Coworking: Preise in Deutschland unterscheiden sich kaum

Coworking: Preise in Deutschland unterscheiden sich kaum

Coworking: Preise in Deutschland unterscheiden sich kaum
Die meisten Coworking-Spaces finden sich in Berlin, deutschlandweit gibt es im Schnitt 50 pro Bundesland. Copyright: Tumisu auf Pixabay

Das Unternehmen WorkGenius hat die Verfügbarkeit und die Preise von Coworking-Spaces in Deutschland untersucht. In Berlin gibt es die meisten Büroflächen, in Frankfurt am Main ist die Dichte der Coworking-Spaces dafür am höchsten.

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In Deutschlands 20 größten Städten gibt es durchschnittlich 50 verschiedene Coworking-Flächen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des Unternehmens WorkGenius. Die größte Auswahl gibt es in Berlin, wo 153 Büroflächen zur Verfügung stehen, dicht gefolgt von Frankfurt am Main mit 148 und München mit 98 Flächen. Die wenigsten Coworking-Spaces gibt es hingegen in Bielefeld und Duisburg (jeweils neun Flächen) und Bochum (zehn Flächen).

Deutschlandweit die besten Noten erhalten die Büros in Bochum mit 4,76 Sternen. Am zweitbesten werden die Coworking-Spaces in Leipzig bewertet (4,74 Sterne), dicht gefolgt von Bielefeld mit 4,68 Sternen. Die schlechtesten, aber trotzdem durchaus positiven Bewertungen, erhalten die Coworking-Spaces in Duisburg (4,21 Sterne), Düsseldorf (4,25 Sterne) und Berlin (4,29 Sterne).

Coworking-Spaces in Deutschland nach Anzahl und Bewertungen. Copyright: WorkGenius
Coworking-Spaces in Deutschland nach Anzahl und Bewertungen. Copyright: WorkGenius

Die Mietkosten hingegen unterscheiden sich, laut WorkGenius, kaum. Im internationalen Vergleich sieht das anders aus: In Sofia kostet die Miete nur 96,39 Euro. Ebenfalls kostengünstig sind die Coworking-Spaces in Budapest (111,75 Euro) und Bukarest (126,40 Euro). Am tiefsten in die Tasche greifen muss man für Schreibtische in Luxemburg (325 Euro), Rom und Dublin (255 Euro) sowie in Paris (245,00 Euro). Berlin liegt mit 205 Euro über dem Durchschnitt.

Unternehmen sparen dank Coworking Kosten und Fläche

Immer wichtiger werde die Fragestellung, wie Unternehmen – auch im Angesicht der bevorstehenden Rezession – ihren Flächenbedarf optimieren und sich selbst gleichzeitig attraktiver für das Team machen können, ist Tobias Kollewe, Präsident des Bundesverbandes Coworking Spaces Deutschland e.V. (BVCS), überzeugt. „Wohnortnahe Coworking Spaces können da eine Win-Win-Situation für die Beteiligten schaffen: Unternehmen sparen Fläche und Kosten, Mitarbeiter müssen weniger pendeln.“

Neue Kooperation für noch mehr Coworking-Spaces

„Zusammen ist man weniger allein“, titelte die FAZ. Trotzdem ist eine gewisse Unsicherheit zu spüren, einigen Betreibern werden Probleme hinsichtlich der Auslastung nachgesagt. Andere bündeln Kräfte: Jüngstes Beispiel sind die beiden Coworking-Anbieter WORQS Coworking und Work Inn, die eine Kooperation eingingen, die Anfang 2023 in Kraft trat. Gemeinsam haben die Firmen damit die Möglichkeit zu einer gemeinsamen Vermarktung für über 1.000 Coworker an 22 Standorten in ganz Deutschland. Durch diese Kooperation werden sie damit zu einem der größten Anbieter von Coworking-Arbeitsplätzen in Deutschland. Das Angebot erstreckt sich auf die Bereiche Ruhrgebiet, Großraum Köln/Aachen, Berlin und Bayern. Weitere Standorte sind in der Planung.

„Wir stellen eine stark wachsende Frage von Unternehmen fest, die für lokale Teams oder Projektgruppen nach Büroflächen fragen. Hier können wir durch unsere Kooperation umfassendere Angebote machen und auf die Anforderungen des Marktes reagieren“, sagt Tim Schabsky, einer der Gründer und Geschäftsführer von Work Inn. Zudem haben die Nutzer Zugriff auf eine größere Anzahl Standorte.

„Noch Platz für neue Anbieter“

Die Expansion wird nicht nur bei diesen beiden Unternehmen vorangetrieben. Nach Angaben des Bundesverbandes Coworking Spaces Deutschland e.V. gab es 2020 bereits über 1.200 solcher Einrichtungen. Gegenüber 2018 hat sich die Zahl damit vervierfacht. „Der Markt ist riesig. Viele Experten sagen, dass perspektivisch 20 bis 30 Prozent der gesamten Büroflächen in Flexflächen umgewandelt werden. Aktuell sind wir im einstelligen Prozentbereich. Da ist also noch Platz für sehr viele Anbieter. Auch die kleineren Anbieter machen das übrigens toll. Wir tauschen uns immer wieder mit ihnen dazu aus, um voneinander zu lernen. Jeder hat seinen Schwerpunkt – Peripherie ist aber nicht unserer“, sagt Katharina von Schacky, Deutschland-Chefin von Wework, in einem Interview mit capital.de.

Wenn man den Begriff Coworking ausschmücke, dann könnten da auch Cafés mit einem Arbeitsbereich zu zählen. „Was wir in diesem Jahr global beobachten, ist, dass Flexibilisierung nicht mehr nur ein Nice-to-have ist, sondern ein Must-have. Viele Firmen wollen keinen Mietvertrag mehr über zehn Jahre abschließen. Bei uns müssen sie das nicht. Auf der anderen Seite geht es um den Zugang zu einer attraktiven Fläche, auf der alles vorhanden ist: Ein Empfang, top WLAN, sehr guter Kaffee und vieles mehr. Das sind Werte, die nach der Pandemie niemand mehr missen will.“ Wework ist momentan in fünf der sieben Metropolen in Deutschland unterwegs.

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