Corona trifft Ingenieure und Architekten zeitlich verzögert

Corona trifft Ingenieure und Architekten zeitlich verzögert

Corona trifft Ingenieure und Architekten zeitlich verzögert
Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke erklärt die Ergebnisse einer Corona-Umfrage unter Ingenieuren und Architekten. Copyright: Foto links: annca auf Pixabay; Foto rechts: Ingenieurkammer Sachsen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen immer mehr Ingenieurbüros mit zeitlicher Verzögerung. Dies ergab eine Umfrage der Bundesingenieurkammer und der Bundesarchitektenkammer. Prof.-Dr.-Ing. Hubertus Milke, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, beleuchtet die Situation der Büros in Sachsen.

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Demnach gaben 61 Prozent der befragten Mitglieder der Ingenieurkammer Sachsen an, derzeit die negativen Folgen der Corona-Pandemie zu spüren. "Die Umfrage und auch die allgemeine Stimmung machen deutlich, dass sich die Situation für die Ingenieurbüros in Sachsen weiter verschärfen wird. 36 Prozent der Befragten beklagen derzeit Absagen und Rückstellungen von Aufträgen. Im April lag dieser Wert noch bei 25 Prozent", mahnt Prof.-Dr.-Ing. Hubertus Milke, Präsident der Ingenieurkammer Sachsen. "Zudem kommt es zu immer stärkeren Verzögerungen von Genehmigungsprozessen durch die unterbesetzte öffentliche Verwaltung."

Öffentliche Aufträge für sächsische Ingenieurbüros drohen zurückzugehen

Für die kommenden 12 Monate erwarten 53 Prozent der sächsischen Ingenieurbüros einen Rückgang der Auftragslage. Dies gilt insbesondere für öffentliche Aufträge. "Die planenden Ingenieure leisten im Freistaat einen wichtigen Beitrag zur Daseinsfürsorge", so Milke. "Dazu zählen Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Wasser- und Energieversorgungen sowie der Wohnungsbau und Strukturwandel. Die öffentliche Hand darf bereits geplante Investitionen nun nicht auf Eis legen. Dies würde den wirtschaftlichen Aufschwung massiv hemmen.“ Stattdessen empfiehlt Prof. Milke, die Krise als Chance zu nutzen und Planungsprozesse durch vereinfachte Vergabe- und Genehmigungsverfahren nunmehr deutlich zu beschleunigen.

Diese Maßnahmen könnten die Auswirkungen von Corona auf sächsische Ingenieure und Architekten mildern

Dass derartige Hilfen ankommen und auch dankend angenommen werden, zeigt die Umfrage ebenfalls. So haben bereits 52 Prozent der sächsischen Ingenieurbüros konkrete Maßnahmen zur Abmilderungen der negativen Auswirkungen getroffen – der Spitzenwert im Vergleich der Bundesländer. Ein Drittel hat bereits Bundes- oder Landesmittel beantragt beziehungsweise befindet sich in der Vorbereitung der Beantragung. 75 Prozent der Ingenieurbüros im Freistaat gaben zudem an, dass die aufgelegten Förderprogramme ihrem Bedarf inhaltlich entsprechen.

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