Berlin: Preise für neue Eigentumswohnungen steigen auch in der Corona-Krise  weiter

Berlin: Preise für neue Eigentumswohnungen steigen auch in der Corona-Krise weiter

Berlin: Preise für neue Eigentumswohnungen steigen auch in der Corona-Krise  weiter
In Berlin und Umgebung bleiben die Angebotspreise für Eigentum höchst dynamisch. Copyright: Thomas Wolter auf Pixabay

Laut einer aktuellen Analyse von Immoscout24 legten in der Hauptstadt die Angebotskaufpreise für Neubauwohnungen 2020 um 10,7 Prozent zu. Bei neuen Einfamilienhäusern stabilisierten sich die Preise auf hohem Niveau.

Einladung zum Deep Dive Immobilienfinanzierung

Neu gebaute Eigentumswohnungen sind in Berlin 2020 trotz der Corona-Krise erheblich teurer geworden. Für die Hauptstadt verzeichnete das Webportal ImmoScout24 einen Anstieg der Angebotskaufpreise für Neubauwohnungen um 10,7 Prozent vom vierten Quartal 2020 gegenüber dem vierten Quartal 2019. Die Daten wurden für eine Referenzwohnung mit 80 Quadratmetern und drei Zimmern ermittelt. Anbieter in der Hauptstadt verlangten dafür im Durchschnitt knapp 470.000 Euro, also 5.875 Euro pro Quadratmeter.

Kristian Kehlert, Marktanalyst bei ImmoScout24, erläutert: „Es gab bei vielen Marktbeobachter:innen die Erwartung, dass die Preissteigerungen von Immobilien mit der Corona-Krise ein Ende finden. Doch gerade bei Neubau-Eigentumswohnungen ist das Gegenteil der Fall. Die fortgesetzten Preissteigerungen sind ein Indiz für die nach wie vor hohe Nachfrage und belegen, dass die Märkte noch nicht ausgereizt sind.“ Denn ob als Anlageobjekt oder zur Selbstnutzung: Sein Geld in Betongold zu investieren, sei für viele Menschen gerade auch in unsicheren Zeiten sehr attraktiv.

In diesen Berliner Bezirken stiegen die Angebotspreise neugebauter Eigentumswohnungen am stärksten

Der teuerste Berliner Bezirk ist Berlin-Mitte. Eine 3-Zimmer-Neubauwohnung kostete hier im Durchschnitt 700.000 Euro und damit 9,5 Prozent mehr als zwölf Monate zuvor. Zur Gruppe der Spitzenreiter gehören auch Grunewald mit durchschnittlichen 670.000 Euro und Dahlem mit 650.000 Euro.

Am heftigsten drehte sich die Preisspirale jedoch im Berliner Bezirk Neukölln. Hier stiegen die Angebotspreise um 15 Prozent. Aber auch in Hellersdorf ging es mit den Preisen für Neubauwohnungen mit 14,1 Prozent kräftig nach oben. 2019 waren es nur 6,3 Prozent. In Wartenberg zogen die Angebotspreise um 13,4 Prozent an. Trotz allem gehören Hellersdorf und Wartenberg immer noch zu den preiswerten Stadtteilen in Berlin, hier werden für eine 80-Quadratmeter-Neubauwohung rund 300.000 Euro verlangt.

Am günstigen sind vergleichbare Wohnungen derzeit im fluglärmbelasteten Bohnsdorf, einem Ortsteil von Treptow-Köpenick. Die Nähe zum neuen Hauptstadt-Flughafen BER spiegelt sich auch in der für Berlin niedrigsten Preissteigerungen wider: Bohnsdorf kam fürs vergangene Jahr auf einen Wert von 5,7 Prozent.

Grafik: Das kostet 2021 eine 80-Quadratmeter-Neubauwohnung in Berlin (für große Ansicht klicken)

Was kostet eine 80-Quadratmeter-Neubauwohnung in Berlin 2021? Copyright: ImmoScout24
Was kostet eine 80-Quadratmeter-Neubauwohnung in Berlin 2021? Copyright: ImmoScout24

Neugebautes Einfamilienhaus im Kreis Prignitz fünfmal günstiger als in Berlin

Bei neuen Einfamilienhäusern zeigt sich ein anderes Bild: Die Preiskurve flacht ab. Lediglich 2,7 Prozent mehr wurden für Referenzobjekte mit 140 Quadratmetern Wohnfläche auf einem 600 Quadratmeter großen Grundstück verlangt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 11,4 Prozent. Der durchschnittliche Angebotspreis lag in Berlin für ein neugebautes Eigenheim damit bei 670.000 Euro. Zum Vergleich: Am günstigsten lässt sich der Wunsch vom eigenen Haus im 140 Kilometer entfernten Kreis Prignitz mit rund 140.000 Euro erfüllen. Ein neues Haus kostete dort nur ein Fünftel des Berliner Pendants.

„Wer vom Eigenheim träumt und auch nach Corona die Möglichkeit hat, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, sollte sich die Preisentwicklung und das Preisniveau in weniger zentralen Wohngegenden ansehen. Finanziell kann es ein großer Vorteil sein, einige Kilometer mehr Fahrtzeit auf sich zu nehmen und dafür beim Kaufpreis zu sparen“, so Kristian Kehlert.

Grafik: Das kostet ein Neubauhaus in Berlin und Brandenburg 2021

Was kostet ein Neubauhaus in Berlin und Brandenburg 2021? Copyright: ImmoScout24
Was kostet ein Neubauhaus in Berlin und Brandenburg 2021? Copyright: ImmoScout24

Auch Guthmann-Marktreport analysiert starke Preissprünge

Der Guthmann-Marktreport weist inzwischen auch Berliner Angebotspreise für Neubauprojekte im ersten Quartal 2021 im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum aus. Demnach sind die Preise unter Einbeziehung aller Daten, also nicht nur eines bestimmten Referenzobjektes, im Durchschnitt von 6.420 Euro auf 6.990 Euro gestiegen – und damit um 8,88 Prozent. Vor zehn Jahren lagen der Angebotspreise noch bei 3.080 Euro. Nach den großen Preissprüngen prognostizieren die Experten eine leichte Beruhigung des Immobilienmarktes im zweiten Quartal und eine Seitwärtsbewegung der Angebotspreise.

„Deutsche Wohnen & Co. enteignen“: Berlin stimmt für Enteignung!: Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ fordert die Vergesellschaftung von Immobilien großer Wohnungskonzerne. Staatsrechtler Ulrich Battishält einen Volksentscheid jedoch nicht für umsetzbar.
Trend

„Deutsche Wohnen & Co. enteignen“: Berlin stimmt für Enteignung!

OfficeLab-Campus Adlershof: Nachhaltiges Büroensemble für den Technologiepark: Im Technologiepark Berlin-Adlershof entsteht mit dem
Berlin/Brandenburg / Berlin

OfficeLab-Campus Adlershof: Nachhaltiges Büroensemble für den Technologiepark

Carossa Quartier: Gewaltige Wohnquartierentwicklung in Berlin-Spandau: PATRIZIA steigt groß in eine neue Quartiersentwicklung in Berlin-Hakenfelde ein. 1.800 Wohnungen sollen bis 2025 im Carossa Quartier auf dem historischen Hertlein-Areal entstehen. Alle Informationen zu der Quartiersentwicklung.
Berlin/Brandenburg / Berlin

Carossa Quartier: Gewaltige Wohnquartierentwicklung in Berlin-Spandau