Das Gebäude für die  Kindernachsorgeklinik in Strausberg ist fast fertig

Das Gebäude für die Kindernachsorgeklinik in Strausberg ist fast fertig

Das Gebäude für die  Kindernachsorgeklinik in Strausberg ist fast fertig
Blick auf die Kindernachsorgeklinik in Strausberg. Copyright: Ingeborg und Peter Fritz Stiftung für chronisch kranke Menschen

Das Berliner Stifterehepaar Ingeborg und Peter Fritz  finanziert mit einer Spende von 25 Millionen Euro den Bau einer Kindernachsorgeklinik in Strausberg. Selbiger ist beinahe fertig, doch mit den Betreibern für die Einrichtung wird noch verhandelt.

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Mit Spannung wird in Strausberg der Baufortschritt der geplanten Kindernachsorgeklinik beobachtet.  Im Sommer, spätestens im Herbst soll der Gebäudekomplex am Westufer des Straussees fertig sein.  Der Innenausbau  liegt in den letzten Zügen. Derzeit werden noch Details für Anschlüsse in der Küche geplant. Die Bauarbeiten laufen nach Plan.

Die „Ingeborg und Peter Fritz Stiftung für chronisch kranke Menschen“ finanziert den Löwenanteil der Baukosten: Die Eheleute haben 25 Millionen Euro als private Spende dafür gegeben. Der Immobilienunternehmer und Mäzen Peter Fritz (79) leitet das Bauvorhaben federführend, will sich aber mit einer Aussage zum zukünftigen Betreiber noch nicht festlegen. Er erklärt: „Es laufen intensive Gespräche. Ich bin guter Dinge, dass wir in den nächsten Wochen zu einer Entscheidung kommen.“

 

Kindernachsorgeklinik mit Platz für 60 Kinder und Jugendliche sowie 130 Eltern und Betreuer

Der Bau der Klinik mit rund 10.000 Quadratmetern Netto-Grundfläche hat 2019 begonnen. Sie ist für die Nachsorge von 60 Kindern und Jungendlichen konzipiert sowie zusätzlich für 130 Eltern oder andere Familienangehörige, die sie begleiten. Mit dem erforderlichen Klinikpersonal ist das Objekt für insgesamt 250 bis 270 Personen ausgelegt.  Wie ein großer Ring liegt der Komplex auf dem Areal. Er bietet Räume für die medizinische Betreuung, Verwaltung, Küche, Hort und Kita. Der Wohnbereich mit Apartments ist zum Wald und zum Wasser ausgerichtet. 

Der Eingangsbereich der Kindernachsorgeklinik. Copyright: Ingeborg und Peter Fritz Stiftung für chronisch kranke Menschen
Der Eingangsbereich der Kindernachsorgeklinik. Copyright: Ingeborg und Peter Fritz Stiftung für chronisch kranke Menschen

Neben krebs- und herzkranken Kindern sollen hier auch kleine Patienten mit Mukoviszidose behandelt werden können. Der Landkreis Oder-Spree, Ärzte des Herzzentrums der Charité in Berlin und die Stadt Strausberg hatten sich für den knapp 30 Kilometer von Berlin entfernten Standort auf einem Waldgrundstück am See stark gemacht. Der Landrat Gernot Schmidt betont: „Das Herzzentrum ist im Notfall mit dem Hubschrauber schnell zu erreichen, und Strausberg hat ein eigenes Krankenhaus.“

Suche nach Betreiber der neuen Kindernachsorgeklinik gestaltet sich schwierig

Die Suche nach einem Betreiber hat sich jedoch schwieriger gestaltet als erwartet: Es sind zwei potentielle Träger abgesprungen. Die Klinik war ursprünglich als neues Domizil für die Kindernachsorgeklinik Berlin-Brandenburg gedacht, eine von bundesweit fünf Einrichtungen zur familienorientierten Rehabilitation von krebs- und herzkranken Kindern  – und die einzige in den neuen Bundesländern. Sie hatte ihren Sitz in Wandlitz, wo einst die SED-Politbüromitglieder wohnten.  Der Standort war von Anfang an nur als Übergangslösung gedacht, denn die Häuser eigneten sich nur bedingt für den Klinikbetrieb. Außerdem lief der Nutzungsvertrag aus. Fördermittel für einen Neubau wurden nicht bewilligt.

Ingeborg und Peter Fritz erklärten sich bereit, mit privatem Geld einzuspringen, um etwas Gutes zu tun. Die „Deutsche Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind“ aus Tannheim (Baden-Württemberg) sollte das neue Objekt als Träger übernehmen. Sie ist Gesellschafter der Kindernachsorgeklinik in Tannheim und war auch an der Klinik in Wandlitz beteiligt. Im März 2020 zog sich die Stiftung aus dem Neubauprojekt zurück, weil keine Einigung über die Finanzierung eines eigenen Anteils von mehreren Millionen Euro erzielt werden konnte, unter anderem für die Inneneinrichtung. Die Wandlitzer Klinik musste bereits Ende 2019 geschlossen werden.

Der Wohnbereich der Kindernachsorgeklinik in Strausberg. Copyright: Ingeborg und Peter Fritz Stiftung für chronisch kranke Menschen
Der Wohnbereich der Kindernachsorgeklinik in Strausberg. Copyright: Ingeborg und Peter Fritz Stiftung für chronisch kranke Menschen

Enormer Bedarf an Plätzen für Kindernachsorge

Als zweiter potentieller Betreiber war die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal im Gespräch. Auch sie sagte aus finanziellen Gründen ab. Inzwischen hat die Deutschen Kinderkrebsnachsorge erneut Gespräche aufgenommen. Denn der Bedarf an Plätzen für die Nachsorge ist enorm. In der Regel dauert die Rehabilitation vier Wochen, in denen sich die  kleinen Patienten von schweren Operationen im Kreis ihrer Familienangehörigen erholen und neue Kraft schöpfen können.

Da es die Klinik in Wandlitz nicht mehr gibt, befinden sich alle vier verbliebenen Nachsorgekliniken im Altbundesgebiet. Die Wartezeit für einen Therapieplatz beträgt dort acht bis zwölf Monate. Der Stiftungsvorstand Roland Wehrle spricht von einem Patientenstau und erklärt: „Wir handeln aus Verantwortung für die kranken Kinder. Und die Lage der Klinik in Strausberg im Wald und am See ist wirklich schön.“

Bei den Verhandlungen geht es um Details als Rahmenbedingungen für den Klinikbetrieb – und immer noch um deren Finanzierung. Für das Therapiebad und die Sporthalle kam im Februar Unterstützung von unerwarteter Seite. Die 94-jährige Berlinerin Gisela Sdorra hat dafür 500.000 Euro gespendet. Laut Peter Fritz werden Bad und Sporthalle 2022 in Betrieb gehen können.

Mehr Informationen zur Nachsorgeklinik Strausberg

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