ATELIER GARDENS: Bufa-Filmstudios in Berlin-Tempelhof preiswürdig neu belebt

ATELIER GARDENS: Bufa-Filmstudios in Berlin-Tempelhof preiswürdig neu belebt

ATELIER GARDENS: Bufa-Filmstudios in Berlin-Tempelhof preiswürdig neu belebt
Grün dominiert die ATELIER GARDENS. Copyright: MVRDV

Die Bufa-Filmstudios haben rund 100 Jahre Geschichte hinter und die Zukunft vor sich. Seit 2019 läuft der Umbau auf dem Filmareal südlich des Tempelhofer Feldes, das heute auch Raum für ökologische und nachhaltige Projekte bietet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und hat es in der Kategorie Best Urban Regeneration Project in das Finale für die MIPIM Awards geschafft.

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„Willkommen im Grünen“ steht am Eingang zum Areal der BUFA-Filmstudios in der Oberlandstraße in Berlin-Tempelhof. Doch im Augenblick ist von dem großen Garten auf dem Gelände nur das Ausmaß zu erahnen. Denn derzeit wird gebaut. Ein im Umbau befindliches Bürogebäude direkt an der Straße ist hinter großen Planen verborgen. Darauf steht geschrieben, was dahintersteckt: ATELIER GARDENS. A Campus for Pioneers of Change.

MIPIM Awards 2023

Das hier ausführlich vorgestellte Projekt "ATELIER GARDENS" konnte bei den MIPIM Awards 2023 die Auszeichnung für das "Best Urban Regeneration Project" einheimsen. Auch der Lanserhof Sylt auf der Insel Sylt wurde mit einer Auszeichnung bedacht. Die ebenfalls nominierten Projekte "Betonsilo" und "FOUR Frankfurt" gingen leer aus.

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ATELIER GARDENS im Finale der MIPIM Awards

Das Gelände wächst seit mehreren Jahren zu einem Kristallisationspunkt für Film, aber auch für soziale und regenerative Unternehmungen, die Lösungen für die Ökologie bis zur Kreislaufwirtschaft erproben. Kurzum: Hier soll der soziale und ökologische Wandel gefördert werden. Mit dieser Idee und deren Umsetzung hat es ATELIER GARDENS in der Kategorie Best Urban Regeneration Project bis ins Finale der MIPIM Awards geschafft. Der Projektkoordinator Benjamin Rodrigues Kafka erklärt: „Wir unterscheiden uns von anderen Vorhaben nicht nur durch die lange Tradition des Films, die hier weitergeführt wird, sondern durch die besondere Diversifizierung und den Anschluss an die Nachbarschaft.“

Blick in die ATELIER GARDENS. Copyright: MVRDV
Blick in die ATELIER GARDENS. Copyright: MVRDV

Die Geschichte der Studios begann in den Stummfilmzeiten. Später wurden von hier aus bekannte Fernsehsendungen wie die Hitparade und Kennzeichen D ausgestrahlt. Daniel Brühl nutzte die Studios für seinen Film „Nebenan“. Die Deutsche Synchron betreibt hier Synchronstudios. Doch es dreht sich auf dem Gelände längst nicht mehr alles um den Film. Zu den Mietern gehören Organisationen wie Extinction Rebellion, aber auch Unternehmen für innovative urbane Landwirtschaft wie tiny farms sowie die alternative business school Kaospilot+.

Nachhaltigkeit steht in den ATELIER GARDENS im Mittelpunkt

Das rund 24.000 Quadratmeter große Gelände südlich des Tempelhofer Feldes mit fünf Studios, elf diversen Häusern und Freiflächen wurde 2019 von dem englisch-südafrikanischen Investor Fabrix übernommen. Der Bestand sollte von Anfang an erhalten bleiben. Fabrix betont auf seiner Webseite: „Durch die Umgestaltung der Gebäude soll ein wunderschöner grüner Raum geschaffen werden, in dem auch Lebensmittel angebaut werden, und ganz allgemein soll die Nachhaltigkeit des Geländes verbessert werden.“

Der Masterplan und die Entwürfe für das TON 1, aber auch das bis Juli im Umbau befindliche Haus 1 stammen von dem niederländischen Architekturbüro MVRDV, das vor Ort mit dem Architekturbüro Hirschmüller Schindele Architekten kooperiert. Mit dem Umbau eines der alten, denkmalgeschützten Backstein-Studios zum TON 1 wurde ein Meilenstein geschafft.

Blick in die ATELIER GARDENS. Copyright: MVRDV
Grün, wohin man schaut. Copyright: MVRDV

Statt Abriss Umgestaltung mit wenigen Eingriffen auf dem Areal der Bufa-Filmstudios

Entstanden ist ein Veranstaltungsraum, der flexibel genutzt werden kann. Die Grundlage dafür bietet ein System aus Lichtschienen und unterschiedlichen Arten von Vorhängen, die Schall absorbieren, aber auch unterschiedliche Lichtstimmungen schaffen können. Der Raum kann für Konzerte, unterschiedliche Events für bis zu 1.000 Personen und Workshops genutzt werden.

Zeugnisse des Umbaus in den ATELIER GARDENS. Copyright: Mara Kaemmel
Zeugnisse des Umbaus. Copyright: Mara Kaemmel

Auch bei dem Haus 1 haben sich die Macher nicht für Abriss, sondern für den Umbau mit möglichst wenigen Engriffen entschieden. Das Innere des Bürogebäudes wird renoviert, eine natürliche Belüftung geschaffen und eine Außentreppe angebaut. Die Büroräume in den Etagen werden flexibel sein. „Wir würden uns pro Etage einen Mieter wünschen, aber natürlich kann ein Mieter auch zwei Etagen mieten“, sagt Benjamin Rodrigues Kafka. Darüber hinaus ist ein Dachgarten geplant, der sowohl von innen als auch über die neue Treppe erreichbar sein soll.

Das britische Landschaftsarchitekturbüro Harris Bugg Studio ist für die Außenanlagen verantwortlich. Die Hälfte der ehemals 11.000 Quadratmeter betonierter Freifläche soll begrünt werden. Der erste Garten mit Pionierpflanzen sowie Elementen aus recycelten und natürlichen Materialen wurde wegen der Bauarbeiten aber wieder entfernt. Der aufgebrochene Boden bekommt im kommenden Herbst eine neue Bepflanzung. Zu den ökologisch nachhaltigen Elementen der ATELIER GARDENS zählen auch Öko-Toiletten – gespült wird mit gesammeltem Regenwasser –, Wasserrecycling-Anlagen sowie eine verbesserte natürliche Belüftung in den renovierten Gebäuden.

Anschluss an sozial schwache Nachbarschaft

Wichtig ist für Benjamin Rodrigues Kafka der Anschluss des Areals an die eher sozial schwache Nachbarschaft. „Wir unterstützen das Quartiersmanagement mit einem Büro und bieten dem Kita-Theater Platz, damit die Kinder dort proben können.“ Die Arbeiten auf dem Areal sollen vorerst bis 2024 weitergehen. Doch es gebe noch vieles zu tun, sagt er. „Wir werden sehen was funktioniert und das Gelände Stück für Stück weiterentwickeln.“

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