Vonovia hat im Oktober 2022 der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden (WiD) eine Auswahl an Häusern für einen möglichen Ankauf übergeben. Dabei handelt es sich um etwa 6.000 Wohnungen. Fast genau ein jahr später geben Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Rolf Buch (CEO Vonovia) bekannt, dass Dresden über die WiD 1.213 Wohnungen von Vonovia erwirbt.
Artikel vom 10. Oktober 2022: „Wir haben unsere Zusage eingehalten“, sagt Sebastian Krüger, Regionalbereichsleiter Vonovia in Dresden. In den vergangenen Monaten habe der Immobilienkonzern ein Portfolio von etwa 6.000 Wohnungen identifiziert, das aus seiner Sicht den zügigen Aufbau eines kommunalen Wohnungsbestands unterstützen könnte. Der Dresdner Stadtrat war im Juli dieses Jahres dem Vorschlag des Oberbürgermeisters gefolgt, Verhandlungen mit Vonovia über den Ankauf von bis zu 3.000 Wohnungen aufzunehmen. Die städtische Tochtergesellschaft WiD wurde mit dem Gesamtprojekt beauftragt.
Impulse für die gesamte Stadtentwicklung erwartet
„Jetzt geht es erstmal darum, geeignete Wohnungen zu identifizieren“, erklärt Oberbürgermeister Dirk Hilbert. „Dabei werden wir finanzielle Aspekte genauso berücksichtigen wie soziale und städtebauliche Faktoren. Wenn sich die Landeshauptstadt zum Ankauf von Wohnungen entschließt, muss davon ein Impuls für die Gesamtentwicklung der Stadt ausgehen.“ Steffen Jäckel, Geschäftsführer der WiD, erläutert: „Angesichts der aktuellen Marktsituation ist der Neubau vor allem im Bereich des sozialen Wohnungsbaus eine echte Herausforderung. Unser Auftrag lautet, bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Haushalte in Dresden dauerhaft anzubieten. Das ermöglicht uns unter anderem auch der Ankauf von Beständen von Vonovia.“
Die angeboteten Häuser verteilen sich über das ganze Stadtgebiet. Es handelt sich um verschiedenste Haus- und Wohnungstypen. Zu den Objekten haben die Gesprächspartner vereinbart, keine weiteren Angaben zu machen. Mit der Übergabe des Portfolios beginnt nun der Prüfungsprozess seitens der WiD eine erste fachliche Prüfung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern der Landeshauptstadt. Parallel dazu werden die Berater für die technische und betriebswirtschaftliche Beratung („Due Diligence“) ausgeschrieben, vergeben und beauftragt. Diese Phase der Prüfung der Bestände wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Vonovia bekennt sich zu Dresden
Nach Angaben von Vonovia bedeuten diese ersten Sondierungen für die Mieterinnen und Mieter nichts weiter – die meisten der 38.000 Wohnungen blieben ohnehin bei dem Konzern. Es kommen durch die bereits abgeschlossene Übernahme der Deutsche Wohnen weitere 7.000 Wohnungen dazu.
„Eines ist klar: Wir engagieren uns langfristig in Dresden und entwickeln unsere Bestände weiter,” erläutert Sebastian Krüger. Und weiter: „Aktuell arbeiten wir mit Hochdruck daran, all unsere Wohnungen fit für den Klimawandel zu machen.“ Dazu folge Vonovia dem eigenen Klimapfad – das Ziel: Nahezu CO2-neutrale Häuser bis 2045.
Dresden erwirbt 1213 Wohnungen von Vonovia

Update vom 27. Oktober 2023: Heute gaben Oberbürgermeister Dirk Hilbert und Rolf Buch, CEO der Vonovia SE, gemeinsam in Dresden bekannt, dass die Stadt 1.213 Wohnungen von Vonovia erwirbt. Neue Eigentümerin wird die städtische Wohnungsgesellschaft WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG (WiD). Voraussetzung für den Vollzug des Kaufvertrages ist die Zustimmung des Dresdner Stadtrates. Mit der heutigen Bekanntmachung ist ein wichtiger Meilenstein erreicht, und die Stadt vergrößert den kommunalen Wohnungsbestand deutlich.
Die WiD als 100-prozentige städtische Tochter erwirbt 1.213 Wohnungen unterschiedlicher Wohnungsgrößen in den Stadtbezirken Neustadt und Prohlis. Darüber hinaus veräußert Vonovia unbebaute Dresdner Grundstücke mit einer Fläche von etwa zwölf Hektar an die Landeshauptstadt. Darunter befinden sich Entwicklungsflächen am Johnsbacher Weg und der Windmühlenstraße, auf denen in Zukunft weitere bis zu rund 1.800 Wohnungen entstehen könnten. Der Preis für dieses Gesamtpaket beträgt insgesamt 87,8 Millionen Euro. Der Kaufpreis entspricht dem Buchwert zum 30. Juni 2023.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert: „Das ist ein guter Tag für Dresden. Mit dem Ergebnis werden wir den kommunalen Wohnungsbestand einerseits mehr als verdoppeln, und gleichzeitig sichern wir unserer Stadt signifikante Flächenpotentiale für zukünftige Wohnflächenentwicklung. Hier gilt es nun mittelfristig Baurecht zu schaffen, um dem wachsenden Bedarf an Wohnraum in Zukunft ein Angebot entgegensetzen zu können. Jetzt obliegt es dem Stadtrat, über das Ergebnis zu entscheiden. Dazu werde ich zeitnah im November eine Entscheidungsvorlage in die Gremien einbringen mit dem Ziel, diese in der Stadtratssitzung am 14. Dezember 2023 zum Beschluss zu führen.“