Energiewände für die Energiewende: Wohnpark Mariendorf

Energiewände für die Energiewende: Wohnpark Mariendorf

Energiewände für die Energiewende: Wohnpark Mariendorf
PV-Module an der Fassade sind Teil des ganzheitlichen Energiekonzepts im Berliner Wohnpark Mariendorf. Quelle: GASAG Solution Plus.

Die Zukunft der urbanen Energieversorgung lässt sich in einer Berliner Wohnsiedlung aus dem Jahr 1968 schon heute erleben: Im Wohnpark Mariendorf hat die kommunale Wohnungsbaugesellschaft Gewobag ein richtungsweisendes Energiekonzept umgesetzt – ganzheitlich, klimafreundlich und preisgekrönt.

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31 Gebäude, 734 Wohneinheiten und ein baualtersbedingt entstandener Sanierungsbedarf – so zeigte sich der Wohnpark Mariendorf im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg bis vor wenigen Jahren. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag zögerte also nicht länger und wurde tätig: Zwischen 2016 und 2019 liefen im gesamten Quartier die Arbeiten für ein ambitioniertes Sanierungs- und Modernisierungsprojekt.

Statt aber lediglich die Hülle auf den neuesten Stand zu bringen und die Gebäude auf KfW-70-Standard zu heben, hat der Wohnpark im wahrsten Sinne des Wortes ein „Upgrade“ erhalten. Neben 73 weiteren Wohneinheiten, die als Dachaufbauten neu entstanden sind, hat auch ein völlig neues Konzept zur Energieversorgung Einzug gehalten – und den Wohnpark Mariendorf zur echten „Smart City“ gemacht.

Ein ganzheitliches Energiekonzept

Die zeitgemäße Wärmeversorgung eines Quartiers dieser Ausmaße bringt Herausforderungen mit sich: Nicht nur zuverlässig und effizient, sondern auch nachhaltig und zukunftssicher soll es sein. Deshalb hat die Gewobag ED gemeinsam mit GASAG Solution Plus eine ganzheitliche Lösung entwickelt, die neben Heizung und Warmwasser gleich mehrere weitere Energiefragen beantwortet – und dabei noch jede Menge Spielraum für die Zukunft lässt.

Blick in den Wohnpark Mariendorf. Quelle: GASAG Solution Plus.

Herzstück sind zwei neu installierte und moderne Blockheizkraftwerke und ein Erdgas-Spitzenlastkessel mit einer beachtlichen Gesamtleistung von rund 4 MWth. Zudem produziert die Anlage nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung rund 1 MWel Strom. Das allein ist längst Standard bei größeren Stadtquartieren – deshalb reicht das ganzheitliche Energiekonzept noch wesentlich weiter: An gleich zwei großen Fassaden wurden vertikale Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 13 kWp installiert. Ergänzt wurden diese in der Energiezentrale um zwei Batteriespeicher mit jeweils 30 kWh. Die „Energiewände für die Energiewende“ setzen schon optisch ein Zeichen dafür, dass die Zukunft hier bereits begonnen hat – und hinter der Fassade steckt sogar noch mehr Positives.

Mehr Effizienz, mehr Nutzungsformen, mehr Netzstabilität

Der hausgemachte Strom aus den BHKWs und den PV-Anlagen bleibt gleich in der Nachbarschaft. Denn als Mieterstrom kann er direkt vor Ort genutzt werden, statt lediglich ins öffentliche Netz eingespeist zu werden. Und er kommt sogar noch an weiteren Stellen zum Einsatz: Eine eigene Power-to-Heat-Anlage mit 600 kW unterstützt die Wärmeerzeugung auf Basis klimafreundlicher Elektrizität – und hilft sogar dabei, das öffentliche Netz zu stabilisieren. Wenn überschüssiger Strom aus Erneuerbaren Energien im Netz oder aus den BHKWs vorhanden ist, wandelt sie diesen in Wärmeenergie um. Das trägt letztendlich dazu bei, dass Windräder seltener stillstehen müssen.

Nicht weniger bedeutend sind die zunächst 7 Ladestationen für Elektro-Autos, die im Quartier installiert wurden. Sie nutzen ebenfalls den lokal erzeugten Strom und leisten einen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität. Gesteuert wird die komplexe Energie-Infrastruktur von einem eigens entwickelten System, das mittels künstlicher Intelligenz die Effizienz permanent im Blick behält. Die aufwändige Planung und die umfangreichen Bauarbeiten schlagen sich in beachtlichen Werten nieder: So beträgt der KWK-Anteil an der Wärmeerzeugung stolze 86 Prozent, der Primärenergiefaktor liegt bei gerade einmal 0,29 – ein Wert, der überzeugt.

(Nicht nur) die Fachwelt ist begeistert

Das ambitionierte Projekt erforderte jede Menge Planungsarbeit und sicherlich auch Mut und Qualität der Gewobag. Und dieser Mut wurde bereits mehrfach belohnt: Bereits 2018 hat das ganzheitliche Versorgungskonzept den Berliner Klimaschutzpreis erhalten. Im Jahr 2020 folgte der 2. Platz beim Contracting-Award des Verbands für Wärmelieferung sowie der Zeitschrift Energie & Management. „Gemeinsam mit der Gewobag hat die GASAG Solution Plus ein ambitioniertes Energiekonzept umgesetzt, das alles enthält, was ein modernes Quartier benötigt – eine verlässliche und effiziente Versorgung mit erneuerbaren Energien zu sozialverträglichen Preisen“, stellte GASAG-Vorstandsmitglied Matthias Trunk fest: „Der Wohnpark in Mariendorf ist damit ein hervorragendes Beispiel für eine leistbare Wärmewende auch im bestehenden Geschosswohnungsbau, wenn Partner jeweils ihr volles Potenzial und Know-how einbringen.“

Mitte 2021 wurde das Projekt zum dritten Mal ausgezeichnet – mit dem Architekturpreis für Berliner Gebäude mit Solarenergie. „Gemeinsam mit unseren zuverlässigen Partnern GASAG Solution Plus und ecopark haben wir die Idee einer ‚Smart City‘ vorbildlich umsetzen können“, freute sich Gewobag ED-Geschäftsführer Karsten Mitzinger: „Elektromobilität, eine Ladeinfrastruktur vor Ort sowie Quartierstrom durch lokale und regenerative Energiegewinnung runden das Angebot für unsere Mieterinnen und Mieter ab und zeigen, wie klimafreundliche Energieversorgung im Bestand funktionieren kann.“ Und dass es so gut funktioniert, begeistert nicht nur die Fachwelt und die Verantwortlichen – sondern in erster Linie die Menschen, die heute in einem der modernsten Bestandsquartiere der Hauptstadt leben.

Die „Smart City“ wächst weiter

Dass die Erfolgsgeschichte noch nicht zu Ende ist, lässt sich momentan leicht erkennen – denn Bagger und Baufirmen haben an den Rändern des Mariendorfer Wohnparks längst die Arbeiten wieder aufgenommen. Seit Mitte 2020 entstehen rund 137 neue Wohneinheiten, die den Wohnpark erweitern sollen. Die drei Neubauten nach KfW-55-Standard bieten ab 2022 nicht nur Familien, sondern auch gezielt Senioren einschließlich einer Tagespflegeeinrichtung Platz. Das Versorgungskonzept lässt die Erweiterung problemlos zu – damit auch die „Neuen“ von nachhaltiger Wärme, Mobilität und Elektrizität profitieren können.

Mehr Infos zum Projekt

Geplant und umgesetzt wurde das Energiekonzept in enger Zusammenarbeit zwischen der Gewobag, der Gewobag ED und GASAG Solution Plus, dem Experten-Team für Immobilien- und Großkunden des Berliner Traditionsunternehmens. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

GASAG Solution Plus GmbH
EUREF-Campus 23-24
10829 Berlin
Telefon: 030 7872-4444
solution@gasag.de
www.gasag-solution.de

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