Mieter in Berlin sehen großes Potential in energetischen Sanierungen

Mieter in Berlin sehen großes Potential in energetischen Sanierungen

Mieter in Berlin sehen großes Potential in energetischen Sanierungen
Berliner Mieter erkennen die Einsparpotentiale energetischer Sanierungen ihrer Wohnungen. Copyright: Michael Gaida auf Pixabay

Unter dem Titel „Energetische Sanierung aus Sicht der Berliner“ hat die DLE Land Development GmbH (DLE) in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut „Mentefactum“ des renommierten Meinungsforschers Klaus-Peter Schöppner die neuste Blitz-Umfrage des DLE-Monitors durchgeführt. Im Zentrum der aktuellen Befragung stand die Problematik der gestiegenen Energieverbrauchskosten. Hier interessierte die DLE die generelle Einstellung der Berliner Wohnbevölkerung zur energetischen Sanierung, zum Bekanntheitsgrad verschiedener Maßnahmen aber auch die eventuelle Bereitschaft von Mietern, sich an den Kosten einer energetischen Sanierung zu beteiligen.

Neue IMMOBILIEN AKTUELL als E-Paper lesen

Berliner zeigen starkes Interesse an Sanierungsmaßnahmen

Der aktuelle DLE-Monitor konnte feststellen, dass 85 Prozent der befragten Berliner energetische Sanierungen für „wichtig“ bis „sehr wichtig“ erachten. Für nur drei Prozent sind solche Maßnahmen „völlig übertrieben“. Das Energieeinsparverhalten der Berliner hat sich durch die staatlichen Hilfen zur Kompensation der gestiegenen Kosten kaum verändert und ist gleichbleibend hoch. Einzig sechs Prozent haben angegeben, sich im Verbrauch nicht einzuschränken.

„Wir sehen, dass die in Folge des Ukrainekriegs gestiegenen Energiekosten teilweise sehr starke negative Auswirkungen auf Mieterhaushalte haben. Energetische Sanierungen können da hilfreich sein, die Verbräuche dauerhaft zu senken. Mit gesunkenen Verbräuchen ginge auch eine spürbare Einsparung der Energieverbrauchskosten einher, weshalb die energetische Sanierung bestehender Gebäude aus unserer Sicht eine der wichtigsten Maßnahmen zur Kostensenkung und zum nachhaltigen Klimaschutz ist,“ sagt Dr. Simon Kempf, Geschäftsführer der DLE.

Mehrheit sieht Kosten für Sanierungen beim Vermieter, ein Drittel ist bereit sich zu beteiligen

Weil energetische Sanierungen dauerhaft niedrigere Verbrauchskosten erzeugen, hat die aktuelle Blitz-Umfrage des DLE-Monitors die Berliner auch gefragt, wer die Sanierungskosten tragen sollte. Die Mehrheit (58 Prozent) sehen den Vermieter in der Verantwortung, die Kosten zu übernehmen. 36 Prozent sind dafür, dass die Kosten zwischen Vermieter und Mieter aufgeteilt werden sollten. Eine Komplettübernahme der Kosten durch Mieter lehnen die Berliner kategorisch ab. Auffällig und ebenso erwartbar ist dabei, dass unter den befragten Eigentümern mit 49 Prozent knapp weniger als die Hälfte die Kostenübernahme beim Vermieter sieht, in der Gruppe der Mieter sind das dagegen 61 Prozent.

Diese Aussagen wurden auch der geäußerten Parteipräferenz der Befragten zugeordnet. Eher überraschend erscheint hier das Ergebnis, dass sich mit 66 Prozent am stärksten die Anhänger der AfD für eine Kostenübernahme durch den Vermieter aussprechen, gefolgt von der FDP mit 61 Prozent und bei den Anhängern der SPD dagegen mit dem niedrigsten Wert nur jeder zweite (50 Prozent). Für das Aufteilen der Kosten zwischen Mieter und Vermieter sprechen sich am stärksten ebenfalls die SPD-Anhänger (41 Prozent) aus.

„Der Befund zur relativ hohen Bereitschaft der Berliner Mieter, sich an den Kosten einer energetischen Sanierung zu beteiligen, hat uns überrascht. Auf der einen Seite sehen wir die teils enorme Ersparnis der Verbrauchskosten durch energetische Sanierungen von Wohnungen, die eine Beteiligung an den Sanierungskosten wirtschaftlich sinnvoll erscheinen lässt – insbesondere bei anhaltend hohen oder gar steigenden Preisen. Auf der anderen Seite nehmen wir aber auch zur Kenntnis, dass sich in den vergangenen Jahren starke Vorurteile gegenüber privaten und privatwirtschaftlichen Vermietern entwickelt haben. Möglicherweise glauben Mieter heute, mit einer Kostenbeteiligung ihren Vermieter schneller zu einer energetischen Sanierung bewegen zu können“, erklärt Dr. Kempf die Zahlen.

Viele Potentiale bleiben ungenutzt

Laut der Blitzumfrage haben 77 Prozent der Berliner Mieter bisher noch keinen Versuch unternommen, ihren Vermieter auf einen Sanierungswunsch anzusprechen. „Vor allem im Bereich der Vermittlung sind durch die Studie viele Potentiale sichtbar geworden: Eine gute Beratung, eine verständliche Darlegung staatlicher Förderkulissen und eine intakte Kommunikation zwischen Mietern und Vermietern kann die Durchführung energetischer Sanierungen begünstigen. Zur gleichen Zeit erkennen wir durch den in der Studie festgehaltenen hohen Sanierungsbedarf, dass das Thema Energieeffizienz schon beim Wohnungsneubau mitgedacht und umgesetzt werden muss. Schließlich liegen große energetische Potentiale der Bundesrepublik auch in den verbrauchssenkenden Maßnahmen für Privathaushalte,“ sagt Dr. Kempf.

Berliner Wohnungspolitik: Vier von fünf Berlinern sind unzufrieden: Experten der Berliner Wohnungspolitik diskutierten vor der Wahlwiederholung in Berlin über die derzeitige Gemengelage und Lösungsansätze, die sie sich von der zukünftigen Landesregierung wünschen.
Berlin/Brandenburg / Berlin

Berliner Wohnungspolitik: Vier von fünf Berlinern sind unzufrieden

Studie: Lässt eine Vergesellschaftung großer Wohnungsbestände die Mieten sinken?: Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat eine Auftragsstudie veröffentlicht, nach der die Mieten im Durchschnitt um 16 Prozent sinken, wenn Wohnungsunternehmen mit mehr als 3000 Wohnungen enteignet werden.
Berlin/Brandenburg / Berlin

Studie: Lässt eine Vergesellschaftung großer Wohnungsbestände die Mieten sinken?

Berlin und Brandenburg: Mietenwachstum schwächt sich ab: Der IVD Berlin-Brandenburg hat seinen jährlichen Marktbericht vorgestellt. Das Ergebnis: Zwar sind die Verkaufspreise in der Region weiter gestiegen, doch eine Trendwende zeichnet sich ab. Das Wachstum der Mieten hat sich bereits abgeschwächt.
Berlin/Brandenburg

Berlin und Brandenburg: Mietenwachstum schwächt sich ab