Nachhaltigkeit: Green Buildings machen mehr als die Hälfe des Büroneubaus aus

Nachhaltigkeit: Green Buildings machen mehr als die Hälfe des Büroneubaus aus

Nachhaltigkeit: Green Buildings machen mehr als die Hälfe des Büroneubaus aus
Mehr als die Hälfte der 2023 neu errichteten Bürogebäude in den deutschen Top 7 waren Green Buildings. Copyright: Jacques GAIMARD auf Pixabay

Mehr als die Hälfte der in den vergangenen zwölf Monaten neu errichteten Bürogebäude in den sieben Immobilienhochburgen sind Green Buildings. Von den rund 1,28 Millionen Quadratmetern erhielten 760.000 Quadratmeter eines der in Deutschland gängigen Nachhaltigkeitszertifikate DGNB, LEED oder BREEAM. Das geht aus dem Cesar 2023 (Certification and Sustainability Radar) von JLL hervor.

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Dunja Nigrin, Head of Project & Development Services JLL DACH: „Nutzer wie auch die Immobilienbranche sind umweltbewusster geworden.  Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie zum Beispiel die Kreislaufwirtschaft, die auf Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit von Materialien setzt, sind gefragter denn je. Mit der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz wurden nun erstmalig landesspezifische Vorgaben durch bundeseinheitliche Regelungen ersetzt, was mehr Rechtssicherheit für Beteiligte schafft und dadurch den Weg zu mehr Green Buildings ebnet.“

Green-Building-Quote im Bestand

Im Büroflächenbestand fällt die Green-Building-Quote allerdings deutlich niedriger aus: Von den 97,5 Millionen Quadratmetern verfügten zum Ende des zweiten Quartals 2023 rund 11,4 Prozent über eine Zertifizierung. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Wachstum von 0,6 Prozent. Den mit Abstand größten Anteil zertifizierter Flächen gibt es in Frankfurt mit 26 Prozent. Deutlich abgeschlagen befinden sich dahinter Düsseldorf mit zwölf Prozent und München mit elf Prozent. Den geringsten Anteil an zertifizierten Flächen weist Stuttgart mit sieben Prozent auf.

Green-Building-Quote beim Flächenumsatz

Der Anteil der Green Buildings am Büroflächenumsatz in den sieben Immobilienhochburgen war im ersten Halbjahr 2023 mit 22 Prozent so hoch wie noch nie. 2018 lag er bei 14 Prozent. Im ersten Halbjahr dominierte erneut Frankfurt mit 41 Prozent, gefolgt von Köln, dort machten zertifizierte Flächen rund 25 Prozent des Umsatzes aus.

Tabelle: Büroflächenumsatz 1. Halbjahr 2023 in Gebäuden mit Zertifizierung

  Büroflächenumsatz in Gebäuden mit Zertifizierung in Quadratmeter Anteil am Büroflächenumsatz gesamt in Prozent
Berlin 50.000 20
Düsseldorf 20.700 20
Frankfurt am Main 71.200 41
Hamburg 42.600 18
Köln 21.300 25
München 41.700 17
Stuttgart 5.000 8

Der größte Vertragsabschluss über zertifizierte Flächen wurde in Berlin getätigt: In der Mediaspree mietete Boston Consulting rund 18.800 Quadratmeter. RTL Nord mietete in der Hamburger Hafencity rund 17.200 Quadratmeter, die Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg zog in der Innenstadt auf 10.000 Quadratmeter.

Mit 57 Prozent war der Sektor Banken und Finanzdienstleistungen im ersten Halbjahr 2023 der aktivste Mieter zertifizierter Büroflächen. Mit 29 beziehungsweise 28 Prozent folgen Unternehmen aus Verlagswesen und Medien sowie unternehmensbezogene Dienstleister. Eine deutliche Diskrepanz gibt es zudem bei der Herkunft der Unternehmen: Während der Anteil an zertifizierten Flächen im vergangenen Halbjahr bei ausländischen Firmen 55 Prozent betrug, lag er bei deutschen Firmen bei lediglich 19 Prozent. Internationale Unternehmen legten also zuletzt deutlich mehr Wert auf hohe Nachhaltigkeitsstandards in ihren Büros.

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