Deutschlandweit sind die Preise für Wohnimmobilien im letzten Jahr weiter angestiegen. In einigen Metropolen zeichnet sich allerdings eine Tendenz zu stagnierenden Preisen ab. Das gilt garantiert nicht für Berlin: Egal ob die Preise für Eigentumswohnungen oder Eigentumshäuser, egal ob im Bestand oder als Neubau. Die Preise für Wohnimmobilien entwickeln sich in der Hauptstadt sehr dynamisch. Mit einer Ausnahme...
In der gesamtdeutschen Betrachtung zeigten sich die Preise für Wohnimmobilien im abgelaufenen Jahr unbeeindruckt von der anhaltenden Corona-Pandemie. Die Angebotspreise für Bestands- und Neubau-Wohnungen sowie für neugebaute Einfamilienhäuser stiegen 2020 deutschlandweit weiter an. In hochpreisigen Metropolmärkten wie Frankfurt am Main, Köln, München und Hamburg zeichnet sich allerdings eine Tendenz zu stagnierenden Preisen und leichten Preiskorrekturen ab. Dies belegt der aktuelle Wohnimmobilienindex IMX von ImmoScout24.
Die wichtigsten deutschlandweiten Trends für Wohnimmobilien im Jahr 2020
- Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand steigen im Vergleich zum Vorjahr mit 9,4 Prozent deutlich
- Kaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen kletterten um 5,9 Prozent
- Einfamilienhäuser im Bestand wurden 2020 um 5,3 Prozent teurer angeboten als im Vorjahr
- Kaufpreise neugebauter Einfamilienhäuser entwickelten sich nicht so dynamisch und legten mit 1,1 Prozent nur leicht zu
- Preiswachstum für Mietwohnungen im Bestand (Mietniveau) fällt mit 0,6 Prozent sehr moderat aus
Fokus Berlin: Die Situation in der Hauptstadt
Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Bestand: In Berlin legten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand mit 12,5 Prozent im Gesamtjahr 2020 deutschlandweit am stärksten zu. Damit liegt der Preiszuwachs in der Hauptstadt noch deutlich über dem bundesdeutschen Schnitt von 9,4 Prozent. Auch im vierten Quartal sind in Berlin die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum dritten Quartal mit 2,4 Prozent am deutlichsten gestiegen.
Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen: Mit einem Zuwachs von 5,1 Prozent hat Berlin auch bei den Neubau-Wohnungen im Jahr 2020 deutschlandweit die stärksten Preissteigerungen erlebt.
Preise für Einfamilienhäuser im Bestand: In der Bundeshauptstadt wurden Bestands-Einfamilienhäuser um 2,2 Prozent teurer als im Vorjahr angeboten. In Hamburg und Köln haben sich die Preise deutlich dynamischer entwickelt.
Angebotspreise für neugebaute Einfamilienhäuser: Im Jahresverlauf weist Berlin ein kumuliertes Preiswachstum von 4,0 Prozent auf und verweist damit München auf die Plätze.
Preiswachstum für Mietwohnungen im Bestand (Mietniveau): Die Daten von ImmoScout24 für 2020 zeigen eine Preissteigerung von 0,8 Prozent für Bestands-Mietwohnungen, die im IMX mit einem Alter von mindestens zwei Jahren definiert und damit nur teilweise vom Mietendeckel betroffen sind. In den anderen deutschen Metropolen stiegen die Mieten um ein Vielfaches deutlicher an.
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Die Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien deutschlandweit
Preiszuwächse für Bestands-Eigentumswohnungen
In Berlin legten die Kaufpreise für Eigentumswohnungen im Bestand wie oben gezeichnet am stärksten zu. Im Metropolenvergleich stiegen die Preise im Jahresverlauf für Hamburg um 7,6 Prozent, in Frankfurt um 6,9 Prozent, in Köln um 5,9 Prozent und in München um 4,2 Prozent.
Preise für Neubau-Eigentumswohnungen stagnierten in München, Frankfurt und Köln
Die stärksten Preissteigerungen bei den Neubau-Wohnungen erlebte Berlin. In Hamburg sind die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent gestiegen, stagnierten vom dritten zum vierten Quartal aber bei +/- 0 Prozent. In München pendelte die Preisentwicklung über das Jahr 2020 hinweg um die Nulllinie und lag für das Gesamtjahr bei einem leichten Plus von 0,6 Prozent gegenüber 2019. Während die Angebotspreise in der bayerischen Hauptstadt im ersten und im dritten Quartal 2020 um 1,8 beziehungsweise 1,5 Prozent nachgaben, stieg das Preisniveau im vierten Quartal wieder leicht um 0,5 Prozent an.
Auch für Frankfurt am Main und Köln weist der Wohnimmobilien-Index IMX von ImmoScout24 im Gesamtjahr 2020 stagnierende Angebotspreise in diesem Segment aus. Hier gaben die Kaufpreise für Neubauwohnungen in den ersten beiden Quartalen von 2020 mit 2,3 und 1,2 Prozent (in Frankfurt am Main) beziehungsweise 0,4 und 0,3 Prozent (in Köln) nach. Im dritten und vierten Quartal zogen sie mit einem Plus von 1,3 und von 2,6 Prozent (in Frankfurt am Main) beziehungsweise 0,1 und 0,3 Prozent (in Köln) wieder an.
Gemischtes Bild für Bestands- und Neubauhäuser in den Metropolstädten
Bestand: In der Jahresbetrachtung legten die Kaufpreise für Einfamilienhäuser im Bestand mit 3,5 beziehungsweise 3,2 Prozent am stärksten in Köln und Hamburg zu. In den beiden Großstädten verzeichnete ImmoScout24 im Jahresverlauf etwas weniger Angebot bei einer gleichzeitig höheren Nachfrage. In Berlin wurden Bestands-Einfamilienhäuser um 2,2 Prozent teurer, in Frankfurt am Main ließen die Preise in der Jahresbetrachtung um 0,8 Prozent nach.
Im vierten Quartal 2020 stiegen die Angebotspreise für Bestands-Einfamilienhäuser in Berlin und Köln um 0,8 beziehungsweise 0,6 Prozent. In Frankfurt am Main stagnierten sie im selben Zeitraum, während sie in Hamburg und München zum Ende des Jahres um 0,5 beziehungsweise 0,6 Prozent günstiger angeboten wurden. In München schwächte sich damit der Preisrückgang von minus 3,8 Prozent im dritten Quartal 2020 ab.
Neubau: Im Jahresverlauf weisen die Bundeshauptstadt Berlin und München für Neubau-Einfamilienhäuser ein kumuliertes Preiswachstum von 4,0 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent auf. Für Frankfurt am Main, Köln und Hamburg ist die Datenbasis in diesem Segment innerhalb der Stadtgrenzen zu gering, um eine valide Aussage zu treffen. Vom dritten zum vierten Quartal gab es in Berlin moderate Preissteigerungen von 0,8 Prozent. In München wurden Neubau-Häuser zum Jahresende um 0,4 Prozent günstiger als im dritten Quartal angeboten.
Moderates Preiswachstum für Mietwohnungen im Bestand
Im Jahresrückblick zogen die Mietpreise in München mit 5,1 Prozent am deutlichsten an. Auch in Frankfurt am Main sind Bestands-Mietwohnungen über das gesamte Jahr 2020 um 4,9 Prozent teurer angeboten worden. Dahinter folgen Hamburg mit einem Plus von 3,2 und Köln mit einem Zuwachs von 2,9 Prozent.