Quartier 52° Nord: Neubauprojekt an der Dahme wächst nachhaltig weiter

Quartier 52° Nord: Neubauprojekt an der Dahme wächst nachhaltig weiter

Quartier 52° Nord: Neubauprojekt an der Dahme wächst nachhaltig weiter
Das Neubauquartier 52° Nord in Berlin. Copyright: BUWOG

Am Ufer der Dahme in Berlin-Grünau treibt die BUWOG mit dem Quartier "52° Nord" bis 2024 eines ihrer größten Bauvorhaben in der Hauptstadt voran. Auf den letzten Grundstücksflächen auf dem zehn Hektar großen Areal lässt das Unternehmen nun Stadtvillen und Mehrfamilienhäuser mit 96 Wohneinheiten errichten.

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Artikel vom 25. Juli 2021: Nur das Pförtnerhäuschen ist noch übrig, sonst erinnert nichts mehr an die Chemiefabrik an der Dahme. Denn auf dem ehemaligen, mit großem Aufwand dekontaminierten Industriegelände in Berlin-Grünau realisiert die BUWOG bereits seit 2015 in mehreren Bauabschnitten rund 1.000 Miet- und Eigentumswohnungen. Insgesamt investiert das Unternehmen hier rund 360 Millionen Euro.

Quartier 52° Nord besteht aus 20 Baufeldern - darunter BUWOG THE VIEW

Der Fokus des Projektes liegt auf architektonischer Vielfalt und Nachhaltigkeit. Das 100.000 Quadratmeter große Areal wurde dafür in 20 Baufelder aufgeteilt und von verschiedenen Architekturbüros entwickelt.  Gerade fertig geworden ist das BUWOG THE VIEW. Das Ensemble direkt am Wasser besteht aus drei Wohnhäusern. Das mittlere wurde vom Architekturbüro LOVE architecture and urbanism aus Graz entworfen. Es öffnet sich mit einer Glasfassade nach Osten und Westen. Die zum Fluss ausgerichteten Balkone und Terrassen bestechen durch optisch schwebende Stege. Die Häuser links und rechts davon sind ein Entwurf von Pätzold Architekten aus Berlin. Ihre Fassaden aus rötlichem Cortenstahl und Holz erinnern an Schiffsrümpfe. 

Galerie: Visualisierungen vom Quartier 52° Nord und Einblicke in die aktuellen Baustände

 

Holz, Gründächer und Biomethangas: Nachhaltigkeit wird großgeschrieben im 52° Nord

Doch Holz spielt im Quartier nicht nur an Fassaden eine Rolle. Während man vielerorts noch über Holzbau diskutiert, werden hier derzeit vier Mehrfamilienhäuser in Holz-Hybrid-Bauweise und mit Gründächern nach dem energieeffizienten KfW-40-Standard errichtet. Die BUWOG LOTSENHÄUSER mit 44 Eigentumswohnungen zeichnen sich damit insgesamt durch eine gute Ökobilanz aus. Das Konzept kommt an, die Wohnungen sind bereits verkauft.

Michael Divé, Pressesprecher der BUWOG, erklärt mit Blick auf das gesamte Bauvorhaben: „Eine weitere Besonderheit ist das nachhaltige Energieversorgungskonzept mit einer vorbildlichen CO2-Bilanz: In einer quartierseigenen Energiezentrale werden Wärme und Strom durch hocheffiziente Kraftwärmekopplung erzeugt, wodurch der Primärenergiebedarf deutlich gesenkt werden kann. Als Brennstoff dient unter anderem regenerativ bereitgestelltes Biomethangas.“ Eine Vielzahl der Stellplätze in den Tiefgaragen ist bereits für den Betrieb von Elektro-Ladestationen vorgerüstet und auch Fahrradstellplätze sind ausreichend vorhanden.

Generationenübergreifendes Wohnen im neuen Berliner Quartier

Im südlichen Teil des Areals hat mit dem BUWOG HELLING HOF gerade ein neuer Bauabschnitt begonnen. Hier werden drei Neubauten im KfW-55-Standard mit 105 Wohnungen und zwei bis sechs Zimmern errichtet. Sie werden zu einem Quadratmeterpreis ab 5400 Euro angeboten. Einige Grundrisse sind für das sogenannte Generationenwohnen konzipiert, die Wohnungen verfügen über zwei Eingänge. Die Balkone, Terrassen und Privatgärten sind überwiegend nach Süden ausgerichtet. Die Penthouse-Wohnungen in den Staffelgeschossen bieten große Dachterrassen, die Dachgeschosswohnungen großzügige Loggien und  Raumhöhen von bis zu 3,80 Meter. 

Alte Brauerei wird zu Lofts umgenutzt

Verantwortlich zeichnen hier die Architekten AUKETT + HEESE, die in ihrem Entwurf ein besonderes Highlight eingebunden haben – ein um 1900 gebautes Brauereigebäude, das später als Bootslager genutzt wurde. Der Ziegel-Bau besteht aus einem zweigeschossigen Flachbau und einem Turm. Das Objekt wird in vier Lofts umgebaut. Wenn das Ensemble in rund zwei Jahren fertig sein wird, bietet es seinen Bewohnern nicht nur eine Kombination aus alt und neu, sondern einen ruhigen, begrünten Innenhof. Auch hier wird Holz als Baumaterial verwendet, die Neubau-Fassaden zum Hof sind größtenteils mit hölzernen Paneelen verschalt.

Zum Nachhaltigkeitskonzept im Quartier gehört als ökologisches Herzstück ein 6.000 Quadratmeter großes, bepflanztes Wasserbecken, das nach dem Modell der Schwammstadt das Regenwasser der umliegenden Grundstücke auffängt, biologisch reinigt und in den natürlichen Wasserkreislauf zurückführt. Michael Divé betont: „Die Überwachung der Wasserqualität  wurde von Anfang an mit Unterstützung der TU Berlin gesichert, die über reichlich Erfahrung zum Thema Wasseraufbereitung verfügt. Seit der Inbetriebnahme im April 2017 überprüft sie regelmäßig die Wasserqualität, die bislang immer gut war.“ Das Becken dient auch als Biotop für Amphibien, Vögel und Insekten. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt mit dem Award Deutscher Wohnungsbau ausgezeichnet.

Nordspitze des Quartiers 52° Nord: Dahmebogen im Bau

Update vom 1. März 2023: Wo der Teltowkanal in die Dahme fließt, drehen sich derzeit die Kräne für den Dahmebogen. Bis 2025 werden an der Nordspitze des Quartiers 52° Nord in Berlin-Grünau insgesamt 96 Eigentumswohnungen gebaut. Sie verteilen sich auf drei Stadtvillen direkt am Wasser, die einen Blick rüber nach Wendenschloss und bis zur Altstadt Köpenick bieten. Ein langgestrecktes Mehrfamilienhaus bildet die Kante zur Regattastraße. Das Turmhaus an der Grünauer Brücke ist mit dem Zeilenbau über einen Brückenbau verbunden – dem Durchgang in das Quartier. Dahinter wird in der autofreien Anlage ein weiteres Mehrfamilienhaus errichtet. Die Wohnungen mit Ein- bis Fünf-Zimmern sind circa 43 bis 145 Quadratmeter groß, sie werden ab 200.000 Euro angeboten.

Das Vorhaben am Dahmebogen im "52° Nord". Copyright: Formstadt Architekten GmbH
Das Vorhaben am Dahmebogen im Quartier "52° Nord". Copyright: Formstadt Architekten GmbH

1.000 Wohnungen im Gesamtquartier

Das Projekt 52° Nord sticht aus vielen Quartiersentwicklungen heraus: Es wurde inzwischen mehrfach ausgezeichnet: für seine architektonische Vielseitigkeit mit dem ICONIC AWARD 2020, mit dem Award Deutscher Wohnungsbau der Bundesstiftung Baukultur 2021 und 2022 mit dem Award Deutsche Nachhaltigkeitsprojekte. Denn das nach dem Schwammstadt-Modell entwickelte Quartier punktet gleichermaßen mit architektonischem und ökologischem Anspruch.

Um eine architektonische Vielfalt zu erreichen, waren mehrere Architekten an den Entwürfen für die Wohnanlage auf zehn Hektar am Dahmeufer mit ihren rund 1.000 Wohnungen beteiligt. Und so unterscheiden sich auch die Häuser von den Gebäuden der anderen inzwischen fertiggestellten Baufelder im Quartier. Die insgesamt sechs Gebäudekörper nach Entwürfen von Wunderlich Architekten sind durch klassische Proportionen und Stilelemente geprägt. Dazu gehören Putzfassaden mit gelben und rotbraunen Klinkerriemchen. Die Grundrisse sind so konzipiert, dass jede Wohnung zum Wasser orientiert ist. Theo Wunderlich, Geschäftsführer des Architekturbüros,  betont: „Jede Wohnung hat einen direkten Wasserbezug. Das ist bei einem derart umfangreichen Projekt einzigartig.“

Die Baustelle am Dahmebogen. Copyright: Formstadt Architekten GmbH
Die Baustelle am Dahmebogen. Copyright: Formstadt Architekten GmbH

Primärenergiefaktor bei Null

Die Häuser selbst erfüllen den KfW-55-Standard. Alle Dächer im Dahmebogen werden extensiv begrünt, für Vögel Nistkästen an der Fassade angebracht. Die Heizenergie kommt aus der quartierseigenen Energiezentrale: Zwei Nahwärme-Blockheizkraftwerke, die mit Biomethangas betrieben werden, erzeugen 60 Prozent der Wärme sowie Strom. Ein drittes Erdgas-Blockheizkraftwerk und zwei Gas-Brennwert-Kessel sichern den Spitzenlastbetrieb ab. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Damit werden eine fast CO2-freie Versorgung und ein Primärenergiefaktor von Null erreicht.

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