Leipzig: Mehr Bauprojekte als Frankfurt – 274 Vorhaben aktuell aktiv

Leipzig: Mehr Bauprojekte als Frankfurt – 274 Vorhaben aktuell aktiv

Leipzig: Mehr Bauprojekte als Frankfurt – 274 Vorhaben aktuell aktiv

Leipzig entwickelt sich zum dynamischsten Wohnungsmarkt Ostdeutschlands. Eine aktuelle Analyse von Real Estate Pilot zeigt: Mit 1.196 Bauprojekten und 274 aktiven Vorhaben überholt die Messestadt Frankfurt am Main.

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Nach Jahren rückläufiger Bautätigkeit ist der deutsche Wohnungsmarkt in Bewegung geraten. Zwar fällt der Aufwärtstrend bei den Genehmigungszahlen noch zaghaft aus, doch ein genauer Blick auf die regionalen Entwicklungen zeigt, dass Leipzig an Bedeutung gewinnt. Die Messestadt, die in den vergangenen Jahren vor allem durch starkes Bevölkerungswachstum und eine wachsende Nachfrage nach Wohnraum auffiel, hat Frankfurt am Main hinter sich gelassen. Eine Auswertung der GeoMap-Datenbank der Leipziger Real Estate Pilot AG belegt: Zum Stichtag 19. August 2025 sind in Leipzig 1.196 Bauprojekte registriert, 274 davon befinden sich in aktiver Umsetzung, 75 sollen bis Jahresende fertiggestellt werden.

Damit hebt sich Leipzig klar von Frankfurt ab, wo derzeit 681 Bauprojekte erfasst sind – bei 159 aktiven Vorhaben und 72 geplanten Fertigstellungen bis Ende 2025. Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt: Während Frankfurt als traditioneller Finanz- und Büromarkt lange den Wohnungsbau mitprägte, rückt Leipzig zunehmend ins Zentrum der Bautätigkeit.

Die Zahlen verdeutlichen, dass Leipzig sich nicht nur als attraktiver Wohnstandort, sondern auch als stabiler Investitionsmarkt etabliert. Der Standort profitiert von einer wachsenden Bevölkerung, einem diversifizierten Arbeitsmarkt und einem vergleichsweise moderaten Preisniveau, das Investoren weiterhin Spielräume eröffnet. Dass ein großer Teil der Bauprojekte tatsächlich umgesetzt wird und nicht in der Planungsphase verharrt, gilt als wichtiges Signal für die Marktdynamik.

Doch trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Lage angespannt. Deutschlandweit fehlen weiterhin hunderttausende Wohnungen, insbesondere im Segment der Mehrfamilienhäuser, die für die Versorgung der Mietmärkte entscheidend sind. Zwar meldete das Statistische Bundesamt im ersten Halbjahr 2025 einen leichten Anstieg der Genehmigungen um 2,9 Prozent auf rund 110.000 Wohnungen, doch entfielen davon nur 57.300 auf Mehrfamilienhäuser – praktisch unverändert gegenüber dem Vorjahr. Einfamilienhäuser legten dagegen um 14,1 Prozent zu. Diese Verschiebung verdeutlicht die strukturelle Schieflage: Gebaut wird dort, wo es für viele Haushalte unerschwinglich ist, während die dringend benötigten Mietwohnungen fehlen.

Gerade Leipzig zeigt, wie sich dieser Widerspruch auf lokaler Ebene auswirkt. Der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen ist enorm, getrieben durch Zuzug aus dem Umland und anderen Regionen Deutschlands. Gleichzeitig wächst die Zahl der Projekte, die sich mit Sanierungen oder Umnutzungen befassen. In der GeoMap-Auswertung sind neben klassischen Neubauten auch Vorhaben enthalten, die bestehende Gebäude transformieren – eine Entwicklung, die für Städte wie Leipzig zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Dass Leipzig vor Frankfurt rangiert, unterstreicht zudem die Veränderung der Immobilienlandschaft in Deutschland. Während die klassischen „Top 7“-Standorte Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Stuttgart lange das Geschehen dominierten, treten Städte wie Leipzig verstärkt in den Vordergrund. Sie punkten nicht nur mit einer hohen Zahl an Bauprojekten, sondern auch mit einer relativen Krisenresistenz: Baukostensteigerungen, hohe Zinsen und knappe Fördermittel bremsen die Branche zwar, doch Leipzig gelingt es, weiterhin eine Vielzahl von Vorhaben auf den Weg zu bringen.

Die GeoMap-Datenbank liefert hierfür den belastbaren Nachweis. Sie erfasst Projekte in den Phasen Planung, Bau, Sanierung oder Umnutzung und zeigt, welche Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden. Bundesweit sind aktuell 33.785 Projekte dokumentiert, davon rund 10.900 in aktiver Umsetzung. Leipzigs Anteil daran fällt deutlich ins Gewicht und belegt, dass die Stadt nicht nur in Ostdeutschland, sondern im bundesweiten Vergleich einen Spitzenplatz einnimmt.