Jan-Oliver Meding vom Hamburger Architekturbüro MPP Meding Plan + Projekt GmbH setzt deutschlandweit stadtbildprägende Projekte um. Dazu gehört auch der Schwerpunkt Pflege.
IMMOBILIEN AKTUELL (IA): Welche Veränderungen kommen architektonisch hinsichtlich Seniorenimmobilien und Kliniken in Zukunft auf Projektentwickler zu? Nähern sich Pflegeimmobilien immer mehr Hotels an?
Jan-Oliver Meding (JOM): Der Markt der Pflegeheime und Seniorenresidenzen ist zunehmend von einem Wettbewerb um die wachsende Gruppe der Senioren gekennzeichnet. Damit rückt der Komfortcharakter dieser Immobilien deutlich in den Vordergrund. Zwar ist in Bezug auf Standardisierung ein Blick in die Hotelentwicklung ratsam, aber Pflegeimmobilien haben viel höhere Ansprüche. Anders als bei einem Hotel, dessen Komfort im Wesentlichen funktional geprägt ist, sollten diese Gebäude daher weitestgehend dem bisherigen Wohnumfeld entsprechen. Zugleich sollen sie den Austausch der Bewohner fördern – ähnlich übrigens wie Studentenheime. Helle Farben und durchgehende Farbkonzepte, Pflegebäder, welche keine Sanitärräume mehr sind, sondern Wellnessoasen gleichen, Kamine, großzügige Gemeinschaftsflächen und ausgewählte Antiquitäten sind geeignete Mittel, um bestenfalls ein wirkliches Zuhause schaffen zu können.
IA: Wie schätzt Ihr Unternehmen den Berliner respektive den Brandenburger Markt ein?
JOM: Berlin bleibt für alle Architekten und Projektentwickler ein interessanter Markt. Bis 2030 rechnet der Senat mit einem Anstieg der Pflegebedürftigen um 30 Prozent. Es muss also gebaut werden. Wir bringen gerne unsere Kompetenzen aus bundesweit knapp 30 realisierten Hotelprojekten in Berlin ein und können uns gut vorstellen, an den vielen grünen Lungen der Stadt architektonisch anspruchsvolle Seniorenresidenzen zu errichten.