Unternehmensimmobilien: „Transformation ist nicht das Problem – es ist die Lösung!“

Unternehmensimmobilien: „Transformation ist nicht das Problem – es ist die Lösung!“

Unternehmensimmobilien: „Transformation ist nicht das Problem – es ist die Lösung!“
Quelle: Mohamed_hassan/Pixabay

Unter diesem Motto findet am 16. und 17. Juni 2025 die crenet Jahreskonferenz im UFO Eastside in Frankfurt am Main statt. Experten aus Stadtentwicklung, Immobilienwirtschaft, Technologie und Wissenschaft beleuchten dort an zwei Tagen praxisnah die Potenziale und Herausforderungen aktueller Transformationsprozesse. IMMOBILIEN AKTUELL hat die aktuellen Zahlen und Fakten für dieses Segment aufbereitet.

 

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„Wer heute behauptet, die grüne Blase sei geplatzt, verwechselt kurzfristige Marktdynamiken mit langfristigen Transformationsprozessen“, erklärt Michael Brandkamp, Managing Partner des European Circular Bioeconomy Fund (ECBF). „Die Bioökonomie entwickelt gerade erst ihr volles Potenzial – sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich.“ Der ECBF, sieht sich als Europas erster Venture Capital Fund mit Fokus auf die bio-basierte Kreislaufwirtschaft und die Bioökonomie. Investitionen in innovative Unternehmen, die fossile Rohstoffe durch nachwachsende Alternativen ersetzen, Wertschöpfungsketten dekarbonisieren und zirkuläre Lösungen für Industrie und Konsum entwickeln, seien aktueller denn je – auch wenn sie nicht täglich in den Börsen-Schlagzeilen auftauchen.

Dazu passt, dass das Europäische Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) die Ergebnisse der neuen Studie „Strategien, Betriebsmodelle und Belegschaften von Unternehmen der Gewerbeimmobilienwirtschaft im Wandel“ präsentiert hat. Die Untersuchung wirft ein Schlaglicht auf aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Branche und leitet daraus praxisorientierte Empfehlungen für zukunftsorientierte Unternehmensstrategien ab. Die Studie benennt unter anderem Business Development Manager, ERP-Manager sowie ESG-Experten und Transformationsverantwortliche als Schlüsselfunktionen der Zukunft. Diese Rollen bündeln strategisches, digitales und nachhaltiges Know-how und tragen wesentlich dazu bei, Unternehmen langfristig zukunftsfähig aufzustellen. Insgesamt wird empfohlen, die Personalstrukturen interdisziplinärer auszurichten, Silos aufzubrechen und breiteres Wissen im Team zu verankern.

crenet-Jahreskonferenz: Transformation urbaner Räume

Alles Themen, die auch bei der crenet-Jahreskonferenz 2025 am 16. und 17. Juni, im Fokus stehen: die Transformation urbaner Räume und die Rolle der Immobilienwirtschaft. Diskutiert wird, wie Stadtentwicklung und Flächenplanung vor dem Hintergrund wachsender Anforderungen an Nachhaltigkeit und Digitalisierung neu gedacht werden müssen. Anhand des großflächigen Entwicklungsprojekts FRANKFURT WESTSIDE werden Strategien für zukunftsfähige Quartiere vorgestellt, die Infrastruktur, Technologie und Nutzungsvielfalt miteinander verbinden. Ergänzt wird das Programm durch Impulse zur digitalen Transformation: Künstliche Intelligenz als Treiber für neue Geschäftsmodelle und effizientes Immobilienmanagement bilden einen Schwerpunkt. Auch der Wandel der Arbeitswelten und die Rolle von Mitarbeitenden in Change-Prozessen spielen eine Rolle.

Der zweite Veranstaltungstag rückt ökologische Verantwortung und geopolitische Einflüsse in den Fokus. ESG-Kriterien und konkrete Nachhaltigkeitsstrategien in Planung, Bau und Betrieb werden aus Sicht von Investoren, Energieversorgern und PropTechs beleuchtet. Dabei geht es unter anderem um die regulatorischen Anforderungen an die Branche, die Rolle von Circular Economy und neue Mobilitätslösungen als Teil integrierter Standortentwicklung. Auch digitale Tools zur Steuerung nachhaltiger Portfolios finden Eingang in die Diskussion. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, wie Immobilienwerte unter veränderten Rahmenbedingungen langfristig gesichert werden können.

Stabiler Flächenumsatz trifft schwache Investitionsdynamik: Unternehmensimmobilienmarkt 2024 im Überblick

Der Markt für Unternehmensimmobilien in Deutschland zeigte sich im Jahr 2024 in mehreren Bereichen widerstandsfähig – trotz schwieriger Rahmenbedingungen. So blieb der bundesweite Flächenumsatz mit rund 2,7 Millionen Quadratmetern insgesamt stabil, auch wenn das zweite Halbjahr deutlich schwächer ausfiel. Die stärkste Nachfrage kam aus dem Süden des Landes. Produktionsimmobilien standen weiterhin im Zentrum des Nutzerinteresses, obwohl der Flächenumsatz in diesem Segment um fast 59 Prozent auf 428.500 Quadratmeter zurückging.

Ganz anders die Entwicklung auf der Investmentseite: Das Transaktionsvolumen sank auf 1,19 Milliarden Euro – den niedrigsten Stand seit Beginn der systematischen Datenerfassung. Das zweite Halbjahr fiel mit nur 457,7 Millionen Euro besonders schwach aus. Einziger Lichtblick: Gewerbeparks erwiesen sich als vergleichsweise robust und dominierten das Investitionsgeschehen mit einem Anteil von mehr als der Hälfte des Halbjahresvolumens. Mit 256 Millionen Euro lagen sie auch auf Jahressicht vorn.

Trotz des schwachen Investitionsvolumens zog es zunehmend internationale Akteure auf den Markt. Der Anteil ausländischer Investoren stieg auf einen neuen Höchstwert von 48 Prozent, wobei europäische Käufer die größte Gruppe stellten. „Nach den Preiskorrekturen der vergangenen 18 Monate nutzten internationale Investoren vermehrt die günstigeren Einstiegskonditionen, um auf dem deutschen Immobilienmarkt Fuß zu fassen“, erläutert Felix Werner, Teamleiter Logistikimmobilien bei bulwiengesa. Die Bruttoanfangsrenditen zeigten sich in den wichtigsten Objektklassen stabil. Für Gewerbeparks lagen sie zwischen 5,20 und 6,30 Prozent, Produktionsimmobilien erreichten 6,00 bis 7,10 Prozent. Auch bei den Mieten blieb das Niveau weitgehend konstant – mit punktuellen Anstiegen bei flexibel nutzbaren Flächen (Flex Spaces).

Einen klaren Aufwärtstrend gab es hingegen beim Neubau. Im zweiten Halbjahr wurden rund 1,3 Millionen Quadratmeter fertiggestellt – ein Plus von 41,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr. Für 2025 erwarten Marktbeobachter sogar eine deutliche Ausweitung auf mehr als 2,4 Millionen Quadratmeter.

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