Office: „Wir sind kein weiteres Coworking-Konzept“

Office: „Wir sind kein weiteres Coworking-Konzept“

Office: „Wir sind kein weiteres Coworking-Konzept“
Wybo Wijnbergen, Gründer und CEO des niederländischen Tech-Startups infinitSpace. Copyright: infinitSpace

infinitSpace betritt den deutschen Markt: Die maßgeschneiderte App und der White-Label Ansatz für flexible Büroraumkonzepte wird erstmals im projektierten Gebäude 5YN3RGY in Düsseldorf angewendet. Wybo Wijnbergen, Gründer und CEO von infinitSpace, hat IMMOBILIEN AKTUELL Einblicke gewährt und sein Konzept erklärt.

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infinitSpace wird als erstes Projekt in Deutschland das Bürogebäude 5YN3RGY in Düsseldorf des Projektentwicklers CODIC Development umsetzen. Das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam erarbeitet eine Flex-Space Infrastruktur als White-Label-Brand. Zum Kern der Leistungen von infinitSpace gehören unter anderem Design, Marketing, Kundenakquise, Betrieb sowie das Community- und Event-Management. Es entstehen etwa 4.500 Quadratmeter Bürofläche.

Wybo Wijnbergen, Gründer und CEO von infinitSpace, hat IMMOBILIEN AKTUELL Einblicke gewährt. Der frühere WeWork-Chef von Nord- und Westeuropa gilt als ausgesprochener Kenner und Experte. Dass flexible Arbeitsflächen heute für jeden etwas bieten sollten und die Vielfalt der Arbeitswelt widerspiegeln, das setzt er voraus: von Besprechungsräumen, hochwertig ausgestatteten Erholungsflächen und offenen Bereichen bis hin zu Einzelbüros mit modernster Technik. Doch auch für Unternehmer sei es aus verschiedenen Gründen wichtig: „Viele Unternehmen wollen keine langfristigen, unflexiblen Mietverträge abschließen – und sie werden dies auch nicht tun“, sagt Wybo Wijnbergen. „Für sie braucht es Verträge, die sich mit ihrem Unternehmen und dessen Bedürfnissen weiterentwickeln und anpassen lassen. Flexible Arbeitsräume sollten also flexible Vertragsbedingungen bieten.“

Technologie Herzstück und integraler Bestandteil

Das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam praktiziert darüber hinaus mit den Eigentümern einen partnerschaftlichen Ansatz. Bedeutet: Sie behalten die volle Kontrolle über ihre Räumlichkeiten. infinitSpace entwickelt mit ihnen zusammen eine eigene, individuelle und einzigartige White-Label-Marke für flexible Arbeitsräume, die ihre Vision und Markenidentität beibehält. „In einem zweiten Schritt übernehmen wir die Einrichtung der Flächen und den laufenden Betrieb.“ Technologie ist das nächste Schlagwort von Wybo Wijnbergen: „Sie ist unserer Ansicht nach Herzstück und integraler Bestandteil der Gestaltung und Infrastruktur moderner, nachhaltiger Arbeitsräume.“ Dazu gehört eine App, die Serviceangebote enthält und die Community erst entstehen lässt und dann intensiv ausbaut.

Beim Projekt 5YN3RGY am Düsseldorfer Medienhafen soll erstmals das Konzept von infinitSpace umgesetzt werden. Copyright: Codic Development GmbH.

Wertsteigerung des Bestandes durch flexible Flächen

Das gilt auch für Bestandsgebäude, die ohne flexible Arbeitsflächen nicht mehr zukunftsfähig sein werden. „Es ist finanziell nicht nur machbar, sondern sogar zwingend erforderlich“, sagt Wybo Wijnbergen. „Sie können den Ertrag und den Wert einer Gewerbeimmobilie steigern.“ Die Erklärung dafür liefert er direkt mit: Erstens führen flexible Flächenanteile zu einem Anstieg des Nettobetriebseinkommens (NOI; net operating income) von bis zu 30 Prozent pro Quadratmeter im Vergleich zu einer herkömmlichen Bürofläche. Zweitens steigere die Implementierung flexibler Flächen in nur einem Teil des Bürogebäudes den NOI für den gesamten Standort aufgrund der begleitenden Bereitstellung hochwertiger Dienstleistungen für alle Mieter des Gebäudes über eine maßgeschneiderte und individuelle Mieter-App. „Ein Bürogebäude, das beispielsweise 20 Prozent seiner Fläche in flexible Arbeitsbereiche umwandelt, verzeichnet im Durchschnitt eine Steigerung des NOI von zehn Prozent für das gesamte Gebäude.“

Bereits Erfahrung hat infinitSpace bei dem Londoner Projekt beyond Aldgate Tower von Brookfield Properties gesammelt. Vor allem die Partnerschaft mit dem Unternehmen habe hier ihre positive Seite gezeigt. „Letztendlich denke ich jedoch, dass der Erfolg von beyond Aldgate Tower auf die vernetzte Community zurückzuführen ist, die wir geschaffen und gefördert haben. Wie der Name schon sagt, geht unser Fokus weit über die Ziegel und den Mörtel eines Gebäudes oder Raumes hinaus.“ Allerdings sei gerade der Aufbau einer Community nicht einfach, lasse sich nicht von heute auf morgen realisieren. Große Herausforderung: die Zeit. „Den Grundstein für eine solche friendly culture legt unser Community-Support-Team vor Ort und erinnert uns daran, dass ein flexible Arbeitsfläche nicht nur ein Büro, sondern auch ein Ort der Begegnung und Kreativität für die Macher von morgen ist.“

Expansion in ganz Europa mit 25 Standorten

Dass die Arbeitswelt der Zukunft international ähnlich ist, davon geht Wybo Wijnbergen. Aus diesem Grund sagt er: „Unsere Vision für kollaborative, flexible, für alle verfügbare und erschwingliche Büroflächen ist daher nicht an eine bestimmte Stadt oder ein bestimmtes Land gebunden.“ Amsterdam und Düsseldorf seien nach London die logischen nächsten Schritte für infinitSpace. „Beides sind Städte mit einer großen und vielfältigen Büroarbeitsbevölkerung, die Menschen aus verschiedenen Regionen und mit unterschiedlichem Hintergrund anzieht. Auch wenn die Entwicklung hin zu flexiblerem Arbeiten in beiden Städten noch nicht so weit fortgeschritten ist wie in London, ist es unser Ziel, diesen Trend zu beschleunigen und dabei eine vernetzte Community zu fördern.“ 25 Standorte in Europa sollen es bis Ende 2023 werden. „Spannende Möglichkeiten bietet darüber hinaus auch der Nahe Osten“, so Wybo Wijnbergen.         

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