Balearen: Nicht nur das Premiumsegment boomt

Balearen: Nicht nur das Premiumsegment boomt

Balearen: Nicht nur das Premiumsegment boomt
Quelle: Engel & Völkers Menorca

Die Inseln behaupten laut Engel & Völkers ihre Spitzenposition unter den Investitionsstandorten im Mittelmeerraum. Mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von acht Prozent in den vergangenen zehn Jahren zeigt sich der Immobilienmarkt auf Mallorca, Ibiza und Menorca als verlässlich wachstumsstark. Im Jahr 2024 erzielte jede zweite über Engel & Völkers vermittelte Immobilie auf Mallorca einen Verkaufspreis von über einer Million Euro.

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Der aktuelle „Engel & Völkers Marktbericht Balearen 2024/2025“ liefert erstmals eine detaillierte Analyse der Entwicklung auf allen drei Inseln. Im Fokus steht das Premiumsegment, das weiterhin von hoher internationaler Nachfrage geprägt ist. So lag der durchschnittliche Verkaufspreis einer Immobilie auf den Balearen im Jahr 2024 bei rund 1,7 Millionen Euro. Spitzenpreise von bis zu zehn Millionen Euro wurden etwa im Südwesten Mallorcas, in Son Vida oder in ländlichen Lagen rund um Santanyí und Formentor erzielt. Die Käuferstruktur ist international breit aufgestellt. Der Anteil ausländischer Käufer stieg laut Grundbuchamt auf 33 Prozent. Besonders stark vertreten sind Interessenten aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz – aber auch Käufer aus den USA gewinnen an Bedeutung.

Ibiza bleibt ein dynamischer Markt mit hoher Nachfrage, insbesondere rund um die Stadt, in Marina-Lagen oder mit Blick auf die Talamanca-Bucht. Verkaufspreise von bis zu 5,5 Millionen Euro sind keine Seltenheit – auch in südlichen Lagen wie Vista Alegre oder Cala Jondal.

Auf Menorca stieg das Interesse insbesondere an Objekten in Küstennähe und mit Meerblick. In Mahón lag der Durchschnittspreis für Villen bei rund 1,85 Millionen Euro, in Ciutadella wurden bis zu 2,5 Millionen Euro erzielt – bei gleichzeitig vergleichsweise niedrigerer Einstiegsschwelle im Inselvergleich.

Zunehmend gefragt sind auch langfristige Mietverhältnisse – insbesondere bei internationalen Familien, die vor dem Immobilienkauf das Leben auf den Balearen testen möchten. Auf Mallorca ist der Anteil langfristiger Mietverträge außerhalb von Palma auf bis zu 40 Prozent gestiegen, in Palma selbst nahmen Langzeitmieten um 60 Prozent zu. „Die Balearen bleiben einer der attraktivsten Märkte im Mittelmeerraum – nicht nur für Kapitalanleger, sondern auch für Menschen, die hier ihren Lebensmittelpunkt finden wollen“, sagt Florian Hofer, Geschäftsführer Engel & Völkers Balearen.

Mallorca: Starke Wertstabilität für Immobilien

Die „Marktstudie Ferienimmobilienmarkt Mallorca 2024“ des Center for Real Estate Studies (CRES) im Auftrag von Engel & Völkers geht etwas mehr in Details. Sie basiert auf der Auswertung von über 5.900 Objekten und deckt rund 95 Prozent des Gesamtmarktes ab. Im Fokus steht die Entwicklung bezugsfertiger Objekte, wobei Projektierungen und nicht fertiggestellte Neubauten separat betrachtet werden.

Insgesamt ist das bezugsfertige Angebot auf der Insel im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent gesunken. Besonders stark ist der Rückgang im traditionell gefragten Südwesten, wo das Angebot um 41 Prozent schrumpfte. Gleichzeitig verzeichnet Palma City einen Angebotsanstieg um 19 Prozent und nähert sich in der Bedeutung dem Südwesten an. Der Trend zeigt eine zunehmende Konzentration auf städtische Lagen mit hoher Lebensqualität und guter Infrastruktur.

Das Preisniveau bleibt auf Mallorca bemerkenswert stabil. Inselweit stiegen die Durchschnittspreise um 1,7 Prozent auf rund 5.800 Euro pro Quadratmeter. In Palma City liegt der Quadratmeterpreis mittlerweile bei 7.300 Euro – nur 400 Euro unter dem Spitzenwert des Südwestens. Neubauten sind im Schnitt 38 Prozent teurer als Bestandsobjekte. Besonders hoch fällt der Preisaufschlag bei Häusern mit luxuriösem Pool aus, der im Vergleich zu Objekten ohne Pool bei rund 75 Prozent liegt.

Auffällig ist der Rückgang einfacher und luxuriöser Objekte, was wiederum nun eine Diskrepanz zu den aktuellsten Zeiten aufzeigt. Stattdessen dominiert in dieser Erhebung das mittlere und gehobene Segment. Luxusobjekte machten nur noch vier Prozent des Angebotes aus – 2020 waren es noch 17 Prozent. Auch die Ausstattung mit Meerblick und Pools ist rückläufig, was auf eine Angebotsverlagerung von Küstenregionen hin zu städtischen Gebieten wie Palma zurückzuführen sei.

Rund jedes zehnte Objekt verfügte über eine Lizenz zur Ferienvermietung – eine Zahl, die tendenziell sinkt, da keine neuen Lizenzen mehr vergeben werden. Fast die Hälfte der angebotenen Objekte befindet sich seit über einem Jahr auf dem Markt, was auf eine gewisse Marktsättigung oder Preiszurückhaltung schließen lässt. Dennoch sind die Preiserwartungen der Anbieter stabil: Bei 70 Prozent der Objekte blieb der Preis unverändert.

Die historische Entwicklung belegt eine starke Wertstabilität: Seit 2015 stiegen die Preise auf der Insel um durchschnittlich 55 Prozent, in Palma City sogar um 78 Prozent. Damit übertrifft Mallorca die Inflationsrate in der Eurozone deutlich und bestätigt seine Attraktivität als Anlageziel. Die Prognosen gehen von einer jährlichen Preissteigerung von rund 3,7 Prozent in den kommenden drei Jahren aus – selbst im Worst Case liegt die erwartete Steigerung bei 2,9 Prozent.

Ibiza: Durchschnittliche Angebotspreis inselweit bei 8.950 Euro pro Quadratmeter bebaute Fläche

Der Immobilienmarkt auf Ibiza zeigt sich laut einer Studie von CRES im Jahr 2023 weiterhin stabil, aber mit differenzierten Entwicklungen je nach Region und Segment. Das Gesamtangebot an Häusern und Apartments sank im Vergleich zum Vorjahr leicht – bei Häusern um 2,4 Prozent, bei Apartments sogar um 12 Prozent. Dennoch liegt das Angebotsvolumen mit 9,62 Milliarden Euro für Häuser und 1,72 Milliarden Euro für Apartments weiterhin auf einem hohen Niveau. Bemerkenswert ist dabei der starke Anstieg des durchschnittlichen Angebotsvolumens seit 2020: bei Häusern um 25 Prozent, bei Apartments um rund 80 Prozent.

Regional betrachtet konzentriert sich das Marktgeschehen vor allem auf den Süden und Norden der Insel. In diesen Regionen ist nicht nur das Angebot am stärksten gewachsen, sondern hier werden auch überdurchschnittlich viele hochpreisige Objekte angeboten – insbesondere im Luxussegment.

Im Segment der Villen und Fincas liegt der durchschnittliche Angebotspreis inselweit bei 8.950 Euro pro Quadratmeter bebaute Fläche. Den höchsten Wert verzeichnet der Norden mit rund 9.050 Euro, während der Osten mit 8.250 Euro am niedrigsten liegt. Die Preissteigerungen variierten zwischen stabilen Werten im Süden und einem Anstieg von bis zu 8 Prozent im Norden. Der Markt für Apartments zeigt sich insgesamt preisstabil mit einem inselweiten Durchschnitt von 5.700 Euro pro Quadratmeter. Spitzenreiter bleibt Ibiza Stadt mit 6.150 Euro. Die größten Anteile am Gesamtangebot finden sich im Westen der Insel.

Besonders dynamisch präsentiert sich erneut das Luxussegment. Hier wurden 2023 rund 500 Villen mit Angebotspreisen über fünf Millionen Euro analysiert. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag bei 14.300 Euro, bei Objekten über zehn Millionen Euro sogar bei etwa 16.000 Euro. Drei Viertel dieser absoluten Top-Immobilien befinden sich im Süden und Westen der Insel. In diesen Regionen wurden auch die höchsten Preise registriert: bis zu 21.600 Euro pro Quadratmeter bebaute Fläche.