Leipziger Wohnungsgenossenschaft erhöht Kapazität zur Leerwohnungssanierung

Leipziger Wohnungsgenossenschaft erhöht Kapazität zur Leerwohnungssanierung

Leipziger Wohnungsgenossenschaft erhöht Kapazität zur Leerwohnungssanierung
Die Vorstände der Lipsia: Nelly Keding udn Rolf Pflüger. Quelle: Lipsia.

Die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG gehört mit fast 8.000 Wohnungen im Bestand zu den großen Vermietungsunternehmen in Sachsens größter Metropole. Im Interview ziehen die Vorstände Nelly Keding und Rolf Pflüger Bilanz für das Jahr 2021 und geben einen Einblick in die Unternehmensziele für das neue Jahr. 

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Mit Blick auf die Corona-Pandemie: Sind für die Lipsia Veränderungen im Wohnverhalten und bei den -ansprüchen der Mitglieder erkennbar?  

Nelly Keding: Wir haben bemerkt, dass die Mitglieder sensibler geworden sind, gerade was die Lautstärke in den Wohnhäusern angeht. Wenn jemand den ganzen Tag zu Hause ist – etwa wegen Homeoffice oder eines Lockdowns –, wird er geräuschempfindlich, nimmt Dinge wahr, die ihm vorher nicht aufgefallen sind. Lärmbeschwerden haben daher in letzter Zeit deutlich zugenommen. Während der Lockdowns hatten die Menschen zudem mehr Zeit, sich zu überlegen, wie sie ihre Wohnung verschönern können. Entsprechend haben uns auch mehr Anträge für Umbauarbeiten, etwa für neue Türen und neue Fußböden, erreicht. 

Was waren für Sie die Highlights im Jahr 2021? 

Rolf Pflüger: Dass wir trotz der anhaltenden Pandemielage gut durch das Jahr gekommen sind, ist für uns das größte Glanzstück überhaupt. Unsere Belegschaft war von den Auswirkungen nur moderat betroffen, nicht zuletzt durch unser Hygienekonzept. In Teilen gingen unsere Vorsichtsmaßnahmen deutlich über das geforderte Maß hinaus. Zum Beispiel haben wir von Beginn an umfangreiche Testmöglichkeiten garantiert. Ein zweiter positiver Punkt: Wir konnten fast alle geplanten Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen punktgenau abschließen – trotz Lieferengpässen und Materialknappheit.  

Klimaschutz und Digitalisierung 2022 im Fokus  

Welches sind die Ziele, die Sie für die Lipsia 2022 anstreben? 

Nelly Keding: Wir werden unsere Wohnungen weiter mit Rauchmeldern ausstatten. Die Verbesserung der Sicherheit für unsere Mieter hat für uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir haben damit bereits 2021 vorfristig begonnen, 2023 wollen wir fertig sein. Darüber hinaus wollen wir als Vermieter ein Zeichen bei den Themen Digitalisierung und Klimaschutz setzen. Schon seit längerem haben wir ein weiteres Neubauvorhaben im Blick. Dieses soll aktuelle Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen und entsprechend zertifiziert werden. Dafür sind wir momentan in der Phase der Beantragung. Unser Ziel ist ein Baustart im kommenden Frühjahr. Mit externer Hilfe erstellen wir zudem eine Portfolio-Analyse. Dabei werden unsere  Gebäude nach energetischen Gesichtspunkten beurteilt. Dies bildet dann die Grundlage für unsere weitere Strategie zur Dekarbonisierung im Bestand innerhalb des vom Gesetzgeber gesetzten Zeitfensters. Auch werden wir uns stärker im Bereich Elektromobilität engagieren. Im Frühjahr werden die letzten Fahrzeuge unserer Firmenflotte auf Elektroantrieb umgestellt. Darüber hinaus werden wir beginnen, eine Ladeinfrastruktur in unseren Wohngebieten aufzubauen. Und wir prüfen, inwieweit Stromgewinnung auf unseren Dächern möglich ist.  

Durch welche Maßnahmen wollen Sie die Digitalisierung vorantreiben? 

Rolf Pflüger: Vor allem bei den elektronischen Kommunikationskanälen werden wir uns breiter aufstellen. Dazu gehört, dass wir für unsere Mitglieder ein sogenanntes CRM-Portal bereitstellen. Damit können sie per Weblink und App Störungen und Havarien melden sowie mit unseren Wohnungsverwaltern und Objektbetreuern in Kontakt treten. Geplant ist darüber hinaus der Relaunch unserer Website sowie der Aufbau weiterer Social-Media-Kanäle.  

Welche Maßnahmen plant die Lipsia bei Modernisierung und Instandsetzung?  

Nelly Keding: Wir haben aktuell eine viel höhere Nachfrage als fertig aufbereitete Wohnungen im Angebot. Unser Standard beim Neubezug ist hoch. Die knapp 50 Mitarbeiter unserer Tochterfirma Lipsia Bau und Sanierung GmbH sorgen dafür, dass bei uns jeder seine neue Wohnung komplett fertig und in einem größtenteils erneuerten Zustand bekommt. Doch das dauert seine Zeit. Deshalb stecken wir 2022 ein sehr erweitertes Budget in den Nachbezug: statt 4,5 Millionen Euro, wie bisher, werden es sechs Millionen Euro sein. Insgesamt investieren wir 2022 knapp zwölf Millionen Euro in die Instandhaltung. Davon geht ein großer Teil in den Brandschutz und die Instandsetzung technischer Anlagen. Weitere knapp drei Millionen Euro setzen wir für die Modernisierung unserer Gebäude und Außenanlagen ein. 

Möglichkeit, auf kommunale Fördermittel zuzugreifen

Welche Rolle spielt der geförderte Wohnungsbau für die Lipsia? 

Rolf Pflüger:  Die Stadt hat für 2022 ein Förderprogramm mit drei Millionen Euro aufgelegt, um Leerstands-Wohnungen in Großwohnsiedlungen dem Markt zuzuführen. Dieses Angebot steht allen Leipziger Vermietern offen. Wir hoffen auf eine Berücksichtigung bei der Mittelvergabe und würden damit einen weiteren Teil unserer schon länger ungenutzten Wohnungen sanieren. Im Gegenzug könnten diese Wohnungen Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung gestellt werden. Das Ganze wäre gewissermaßen eine Ergänzung zu unserem ausgeweiteten Budget beim Nachbezug. Und es untermauert unser Ziel, mehr leerstehende Wohnungen auf den Leipziger Wohnungsmarkt zu bringen.  

Pandemiebedingt ist das Planen von Veranstaltungen noch immer schwerlich möglich. Gibt es dennoch besondere Angebote für 2022? 

Nelly Keding: In der Tat wird man immer vorsichtiger, was Wünsche für die Zukunft angeht. Aber wir wollen definitiv das Haus- & Hof-Fest neu auflegen und unseren Lampionumzug mit dem Maskottchen Lipsi wieder abhalten. Beide Veranstaltungen sind zuletzt zweimal ausgefallen. Außerdem planen wir zwei neue Formate: für die Vertreter, um sie stärker in unsere Projekte einzubinden, und kleinere Feste im Rahmen unserer Nachbarschaften.  

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