Energiewende in Dortmund: „Wir sind weit vor der Welle“

Energiewende in Dortmund: „Wir sind weit vor der Welle“

Energiewende in Dortmund: „Wir sind weit vor der Welle“
Sparbau und DEW21 stellen Wohnungen im Dortmunder Althoffblock (links) und Unionviertel auf Fernwärme um. Copyright: Spar- und Bauverein eG Dortmund

Die drittgrößte Stadt Nordrhein-Westfalens hat mit einem kommunalen Energienutzungsplan einen eigenen Maßstab definiert. Die Spar- und Bauverein eG Dortmund plante bereits 2022 mit der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) die Wärmeplanung für zwei Quartiere und geht jetzt in die Umsetzung.  

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Die Spar- und Bauverein eG Dortmund wird bis 2028 in 450 Wohneinheiten im Althoffblock und in 828 Wohneinheiten im Unionviertel die Wärmeversorgung von Gasheizung auf Fernwärme umstellen. Die Investitionen liegen für die Wohnungsgenossenschaft bei etwa 10,5 Millionen Euro. „Als lokale Akteure leisten wir einen bedeutenden Schritt in Richtung energetischer Nachhaltigkeit und Klimaschutz, sowohl für unsere Genossenschaftsmitglieder wie auch für die gesamte Stadt Dortmund und sind damit Vorreiter auf dem Weg zur Klimaneutralität“, sagt Franz-Bernd Große-Wilde, Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein eG. Die standortgebundene Wohnungsbaugenossenschaft hat etwa 12.000 provisionsfreie Wohnungen in nahezu allen Stadtteilen Dortmunds in ihrem Portfolio.

Umstellung von Gas auf Fernwärme: Reduzierung der Nebenkosten im dreistelligen Bereich

Betrachtet man verschiedene Verbrauchsszenarien, so liegen die Kosten für Fernwärme und Erdgas sowohl im vergangenen als auch im laufenden Jahr auf gleichem Niveau – teilweise ist Fernwärme sogar günstiger. Die Kosten für die Gasetagenheizung beinhalten neben dem Arbeits- und Grundpreis auch die Schornsteinfeger- und Wartungskosten. Im Gegensatz dazu setzen sich die Kosten für Fernwärme nur aus dem Arbeitspreis, dem Grundpreis/kW und dem Grundpreis/Wohneinheit zusammen. Die in den nächsten Jahren steigende steuerliche CO2-Abgabe wird beim Erdgas zu jährlichen Mehrkosten im dreistelligen Bereich führen, die beim Fernwärmebezug nicht im gleichen Maße anfallen.


 

Hören Sie unseren Podcast mit Franz-Bernd Große-Wilde von der Sparbau über Klimaziele verfehlende Wohngebäude, Spareinlagen und die Energiewende im Kopf der Mieter:

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Nutzung von Abwärme industrieller Prozesse

Die Stadt Dortmund beschäftigt sich bereits seit 2022 mit der Erstellung eines kommunalen Energienutzungsplanes (kENP), dessen Kernstück die kommunale Wärmeplanung sowie die damit einhergehende Reduzierung von fossilen Energieträgern ist. Die gemeinsame Initiative des Spar- und Bauvereins eG Dortmund und der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH befindet sich schon seit längerer Zeit in Planung. Die Wohneinheiten in der Innenstadt werden von Gasheizung auf Fernwärme umgestellt. Letztere stammt zum größten Teil aus der Abwärme der Deutschen Gasrußwerke GmbH & Co. KG und ist ein Nebenprodukt industrieller Prozesse.

Da diese Abwärme ohnehin anfällt, stellt ihre Nutzung eine umweltfreundliche Energiequelle dar, die ohne Einspeisung in das Fernwärmenetz ungenutzt bliebe. Der regenerative Anteil der Dortmunder Fernwärme liegt heute bei rund 80 Prozent. Im bundesweiten Vergleich ist Dortmund damit Vorreiter, denn viele Fernwärmeanlagen werden ausschließlich mit fossilen Energieträgern betrieben. In seiner Präsentation macht Dr. Gerhard Holtmeier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, klar: „In Dortmund sind wir mit unserem Vorgehen aktuell weit vor der Welle.“

Die Vorhaben der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH, der Verwaltung und aller Stakeholder sind ambitioniert: Ziel ist die Lieferung von 850 bis 1.700 GWh Wärme, etwa 17.000 Netzanschlüsse sollen bedient werden. Die Investitionssumme: circa 1,6 Milliarden Euro. Dafür benötige es als wichtigen Baustein zuverlässige staatliche Förderung und Finanzierung, so Dr. Gerhard Holtmeier. Dazu komme die Verfügbarkeit von Personal, Material und Dienstleistern.

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