Ostdeutschland: Kaufpreise für Eigentumswohnungen sinken teils deutlich

Ostdeutschland: Kaufpreise für Eigentumswohnungen sinken teils deutlich

Ostdeutschland: Kaufpreise für Eigentumswohnungen sinken teils deutlich
Die Preise für Eigentumswohnungen in Ostdeutschland sinken. Copyright: Frauke Riether auf Pixabay

Ein Vorjahresvergleich der Angebotspreise von Wohnungen in Berlin sowie ausgewählten Stadt- und Landkreisen aus Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg von immowelt zeigt unter anderem, dass in allen 32 untersuchten Stadt- und Landkreisen Ostdeutschlands die durchschnittlichen Kaufpreise gesunken sind.

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Kaufpreise für Wohneigentum sinken in Berlin um knapp drei Prozent

Wer eine Bestandswohnung in Berlin sucht, muss aktuell mit 5.139 Euro pro Quadratmeter rechnen - das sind 2,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings stiegen die Angebotspreise in der Hauptstadt in den ersten Monaten dieses Jahres bereits wieder leicht an. Wohneigentum in der Haupstadt scheint sich also preislich eher einzupendeln, anstatt dauerhaft günstiger zu werden.

Im benachbarten Potsdam sorgt die geographische Nähe zum angespannten Berliner Immobilienmarkt ebenfalls für ein vergleichsweise hohes Preisniveau. Wohnungskäufer müssen in der brandenburgischen Landeshauptstadt mit 5.198 Euro pro Quadratmeter rechnen. Damit ist Potsdam trotz eines Rückgangs von 6,2 Prozent nach wie vor das teuerste Pflaster der Analyse.

Deutlich günstiger ist Wohneigentum in den ländlichen Regionen rund um Berlin: Im nördlich der Hauptstadt gelegenen Landkreis Oberhavel (-10,4 Prozent) zahlen Käufer im Mittel 3.210 Euro pro Quadratmeter für eine Bestandswohnung. In den Landkreisen Teltow-Fläming (-8,7 Prozent), Havelland (-7,9 Prozent) und Oder-Spree (-7,7 Prozent) liegen die durchschnittlichen Angebotspreise sogar deutlich unter der 3.000-Euro-Marke.

Kaufpreise für Eigentumswohnungen sinken in allen ostdeutschen Landeshauptstädten

Den stärksten prozentualen Preisrückgang aller untersuchten Kreise verzeichnet Schwerin. Eine Bestandswohnung in der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns kostet derzeit durchschnittlich 2.477 Euro pro Quadratmeter - 14,6 Porzent weniger als im Juni 2022. Auch in anderen ostdeutschen Landeshauptstädten sind die Angebotspreise von Eigentumswohnungen deutlich gesunken. So zahlen Wohnungskäufer in Dresden nach einem Rückgang von 10,8 Prozent heute 2.638 Euro. In Erfurt (-12,5 Prozent) kostet der Quadratmeter durchschnittlich knapp 3.000 Euro, in Magdeburg (-2,6 Prozent) sind es gut 2.000 Euro.

In anderen ostdeutschen Großstädten sind die Preise von Eigentumswohnungen ebenfalls rückläufig. So wird eine Bestandswohnung in Leipzig derzeit für durchschnittlich 2.484 Euro pro Quadratmeter angeboten - 6,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Denselben prozentualen Rückgang verbucht Rostock (3.943 Euro), während das Minus in Jena (3.300 Euro) sogar 8,0 Prozent beträgt. In Halle (Saale) hat sich Wohneigentum hingegen nur geringfügig vergünstigt. Nach einem Rückgang von 0,7 Prozent kostet der Quadratmeter dort aktuell 2.584 Euro.

Tabelle: Kaufpreise von Wohnungen in den ostdeutschen Stadtkreisen

Stadtkreis Bundesland Kaufpreis Juni 2022 in Euro pro Quadratmeter Kaufpreis Juni 2023 in Euro pro Quadratmeter Veränderung in Prozent
Berlin Berlin 5.287 5.139 -2,8
Chemnitz Sachsen 1.659 1.621 -2,3
Dresden Sachsen 2.957 2.638 -10,8
Erfurt Thüringen 3.371 2.950 -12,5
Gera Thüringen 1.255 1.209 -3,7
Halle (Saale) Sachsen-Anhalt 2.602 2.584 -0,7
Jena Thüringen 3.587 3.300 -8,0
Leipzig Sachsen 2.651 2.484 -6,3
Magdeburg Sachsen-Anhalt 2.145 2.089 -2,6
Potsdam Brandenburg 5.542 5.198 -6,2
Rostock Mecklenburg-Vorpommern 4.208 3.943 -6,3
Schwerin Mecklenburg-Vorpommern 2.900 2.477 -14,6
Weimar Thüringen 2.645 2.489 -5,9

Preiswerteste Eigentumswohnungen finden sich in ländlichen Regionen Sachsens

Die günstigsten Bestandswohnungen der Analyse finden Käufer in den ländlichen Regionen Sachsens. So kostet Wohneigentum in den sächsischen Landkreisen Zwickau (-3,1 Prozent) und Mittelsachsen (-1,2 Prozent) durchschnittlich nur gut 1.100 Euro pro Quadratmeter. Auch in den Landkreisen Nordsachsen (-3,2 Prozent) und Leipzig (-6,6 Prozent) zahlen Wohnungskäufer im Mittel weniger als 2.000 Euro. Das gleiche gilt für den Saalekreis (-5,6 Prozent) in Sachsen-Anhalt und den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (-0,6 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern.

Tabelle: Kaufpreise von Wohnungen in den ostdeutschen Landkreisen

Landkreis Bundesland Kaufpreis Juni 2022 in Euro pro Quadratmeter Kaufpreis Juni 2023 in Euro pro Quadratmeter Veränderung in Prozent
Barnim Brandenburg 2.570 2.493 -3,0
Dahme-Spreewald Brandenburg 3.302 3.087 -6,5
Havelland Brandenburg 2.919 2.688 -7,9
Leipzig Sachsen 1.839 1.718 -6,6
Mecklenburgische Seenplatte Mecklenburg-Vorpommern 1.863 1.852 -0,6
Meißen Sachsen 1.801 1.754 -2,6
Mittelsachsen Sachsen 1.176 1.162 -1,2
Nordsachsen Sachsen 1.431 1.385 -3,2
Nordwestmecklenburg Mecklenburg-Vorpommern 2.881 2.625 -8,9
Oberhavel Brandenburg 3.583 3.210 -10,4
Oder-Spree Brandenburg 2.534 2.339 -7,7
Potsdam-Mittelmark Brandenburg 3.511 3.325 -5,3
Rostock Mecklenburg-Vorpommern 2.865 2.601 -9,2
Saalekreis Sachsen-Anhalt 1.382 1.305 -5,6
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Sachsen 2.004 1.846 -7,9
Teltow-Fläming Brandenburg 2.882 2.631 -8,7
Vorpommern-Greifswald Mecklenburg-Vorpommern 2.426 2.339 -3,6
Vorpommern-Rügen Mecklenburg-Vorpommern 2.897 2.772 -4,3
Zwickau Sachsen 1.153 1.117 -3,1
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