Porzellanbetrieb „Graf von Henneberg Porzellan“ in Ilmenau soll neu ausgerichtet werden

Porzellanbetrieb „Graf von Henneberg Porzellan“ in Ilmenau soll neu ausgerichtet werden

Porzellanbetrieb „Graf von Henneberg Porzellan“ in Ilmenau soll neu ausgerichtet werden
Projekt 95 kauft einen historischen Porzellanbetrieb in Ilmenau. Copyright: Projekt 95/Michael Reichel

Der Projektentwickler Projekt 95 Baumanagement GmbH hat die Liegenschaft „Neues Porzellanwerk Ilmenau“, auch bekannt unter dem Namen „Graf von Henneberg Porzellan“, von der insolventen Graf von Henneberg Porzellan GmbH erworben und plant eine Konversion.

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Verkäuferin ist Romy Metzger von der Erfurter Kanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner als Insolvenzverwalterin der Graf von Henneberg Porzellan GmbH. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Porzellanbetrieb in Ilmenau wird umgenutzt

Auf dem 120.000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbe- und Industriegebiet „Am Eichicht“ befinden sich sechs Haupt- und mehrere Nebengebäude mit Büro- und Verkaufsflächen sowie Produktions- und Lagerhallen. Sie umfassen eine Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 82.500 Quadratmetern.

In den 1970er-Jahren galt das Porzellanwerk als das größte und modernste in Europa. In dem ehemaligen DDR-Kombinat waren über 3000 Mitarbeitern beschäftigt, die vorrangig Haushaltsporzellan herstellten. Nach der deutschen Wiedervereinigung hatte das Werk mehrmals den Besitzer gewechselt. 2002 war der Manufakturbetrieb eingestellt worden. Seither waren die Gebäude teilweise an die Technische Universität Ilmenau sowie als kostengünstige Lager- und Werkstattflächen, Fahrzeugstellplätze oder Proberäume für Musikbands vermietet worden.

Der Ruf nach Revitalisierung der Bestandsgebäude wurde in den vergangenen Jahren seitens der Bevölkerung sowie der Stadt- und Landespolitik zunehmend lauter.

Abriss finanziell nicht machbar

Eine Machbarkeits- und Revitalisierungsstudie der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen und der Stadt Ilmenau aus dem Jahr 2019 hatte jedoch ergeben, dass sowohl der Abriss als auch die Nachverwertung der vorhandenen Gebäudesubstanz für die Stadt Ilmenau – selbst mit Unterstützung des Landes – wirtschaftlich nicht umsetzbar gewesen wäre.

Projekt 95 plant nun die Bestandsaufnahme und Neuausrichtung des Objektes mit Industrie-, Logistik-, Büro-, Labor- und Gewerbeflächen. Parallel werden Gespräche mit den Bestandsmietern geführt und die Akquise neuer Mieter vorbereitet. „Unser erstes Konzept für die künftige Nutzung ist vom Ilmenauer Oberbürgermeister Daniel Schultheiß sowie vom Stadtrat durchweg positiv aufgenommen worden. Wir freuen uns daher auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt, um für diesen früher so bedeutenden Ort endlich eine Zukunft zu schaffen“, sagt Normen Fabig, Geschäftsführer von Projekt 95.

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