich gestiegen. Nach aktuellen Regionalberechnungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Statistischen Landesamtes lagen sie landesweit bei 44.524 Euro pro Beschäftigtem und damit spürbar über dem Vorjahresniveau. Die regionalen Unterschiede bleiben markant: Den höchsten Wert verzeichnet der Saalekreis mit 47 588 Euro, den niedrigsten der Altmarkkreis Salzwedel mit 41.119 Euro. In den drei kreisfreien Städten lagen die Lohnkosten im Schnitt bei 46.549 Euro. Ausschlaggebend waren dort insbesondere höhere Entgelte in den Bereichen öffentliche Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit. Im Saalekreis schlägt vor allem das Produzierende Gewerbe zu Buche. Mit 59.995 Euro pro Beschäftigtem weist es hier nicht nur im Landesvergleich, sondern auch im Branchenvergleich den höchsten Wert auf – und übertrifft sogar den Bundesdurchschnitt von 52.737 Euro. Landesweit legten die Lohnkosten um durchschnittlich 6,8 Prozent zu. Besonders stark war der Anstieg in Anhalt-Bitterfeld und im Salzlandkreis mit jeweils 8,4 Prozent. Trotz eines Zuwachses um 9,3 Prozent blieben die Löhne in der Landwirtschaft weiterhin klar unter dem Landesdurchschnitt. Die Berechnungen erfassen das gesamte Arbeitnehmerentgelt je Beschäftigtem, bestehend aus Bruttolöhnen und -gehältern sowie den tatsächlichen und unterstellten Sozialbeiträgen der Arbeitgeber. Mit den aktuellen Ergebnissen legt das Statistische Landesamt erstmals regionale Daten für 2023 vor. Im Zuge der VGR-Revision wurden zugleich die Zeitreihen ab 1991 überarbeitet.
Magdeburg: Machbarkeitsstudie bestätigt Potenzial zentraler Service-Einheiten für Kommunen
Das Ministerium für Infrastruktur und Digitales hat die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie „Zentrale Service-Angebote für starke Kommunen“ vorgestellt. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass ein Zentrales Service-Angebot rechtlich, organisatorisch, personell, technisch und wirtschaftlich umsetzbar ist und Kommunen spürbar entlasten kann. Nach Angaben des Ministeriums plant das Land, ab dem kommenden Jahr mit dem ersten zentralen Service-Angebot zu starten. Der Aufbau soll schrittweise erfolgen und zunächst die bereits pilotierten Verwaltungsleistungen Hundehaltung und Wohngeld umfassen. Beide Leistungen wurden im Rahmen der Studie realitätsnah simuliert und zeigten deutliche Verbesserungen: Die Bearbeitung verlief im Durchschnitt rund 39 Prozent schneller, zugleich stiegen Qualität und Prozesssicherheit. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit 25 Kommunen, kommunalen Spitzenverbänden und vier Ressorts der Landesregierung erstellt. Ziel war es zu prüfen, inwieweit ein zentrales Unterstützungsangebot Kommunen bei wachsendem Fachkräftemangel, zunehmender Arbeitsbelastung und laufenden Digitalisierungsanforderungen entlasten kann. Die Ergebnisse zeigen, dass sich elf von 15 untersuchten Verwaltungsleistungen für eine zentrale Bearbeitung eignen, darunter Elterngeld, Ummeldung, Grundsteuer, Kraftfahrzeugzulassung, Wahlschein und Briefwahl sowie elektronische Zahlverfahren. Die Vorteile basieren auf standardisierten Prozessen, klaren Zuständigkeiten und optimierter Informationstechnik. Mit der Einführung eines Zentralen Service-Angebots wäre Sachsen-Anhalt das erste Bundesland, das Kommunen dauerhaft durch eine solche gemeinsame Einheit unterstützt.


