Deutlicher Sprung bei Grundstückspreisen in Berlin im Coronajahr 2021

Deutlicher Sprung bei Grundstückspreisen in Berlin im Coronajahr 2021

Deutlicher Sprung bei Grundstückspreisen in Berlin im Coronajahr 2021
Bauen in Berlin wird dank steigender Grundstückspreise immer teurer. Copyright: Nathan Wright auf Pixabay

Im ersten Ad hoc Marktreport des neuen Jahres meldet der Gutachterausschuss einen Anstieg der Baulandpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser von 28 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn 2021. Analysiert wurden die Verkaufsfälle bis Oktober.

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Grundstücke für Einfamilien- und Zweifamilienhäuser sind im vergangenen Jahr in Berlin erheblich teurer geworden. Das belegt eine Zahl, die der Berliner Gutachterausschuss für Grundstückswerte in seinem ersten Ad hoc Marktreport des neuen Jahres veröffentlicht hat. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2021 sind die Preise bis Oktober berlinweit um 28 Prozent gestiegen. Deutlich zeigt die Statistik, dass nach einem kräftigen Rauf bis Ende Juni, sich die Werte im Betrachtungszeitraum von August bis Oktober auf hohem Niveau eingepegelt haben.

Grundstückspreise in Berlin ziehen deutlich an

Dabei handelt es sich um ein statistisches Mittel. Ausgewertet wurden 95 Verkaufsfälle. Der Preisanstieg differiert nach Bezirk und Lage. Besonders viele Liegenschaften fanden in den Ostberliner Bezirken einen neuen Käufer. So wurden 38 und damit die meisten Verkäufe im Bezirk Marzahn-Hellersdorf getätigt. Hier lag der Preisanstieg im Mittel sogar bei 32 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Pankow mit 24 Transaktionen und einer durchschnittlichen Steigerung von 31 Prozent. Dagegen wurden im beliebten Westberliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg nur vier Verkaufsfälle verzeichnet; das Mittel bei dieser sehr kleinen Anzahl lag zwei Prozent unter den Werten zu Jahresbeginn.

Die Zahlen lassen sich durch eine Ausweichbewegung erklären: Da sich die Immobilienpreise seit Jahren verteuern und in begehrten Lagen und Vierteln sehr hoch sind, geraten Stadtgebiete und Immobilien in den Fokus der Käufer, die bislang nicht so begehrt waren. Das zeigt sich auch am Anstieg der Preise in einfachen Lagen mit durchschnittlich 40 Prozent. In mittleren und guten Wohnlagen fiel der Anstieg zwar deutlich, aber mit 23 Prozent nicht ganz so hoch aus. 

Bodenrichtwerte klettern immer weiter

Das berlinweite Weiterklettern der Bodenrichtwerte für den individuellen Wohnungsbau in offener Bauweise mit einer Geschossflächenzahl bis 0,6 wird durch verschiedene Faktoren befeuert, insbesondere durch die ungebrochene Attraktivität der Hauptstadt und den Mangel an Wohnraum. So ist die Zahl der Baugenehmigungen laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Mehrfamilienhäusern im Vergleich erstes Halbjahr 2021 zum ersten Halbjahr 2020 um 31,5 Prozent auf 7.403 gesunken. Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser sind dagegen im gleichen Zeitraum um 24,2 Prozent gestiegen – auf 770. Hinzu kommt die Inflationsangst sowie Niedrig- und Negativzinsen, die einen entsprechenden Anlagedruck verursachen.

Preise für Eigentumswohnungen im Bestand steigen spürbar langsamer

Auch die Preise bei den Eigentumswohnungen im Bestand gehen weiter nach oben, wenn auch nicht so stark. Laut Guthmann-Marktreport aus der ersten Januar-Woche liegt der Median-Angebotspreis in Berlin derzeit bei rund 5.210 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einem Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt. Die Analysten kommen zu dem Schluss: „Zum ersten Mal seit Jahren steigen die Kaufpreise damit spürbar langsamer.“ Das Ausweiten der Milieuschutzgebiete und Regulierungen wie der gescheiterte Mietendeckel, die Mietpreisbremse und das Baulandmobilisierungsgesetz lassen kleinere Kapitalanleger und Investoren derzeit vorsichtiger agieren.

Ausgewertet wurden die Daten der einschlägigen Immobilien-Plattformen (Immobilienscout24, Immowelt und Immonet). Die Experten erwarten im Bestand insgesamt eine Seitwärtstendenz. Anders sieht es berlinweit bei Neubauwohnungen aus. Der Median-Listenpreis über die vergangenen zwölf Monate lag bei 7.540 Euro pro Quadratmeter – und damit bei einem Plus von 23,10 Prozent. Tendenz steigend.  

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