Die Nachfrage nach Serviced-Apartments steigt nicht nur in Europa, sondern in auch in Deutschland. Wer hierzulande zu den treibenden Kräften am Markt gehört und welche Konzepte besonders hervorstechen.
„This market is on fire“: Es gibt wohl kaum einen besseren Satz, um in das Thema Serviced Apartments einzusteigen. Oder auch das Motto der SO!APART, dem Branchentreffen, unter dem in Leipzig mehr als 200 Gäste diskutierten: Groß, größer, visionär. „Wir sind die Antwort auf eine große Welle, die in der Gesellschaft diskutiert wird“, sagte Anett Gregorius, Gründerin und Inhaberin von Apartmentservice sowie Veranstalterin der SO!APART. Mixed Use sei in aller Munde, alles zum Thema „Co“ im Fokus.
Auslastung sehr hoch
Anett Gregorius konnte nach den fulminanten europäischen Zahlen auch für den deutschen Markt verkünden: Es geht fantastisch weiter. Durchschnittlich betrug die Auslastung 80 Prozent, die Pipeline ist gigantisch: Bis 2021 wird es ein Wachstum um 60 Prozent geben (Seit 2010 lautet diese Zahl: 127 Prozent.), was 17.000 neuen Einheiten entspricht. „Es ist der größte Schub seit Ende der 1990er Jahre, noch ist diese Entwicklung gesund“, so Anett Gregorius. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 25 Nächte. München, Berlin und Frankfurt am Main vereinen 43 Prozent des Gesamtangebotes.
Frankfurt vor der Blase?
„In Frankfurt kommen in anderthalb Jahren über 6.000 Apartments auf den Markt“, so Anett Gregorius. „Da gibt es keinen Selbstläufermodus mehr. Hier kommt es auf Konzepte und die Mikrolagen an.“ Apropos Lage: Die Expertin, die seit 20 Jahren diesen Spezialmarkt beobachtet, wandte sich mit einer klaren Forderung an das Publikum: „Wir sollten uns mehr B- und C-Destinationen zuwenden.“
Unglaubliche Markenvielfalt
Egal wo: Unverwechselbare Brands sichern den Erfolg. „Die Zukunft beginnt 2019“, so Anett Gregorius. Dual Brands sind eine neue „Zauberkombination“, es geht um die Anpassung an die sich ändernden Anforderungen. So ist eine Lobby nicht mehr nur der Raum zum Ankommen, sondern beinhaltet beispielsweise eine Bibliothek, in der man sich neben Büchern und Zeitschriften Dekoartikel für sein Apartment ausleihen kann. The Collective steigt in den deutschen Markt ein, zuerst in Berlin und Frankfurt. Ziel: mehrere tausend Einheiten. Deutschland-Direktor Niels Berl sagte: „Der deutsche Markt hat noch großes Potenzial.“ Und er peilt eine neue Zielgruppe an: „Wir sind fest davon überzeugt, dass Co-Living nicht nur etwas für junge Leute ist, deshalb richten sich unsere Angebote an eine breite Altersgruppe von 18 bis 60plus.“ B.Loved eröffnet in Berlin-Charlottenburg, hat dabei Botschaftsmitarbeiter oder auch Schauspieler neben den gängigen Zielgruppen im Blick.
Roll out großflächig
Adina Apartment rollt sich aus: bis 2022 nach Köln, Freiburg, Stuttgart, Wien, Genf, Düsseldorf und München. „Wir wachsen organisch mit derzeit zwei bis drei Projekten pro Jahr und sind sehr selektiv in der Standort-Auswahl“, so Matthias Niemeyer, Head of Development Europa. Aparthotel Adagio eröffnet in Kiel, Mannheim, Stuttgart, Freiburg und Heidelberg. Marriott startete mit Moxy im Münchner Werksviertel ein neues Residence Inn, Ipartment schaut voller Zuversicht auf die größte Eröffnung in der Firmengeschichte, in den Gateway Gardens in Frankfurt. ADAPT APARTMENTS hat 2020 Braunschweig im Blick, Brera Serviced Apartments nach Leipzig dann Ulm und Frankfurt. „Wir wissen nun, dass wir uns nicht in einem kurzfristigen Hype befinden“, so Anett Gregorius. „Unsere Chance gegenüber klassischen Hotels ist, dass wir durch die längeren Aufenthaltszeiten die Menschen vor Ort haben und Beziehungen aufbauen können.“
Awards verliehen
Besondere Konzepte wurden in diesem Jahr wieder mit den SO!APART AWARDS 2019 geehrt: Zu den Gewinnern gehörten die Gorki Apartments in Berlin, das Felix im Lebendigen Haus am Augustusplatz in Leipzig, das PhilsPlace in Wien sowie das Stayery. Berlin in Berlin. Der Special-Award ging an Matthias Rincón und Ralph Stock von iPartment. Außerdem lobte Apartmentservice bei den siebten SO!APART AWARDS wieder zwei Publikumspreise für „das beliebteste Kleine“ (maximal 50 Apartments) und das „beliebteste Große“ (mehr als 50 Apartments) aus: Hier konnten beim Online-Voting die Adapt Apartments Berlin und das Yays Zoutkeetskracht in Amsterdam die meisten Fans auf sich vereinen.
Impressionen von der Verleihung der So!Apart Awards 2019








