„Bluestar“: Eine Milliarde Euro teures Rechenzentren in Berlin

„Bluestar“: Eine Milliarde Euro teures Rechenzentren in Berlin

„Bluestar“: Eine Milliarde Euro teures Rechenzentren in Berlin
Das neue Rechenzentrum "Bluestar". Copyright: PREA

Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen PREA steigt in das Entwicklungsgeschäft ein und baut eines der größten Rechenzentren Berlins. Für das Projekt „Bluestar“ in der Rhinstraße 139 im Berliner Bezirk Lichtenberg wurde am 28. Juni 2023 feierlich der Startschuss gegeben.

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Investor für die rund eine Milliarde Euro Projektvolumen ist das niederländische Family Office Van Caem. Mit der in Kürze erwarteten Baugenehmigung wird bis 2026 ein leistungsstarkes Rechenzentrum errichtet, das sich durch energieeffiziente Kühlung, dem Einsatz erneuerbarer Energien und einer sorgfältigen Nutzung der Abwärme auszeichnet.

„Bluestar“: Rechenzentrum der Superlative

Das Datacenter wird zur Inbetriebnahme eine Leistung von 100 Megawatt erbringen und eine Aufnahmekapazität von 69,5 Megawatt haben. Damit können rund zehn Millionen Office-Arbeitsplätze mit IT, Software und Daten versorgt werden. Insgesamt umfasst die Datacenter-Entwicklung von PREA 30.000 Quadratmeter flexibel aufteilbare IT-Fläche, die bei Bedarf auch real geteilt werden kann. Die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant und es wird eine Zertifizierung nach DGNB „Platin“ angestrebt. Vermarktung und Positionierung des Projektes am freien Mietmarkt haben bereits begonnen.

Gabriel Khodzitski, CEO von PREA, erläutert: „Der Wachstumstrend bei Rechenzentren ist ungebrochen. Insbesondere die Nachfrage nach Cloud-Diensten, der Boom des E-Commerce und des mobilen Arbeitens führen weltweit zu einem massiven Bedarf an IT-Kapazitäten. Dieser Trend wird anhalten und da dieser Bedarf nicht über die bereits existierenden Rechenzentren gedeckt werden kann, ergeben sich hier attraktive Investitionsmöglichkeiten für Investoren.“ Das belegen auch ähnlich dimensionierte Rechenzentren-Projekte in Mittenwald (Google) und in Berlin-Wilmersdorf im Gewerbeprojekt "GoWest" (MAINCUBES).

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, auf der Auftaktveranstaltung: „Berlins digitale Infrastruktur wird nur zukunftsfähig sein, wenn solche Orte wie dieses Rechenzentrum entstehen.“ Und weiter: „Die zweite Seite der Medaille ist, wenn Konzepte dafür entwickelt werden, dass die Abwärme, die hier entsteht, genutzt und eine klimaneutrale Stromversorgung realisiert wird.“


 

Hören Sie unseren Podcast zur Assetklasse Rechenzentren mit Anna Klaft von CBRE:

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Nachhaltigkeit ist Trumpf beim Rechenzentrum „Bluestar“

Bluestar wird seine Abwärme zu Heizzwecken zur Verfügung stellen. Copyright: PREA
Bluestar wird seine Abwärme zu Heizzwecken zur Verfügung stellen. Copyright: PREA

Das geplante Datacenter „Bluestar“ gliedert sich in vier separate Gebäudeteile mit jeweils vier Geschossen. Zusätzlich entstehen auf dem 56.000 Quadratmeter großen Grundstück, auf dem laut Tagesspiegel ursprünglich ein gemischt genutztes Quartier geplant war, ein Energieverwaltungsgebäude und ein Umspannwerk. Über jeweils drei Datenanschlüsse an den einzelnen Gebäudeteilen sind die Rechenzentrumsgebäude miteinander verbunden. Damit sind eine interne Redundanz und eine bestmögliche Konnektivität an die externen Datenprovider garantiert. Jedes einzelne Gebäude verfügt zudem über eine separate Stromversorgung und einen Anschluss an das Fernwärmenetz. Damit entspricht das Zentrum im Hinblick auf Redundanz, Ausfallsicherung, Sicherheit und Effizienz höchsten Standards.

Gabriel Khodzitski: „Bei der Planung haben wir den Fokus auf die Ausschöpfung der maximalen IT-Leistung in Relation zu einem Höchstmaß an Energie- und Kühleffizienz gelegt. 100 Prozent des verwendeten Stroms stammt aus regenerativen Energiequellen.“ Dafür ist PREA eigens eine Kooperation mit Stromnetz Berlin eingegangen. Eine effiziente und kostensparende Kühltechnik wurde an die Standortbedingungen angepasst.

Ein weiteres Herzstück des Rechenzentrums ist die gezielte Nutzung der Abwärme. Diese kann entweder in das Berliner Fernwärmenetz eingespeist oder für die umliegenden Wohn- und Gewerbeeinheiten genutzt werden. „Unser Projekt kann rund zwei Millionen Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche versorgen. In den kommenden Monaten werden wir entscheiden, ob sie eingespeist oder direkt im Umfeld genutzt werden kann“, erklärt Gabriel Khodzitski. Damit gehöre es zu den wenigen Datacentern (sechs Prozent) der DACH-Region, die ihre Abwärme in einer relevanten Größenordnung von 50 bis 100 Prozent zu Heizzwecken zur Verfügung stellen und somit rund 66.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen können.

PREA erhält Baugenehmigung für „Bluestar“-Datencenter 

Update vom 19.09.2023: PREA hat die Genehmigung zum Bau des Projektes „Bluestar“ in der Rhinstraße im Berliner Bezirk Lichtenberg erhalten. „Die Herausforderung an diesem Standort war, eine Genehmigung ohne Bebauungsplan und einer Befreiung nach Bundesemissionsschutzgesetz zu erhalten. An dieser Aufgabenstellung wären 99 Prozent aller Architekturbüros und Entwickler gescheitert”, sagt Gabriel Khodzitski, Gründer und CEO von PREA. Mit Vorliegen der Baugenehmigung und des abgeschlossenen Netzanschlussvertrages mit Stromnetz Berlin seien nun alle Barrieren überwunden.

„Bluestar“ wird zur Inbetriebnahme eine Leistung von 100 Megawatt (MW) erbringen und eine Aufnahmekapazität von 70 MW haben. Damit können theoretisch rund zehn Millionen Office-Arbeitsplätze in Deutschland mit IT, Software und Daten versorgt werden. Energieeffiziente Kühlung, der Einsatz erneuerbarer Energien für die Stromversorgung und die Nutzung der Abwärme für die Wärmeversorgung von Wohnungen sind die Bausteine für das Energiekonzept. Eine Zertifizierung nach DGNB „Platin“ ist angestrebt. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2026 geplant. 

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