Real Estate Mitteldeutschland in Leipzig: „Wandel, den man noch nicht erfassen kann“

Real Estate Mitteldeutschland in Leipzig: „Wandel, den man noch nicht erfassen kann“

Real Estate Mitteldeutschland in Leipzig: „Wandel, den man noch nicht erfassen kann“
Thomas Schmidt, Sächsischer Minister für Regionalentwicklung, begrüßte die Gäste von IMMOCOM in Leipzig. Quelle: IMMOCOM

IMMOCOM veranstaltet den größten Standortkongress für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Über 300 Gäste verfolgen Vorträge und Diskussionen zu Themen wie Residential, Office, Bestand, Finanzierung und Logistik.

IMMOBILÉROS - Der Podcast für die Immobilienbranche

Der größte Standortkongress der Immobilienbranche für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen findet einmal im Jahr in Leipzig statt. IMMOCOM als Veranstalter konnte 2024 über 300 Gäste begrüßen. Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Regionalentwicklung, eröffnete den ganztägigen Kongress. „Wir stehen vor einem Wandel, den man noch nicht erfassen kann.“ Die Situation der Immobilienwirtschaft sei schwierig, Baugenehmigungszahlen hätten sich halbiert, Anforderungen an das Bauen werden eher größer. Dazu kommen ein überhitzter Wohnungsmarkt in den Ballungsgebieten, steigender Leerstand im ländlichen Raum und dort so geringe Mieten, dass eine Revitalisierung nicht finanzierbar sei. „Was haben wir für Instrumente“, fragte der Politiker, um selbst die Antwort zu geben: Förderungen, die nicht alle Probleme lösen können, Bauordnungsanpassungen. „Wir brauchen Sicherheit und Planbarkeit, um konjunkturell Impulse zu setzen. Die Verunsicherung im Markt ist nicht gut. Der Ansatz mit Regulierung und Verboten ist der falsche Weg, Politik hat die Aufgabe Rahmenbedingungen zu setzen, aber dazwischen muss es Lösungen geben.“

Immobilienwirtschaft braucht Haltung der Politik

Politisch wurde auch Dr. Ingo Seidemann, Geschäftsführer der S&G Development und Vorstand des BFW Mitteldeutschland. Es gehe um eine Haltungsfrage in der Politik, die sich auch gern verstecke. Die Städte in Mitteldeutschland seien sehr unterschiedlich unterwegs, wenn man auf die Immobilienbranche schaue. „In Dresden und Chemnitz läuft das sehr gut, Jena ist eher schwierig, was dort an einem sehr begrenzten Raum und an einer sehr hohen Dynamik liegt, in Halle (Saale) und Magdeburg geht es etwas besser. Überall sind wir als Verband sehr intensiv in Gesprächen, um die Bedingungen für die Immobilienwirtschaft zu verbessern.“

"Klimaneutralität ist dickes Brett"

Stephan Klan von den Leipziger Stadtwerken sprach unter anderem über den Wärmeplan  von Kommunen. Quelle: IMMOCOM

Stephan Klan, Abteilungsleiter Energielösungen, Geschäftsführer Leipziger Kommunale Energieeffizienz GmbH bei den Stadtwerken Leipzig und langjähriger Partner von IMMOCOM, blickte zuerst in die Welt und zeigte die geopolitischen Herausforderungen auf. „Wir beobachten das alles sehr intensiv, da es auch auf den mitteldeutschen Markt Auswirkungen hat.“ Als kommunales Unternehmen stehe die Versorgung immer an erster Stelle. „Städte und Verwaltungen wollen in sehr kurzer Zeit klimaneutral werden. Das ist ein dickes Brett, das wir alle gemeinsam bohren müssen. Ein Austausch ist immer notwendig.“ Die Stadtwerke sehen sich dabei als Partner der Immobilienwirtschaft.