Umfrage von YouGov und ohne-makler unterstreicht Kritik an Provisionsmodellen

Umfrage von YouGov und ohne-makler unterstreicht Kritik an Provisionsmodellen

Umfrage von YouGov und ohne-makler unterstreicht Kritik an Provisionsmodellen
Quelle: Mohamed_hassan/Pixabay

Zum dritten Mal in Folge haben YouGov und die Immobilienplattform ohne-makler mehr als 2.000 Verbraucher zum Privatverkauf von Immobilien in Deutschland befragt. Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild: Immer mehr Privatverkäufer nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Maklerprovisionen büßen zeitglich an Legitimität ein. Was bedeutet das für den Verkauf von Immobilien 2025?

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Nur noch 17 Prozent der Befragten halten die Maklerprovisionen („Courtage“) für angemessen. Ein kontinuierlicher Rückgang gegenüber den Vorjahren. 2023 befürworteten 20 Prozent und 2024: 19 Prozent der Probanden das Provisionsprinzip. Parallel dazu sinkt auch die Bereitschaft, überhaupt einen Makler zu beauftragen. Zwar stagniert dieser Wert 2025 mit 40 Prozent leicht, doch gegenüber 2023 (44 Prozent) ist ein klarer Abwärtstrend erkennbar.

Zunehmend dominieren wirtschaftliche Überlegungen das Verhalten am Immobilienmarkt. 59 Prozent der Käufer suchen gezielt nach provisionsfreien Angeboten – ein Plus von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Und: 58 Prozent der Interessenten bevorzugen den direkten Kontakt zu Eigentümern. Der Wunsch nach mehr Transparenz und Verhandlungsspielraum ohne Mittelsmann wird stärker.

Besonders bemerkenswert: Auch nach der Zinswende 2024 verlieren Immobilienmakler weiter an Relevanz. Nur noch 12 Prozent der Befragten sehen sie als zentrale Hilfe beim Verkauf – ein Rückgang um zwei Prozentpunkte binnen eines Jahres. Die Vorstellung, dass professionelle Vermittler essenziell für Transaktionen sind, verliert an Zugkraft.

Gleichzeitig zeigt sich aber ein paradoxer Befund: Das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, eine Immobilie selbstständig zu verkaufen, nimmt parallel merklich ab. Nur noch 42 Prozent der Befragten glauben, den Immobilienverkauf auch ohne Makler zu stemmen. 2023 waren es noch 45 Prozent. Der Wille zur Selbstvermarktung wächst also. Doch vielen Verkäufern fehlt Stand heute der Mut, die richtige Unterstützung oder die passenden Tools für die Praxis.

Der Wunsch nach Kontrolle, Transparenz und Kosteneffizienz ist heute demnach sehr groß. Doch der Weg zum erfolgreichen Verkauf braucht Know-how und Struktur. Deshalb geht der Trend weg vom klassischen Makler – hin zu hybriden Lösungen, die professionelle Standards mit maximaler Nutzerautonomie verbinden.

Die Studienergebnisse verdeutlichen: Der DIY-Verkauf ist kein Randphänomen mehr. Er ist dabei, sich zum neuen Standard im privaten Immobilienmarkt zu entwickeln – mit steigender Nachfrage und wachsendem Bedarf an digitalem Support. Immobilienmakler sollten aus den Ergebnissen die relevantesten Insights für das Brot- und Buttergeschäft ableiten. Hendrik Richter, CEO von ohne-makler, kommentiert: „Objekte müssen heute gut vermarktet werden, damit sie die Emotionen des Käufers wecken. Einen Makler braucht es dafür nicht zwingend. Der Privatverkäufer kann den Prozess selber in die Hand nehmen.“