Compact Living: Kompakte Wohnformen und ihre Potentiale zur Einsparung von Energiekosten

Compact Living: Kompakte Wohnformen und ihre Potentiale zur Einsparung von Energiekosten

Compact Living: Kompakte Wohnformen und ihre Potentiale zur Einsparung von Energiekosten
Die Cube Factory 577 in Leverkusen setzt einen Schwerpunkt auf Compact Living. Copyright: Renderkitchen

Zum dritten Mal hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) in Zusammenarbeit mit Cube Real Estate GmbH den Markt für kompakte Wohnformen (Compact Living) analysiert und die Ergebnisse im Cube Compact Living Report gesammelt. Dieser unterstreicht, dass das Segment nicht an Attraktivität verloren hat. Vor allem vor dem Hintergrund der durch den russischen Angriffskrieg massiv gestiegenen Energiekosten bieten die energieeffizienten Wohnungen des Compact-Living-Segments große Einsparungspotenziale. Aus diesem Grund stellt die Betrachtung der warmen und kalten Wohnnebenkosten einen Schwerpunkt im diesjährigen Report dar.

Neue IMMOBILIEN AKTUELL als E-Paper lesen

Durchschnittlich haben sich die Kaufpreise qualitätsbereinigt um 7,9 Prozent und die Mieten um 3,7 Prozent erhöht. Lübeck und Leipzig gehören in beiden Kategorien zu den Gewinnern. Das ist das Ergebnis einer Studie des Institutes der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) in Zusammenarbeit mit dem Projektentwickler Cube Real Estate. „Compact Living Wohnungen sind nicht nur typischerweise jünger und bieten daher eine höhere Energieeffizienz, sondern sie weisen optimierte Grundflächen auf, so dass nicht nur je Quadratmeter, sondern auch absolut Wärmekosten deutlich reduziert werden können“, heißt es dort. Definiert wird Compact Living hier als eine Wohnung mit maximal anderthalb Zimmern, neben Küche und Badezimmer. Dazu komme eine positive Zukunftsprognose hinsichtlich des demografischen Wandels: Dieser sorgt für eine steigende Anfrage nach kleinen Wohnungen für Ältere. Weiteres Plus: Zuwanderung und Fachkräftemangel, die zusätzlich den Bedarf erhöhen.

Segment von Krise betroffen, aber schwächer als andere

„Insgesamt sind die Perspektiven für den Compact Living Markt intakt, allerdings konnten die Turbulenzen des letzten Jahres selbstverständlich auch an diesem Segment nicht spurlos vorbeigehen“, sagt Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanz- und Immobilienmärkte am IW. „Dennoch spiegeln vor allem die vergleichsweise kurzen Neubau-Vermarktungslaufzeiten die Robustheit des Segmentes. Auch rechnen wir in Zukunft mit einem (Wieder-) Anstieg der zuvor moderat gewachsenen Mietpreise.“ Es sei davon auszugehen, dass sich neuere und energieeffiziente Flächen weiter vom Rest des Marktes abheben werden. Für 2022 wurde zudem festgestellt, dass ein Teil der kleinen Wohnungen nicht mehr langfristig vermietet, sondern kurzfristig und möbliert. Da das die eher teureren Objekte betrifft, könnte es sich auf die Mietpreisentwicklung auswirken.

Allerdings: Die langfristigen Perspektiven in der Vermietung sind zwar aus demografischen Perspektiven gut, kurzfristig sind Rückgänge in der Mietwohnungsnachfrage nicht unrealistisch. Die Gründe: Wegen Homeoffice fehlen Pendler und junge Menschen, die ob gestiegener Lebenshaltungskosten nicht zu Hause ausziehen. Die Studienmacher weisen zudem darauf hin, dass dies eher nur kurzfristig sei, „mit wieder steigenden Reallöhnen und wachsender wirtschaftlicher Zuversicht dürften die Nachfrage und damit die Mieten wieder steigen – was sich eben auch in den Preisen widerspiegelt“. Auch hier gilt: Immobilien mit geringen Energieverbräuchen sowie einer Unabhängigkeit von fossilen Energien werden weiterhin einen wesentlichen Vorteil haben, der sich positiv auf die Entwicklung der Nettokaltmieten und Preise auswirkt.

Top7-Städte im Neubau mit großem Aufschlag

Zwischen Bestand und Neubau sind klare Unterschiede auszumachen: Mit 12,6 Prozent ist der Anstieg im Neubau deutlich stärker, was einerseits mit den höheren Neubaukosten aber auch der höheren Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien zu erklären ist. In den Top7-Städten zeigt sich ein großer Aufschlag von 71 Prozent. „Der starke Anstieg der Kaufpreise von Compact Living Wohnungen ist angesichts der deutlich gestiegenen Zinsen im letzten Jahr wirklich bemerkenswert“, so Moritz Laufer, Teamleiter Research und An- & Verkauf bei Cube Real Estate. „Eine Entwicklung, die die positive Erwartungshaltung für dieses Segment nur noch mehr unterstreicht.“

Auch bei den Nebenkosten, die derzeit eine wesentliche Rolle spielen, kann das Segment punkten. Die wichtigsten Aussagen der Studie zu diesem Thema folgen hier:

Als Compact Living werden in der Studie Wohnungen mit maximal 1,5 Zimmern (neben Küche und Badezimmer) verstanden. Dem Institut der deutschen Wirtschaft dienten als Grundlage des Reports alle Kauf- und Mietangebote von 1- und 1,5-Zimmer-Wohnungen der 70 kreisfreien Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Analysiert wurden an den jeweiligen Standorten sowohl Angebote im Stadtgebiet als auch im angrenzenden Umland, die zwischen dem 01.01.2018 und dem 31.12.2022 verfügbar waren. Insgesamt wurden in den fünf Betrachtungsjahren etwa 413.000 Mietangebote (4,3 Prozent im Neubau) und 63.000 Kaufangebote (8,3 Prozent im Neubau) ausgewertet.

Der Report zum Download

Mobilitätswandel: Urbane Seilbahnen als Beitrag für nachhaltige Städte: Unter welchen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen sind Seilbahnen ein alternatives Verkehrsmittel für den öffentlichen Nahverkehr?
Trend

Mobilitätswandel: Urbane Seilbahnen als Beitrag für nachhaltige Städte

SO lässt sich Hitze in Quartieren gezielt verhindern: Die DORNIEDEN Gruppe führt eine Reihe von Maßnahmen ins Feld, die das Mikroklima in Wohngebieten positiv beeinflussen, urbaner Hitze entgegenwirken und so die Lebensqualität der Bewohner erheblich verbessern können.
Trend

SO lässt sich Hitze in Quartieren gezielt verhindern

Geburtenkollaps und die Folgen: In diesen Städten sollten Sie nicht mehr investieren: Die Analysten von PREA warnen aktuell alle Immobilieninvestoren vor den Folgen des Geburtenkollapses. Bestimmte Regionen können sie auf Grundlage einer durchgeführten Studie als Investmentziel gar nicht mehr empfehlen.
Trend

Geburtenkollaps und die Folgen: In diesen Städten sollten Sie nicht mehr investieren