Aktuelles aus der Immobilienbranche Mitteldeutschland 2025 – September 2025

Aktuelles aus der Immobilienbranche Mitteldeutschland 2025 – September 2025

Aktuelles aus der Immobilienbranche Mitteldeutschland 2025 – September 2025
Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig ist weltbekannt. Quelle: lapping/Pixabay

Magdeburg: Stadtrat beschließt Abriss und Bau von Behelfsbrücken +++ Halle (Saale): Wohninvestment in Kröllwitz verkauft +++ Dresden: Ingenieurkammer Sachsen warnt vor Kürzungen bei Verkehrsinvestitionen +++ Großenhain: Bauarbeiten für neue Brücke an der B 101 gestartet +++ Dresden: Schwarzbuch der Denkmalpflege veröffentlicht +++ Chemnitz: Erweiterungsbau am Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium eröffnet +++ Chemnitz: AfD-Ratsfraktion bestätigt

 

Agentur

Magdeburg: Stadtrat beschließt Abriss und Bau von Behelfsbrücken

Der Magdeburger Stadtrat hat den Abriss der maroden Ringbrücken über die Halberstädter Straße und die Brenneckestraße beschlossen. Zugleich wurde der Bau von Behelfsbrücken über beide Straßen genehmigt. Erste Abrissarbeiten beginnen voraussichtlich in den Herbstferien an der Brenneckestraße. Das Bauvolumen beläuft sich auf rund 11,32 Millionen Euro. Davon entfallen 3,96 Millionen Euro auf die Abrissarbeiten und 7,36 Millionen Euro auf Bau und Miete der Behelfsbrücken. Mit dem Beschluss können die Vergabeverfahren vorbereitet werden. Die Behelfsbrücken sollen kurzfristig eine Wiederaufnahme des Verkehrs auf dem Magdeburger Ring für Lkw und Pkw ermöglichen. Während der späteren Bauphase der Ersatzneubauten sollen sie zudem für deutlich weniger Einschränkungen sorgen. Ausschlaggebend für die Zustimmung war auch die Einhaltung gesetzlicher Hilfsfristen, etwa bei Rettungseinsätzen. Die Landeshauptstadt steht bei den notwendigen Ersatzneubauten vor erheblichen finanziellen Herausforderungen und ist auf Unterstützung von Land und Bund angewiesen. Die aktuelle Verkehrslage ist angespannt: Neben den Sperrungen der beiden Ringbrücken seit 7. August war bereits die Brücke am Damaschkeplatz nicht befahrbar. Dort sorgten Behelfsbrücken seit Mitte August für Entlastung. Für den Verkehr sind weiträumige Umleitungen eingerichtet.


Halle (Saale): Wohninvestment in Kröllwitz verkauft

Zwei vollvermietete Mehrfamilienhäuser im halleschen Stadtteil Kröllwitz haben den Eigentümer gewechselt. Die denkmalgeschützten Objekte umfassen 15 Wohneinheiten mit insgesamt rund 900 Quadratmetern Wohnfläche. Käufer ist eine süddeutsche Immobiliengesellschaft, die ihr regionales Portfolio damit gezielt erweitert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Ausschlaggebend für den Erwerb waren die gute Bausubstanz, die Lage in einem beliebten Wohnquartier nahe der Saale sowie die gefragten kleineren und mittleren Wohnungsgrößen, die insbesondere auch für Studierende attraktiv sind. Hinzu kommen die gute Anbindung zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und in die Innenstadt sowie das moderate Mietniveau, das Wertschöpfungspotenziale eröffnet. Vermittelt wurde die Transaktion von Aengevelt.


Dresden: Ingenieurkammer Sachsen warnt vor Kürzungen bei Verkehrsinvestitionen

Die Ingenieurkammer Sachsen sieht die angekündigte Investitionsoffensive für die Verkehrsinfrastruktur durch aktuelle Haushaltsplanungen von Bund und Land gefährdet. Nach Einschätzung der Kammer droht das Sondervermögen Infrastruktur ins Leere zu laufen, wenn es lediglich Kürzungen im Kernhaushalt ersetzt, statt zusätzliche Mittel bereitzustellen. „Ausbleibende zusätzliche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur sind insbesondere für Sachsen von zentraler Bedeutung“, sagte Vizepräsident Ralf Donner. Schon heute reichten die vorgesehenen Landesmittel für die Sanierung der Staatsstraßen nicht aus. Viele Straßenabschnitte und Brücken befänden sich in schlechtem Zustand, hinzu kämen wachsende Investitionsrückstände auf kommunaler Ebene. Die Kammer fordert daher, die Mittel aus dem Sondervermögen vorrangig für Staatsstraßen, kommunale Straßen und Brücken einzusetzen. Investitionen in diese Bereiche müssten oberste Priorität haben und dürften nicht durch Verschiebungen in andere Aufgabenfelder geschmälert werden. Frühzeitige Investitionen könnten langfristig Kosten sparen, da Bauschäden und Stillstände vermieden würden. Grundlage sei die bestehende Ausbau- und Erhaltungsstrategie, die jedoch mit erheblich aufgestockten Mitteln hinterlegt werden müsse.


Großenhain: Bauarbeiten für neue Brücke an der B 101 gestartet

Rund acht Monate nach dem Abriss der alten Großenhainer Brücke haben die Bauarbeiten für den Neubau begonnen. Das neue Bauwerk wird als sogenanntes Rahmenbauwerk mit einer Länge von rund 53 Metern errichtet. Vorgesehen sind Stahlhohlkastenträger mit Betonfertigteilplatten und einer Fahrbahnplatte aus Ortbeton. Mit 14 Metern Breite fällt die Brücke deutlich größer aus als ihr Vorgänger und erhält zusätzlich einen Radweg, so das Sächsische Staatsministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung. Die Brücke über die Bahnstrecke Dresden–Berlin war 1979 gebaut worden und musste im Dezember 2024 wegen gravierender Schäden kurzfristig gesperrt und abgerissen werden. Grundlage war eine Alkali-Kieselsäure-Reaktion im Beton. Bereits im Vorfeld liefen Planungen für einen Ersatzneubau, im Sommer erfolgten vorbereitende Abbrucharbeiten. Die Fertigstellung ist für Ende Oktober 2026 vorgesehen. Dann soll die Bundesstraßenverbindung zwischen Meißen und Großenhain wieder uneingeschränkt nutzbar sein. Während der Bauarbeiten sind zeitweise Sperrungen der Bahnstrecke nötig, die in Abstimmung mit der Deutschen Bahn erfolgen.


Dresden: Schwarzbuch der Denkmalpflege veröffentlicht

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat am 19. August 2025 erstmals das „Schwarzbuch der Denkmalpflege – ein Verzeichnis verlorener Geschichte 2023/2024“ vorgestellt. Die Publikation dokumentiert bundesweit Verluste und Bedrohungen in der Denkmallandschaft der vergangenen zwei Jahre. Sachsen weist deutschlandweit die höchste Dichte an Baudenkmalen auf: Auf 40 Einwohner kommt ein Objekt, insgesamt sind es über 100.000. Viele von ihnen prägen Ortskerne, stiften Identität und sind wichtige Faktoren für Tourismus und regionale Entwicklung. Jährlich werden im Freistaat zahlreiche Denkmale saniert und wiederbelebt, unterstützt durch Förderprogramme des Landes, des Bundes, der Kommunen, Stiftungen sowie vieler engagierter Eigentümer. Allein 2024 konnten rund 1.350 Projekte von landwirtschaftlichen Gebäuden über Industriebauten bis hin zu Kirchen gefördert werden. Bauministerin Regina Kraushaar betonte in diesem Zusammenhang, dass die Arbeit der Denkmalschutzbehörden und die Sanierungserfolge stärker in den Blick genommen werden sollten. Zugleich verwies sie auf die geplante Novelle des Sächsischen Denkmalschutzgesetzes, die historische Bausubstanz sichern und die Herausforderungen der Eigentümer berücksichtigen soll.


Chemnitz: Erweiterungsbau am Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium eröffnet

Oberbürgermeister Sven Schulze, Bürgermeister Ralph Burghart und der designierte Bürgermeister Thomas Kütter haben den neuen Anbau des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums feierlich eröffnet. Der Neubau umfasst sechs Unterrichtsräume in den Obergeschossen sowie eine Mensa im Erdgeschoss mit 194 Sitzplätzen, die auch für Veranstaltungen mit bis zu 350 Personen genutzt werden kann. Ergänzt wird das Angebot durch neue Fachräume für Chemie und Biologie, die nach Abschluss der Ausstattung in Betrieb gehen. Der Baukörper schließt das bisher U-förmige Schulgebäude und verbessert so die interne Erschließung. Ein Aufzug ermöglicht künftig einen barrierefreien Zugang vom Untergeschoss bis ins zweite Obergeschoss. Auch barrierefreie Sanitärräume wurden eingerichtet. Das Außengelände wurde mit Sport- und Freizeitflächen neu gestaltet. Der Anbau erfüllt die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes. Er ist mit Photovoltaikmodulen, Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung über Fernwärmerücklauf sowie außenliegendem Sonnenschutz ausgestattet. Eine DGNB-Zertifizierung ist vorgesehen. Für das Projekt investierte die Stadt rund 11,3 Millionen Euro. Die Sächsische Aufbaubank stellte Fördermittel in Höhe von etwa 3,2 Millionen Euro bereit.


Chemnitz: AfD-Ratsfraktion bestätigt

Die Stadt Chemnitz hat die Gründung einer neuen AfD-Ratsfraktion zum 1. August als wirksam bewertet. Das teilte Oberbürgermeister Sven Schulze in einem Pressegespräch mit. Zuvor war bekannt geworden, dass die frühere AfD-Stadtratsfraktion bereits aufgelöst war. Grund dafür war der Austritt von insgesamt 13 Mitgliedern: Die Stadträtin Susanne Rasch hatte ihre Zugehörigkeit schon am 9. Juli beendet, zwölf weitere folgten zum 31. Juli. Damit unterschritt die Fraktion die nach Geschäftsordnung vorgeschriebene Mindestzahl von drei Mitgliedern und galt als erloschen. Weil es zum Stichtag 1. August keine zwei gleichgerichteten Fraktionen mehr im Stadtrat gab, konnte die Neugründung unter dem Namen „AfD-Ratsfraktion Chemnitz“ erfolgen.