Immobilien bevorzugt: Appetit nach Real Assets wird weiter wachsen

Immobilien bevorzugt: Appetit nach Real Assets wird weiter wachsen

Immobilien bevorzugt: Appetit nach Real Assets wird weiter wachsen
Immobilien als Anlageobjekt bevorzugt. Copyright: Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay 

Da die Covid-19-Pandemie die Volkswirtschaften und Finanzmärkte auch im laufenden Jahr nachhaltig belasten wird, wollen globale institutionelle Anleger bevorzugt in Real Assets investieren. Karl-Heinz Goedeckemeyer hat die aktuellen Entwicklungen analysiert.

Einladung zum Magdeburger Immobiliengespräch

Laut einer Studie von Aviva Investors zum Ende des vergangenen Jahres wollen institutionelle Anleger (Versicherer als auch Pensionsfonds) ihre Allokation in Real Assets in den nächsten zwölf Monaten erhöhen. Dabei gelten Immobilien als die bevorzugte Anlageklasse. Demnach beabsichtigen Versicherer ihr Engagement bei Anleihestrategien zu erhöhen, wobei auf Infrastrukturanleihen 48 Prozent, auf Immobilienanleihen 46 Prozent und auf Anleihen von Privatunternehmen 46 Prozent entfallen. Auch die befragten Pensionsfonds erwarten eine Ausweitung ihrer Investments in Immobilienanleihen (39 Prozent), Private Corporate Debt (39 Prozent) sowie Infrastrukturanleihen (37 Prozent). Nach Einschätzung von Mark Versey, Chief Investment Officer Real Assets bei Aviva Investors, erkennen Versicherer und Pensionsfonds zunehmend die Widerstandsfähigkeit von Real Assets in ihren Portfolios.

Zielallokation in Gewerbeimmobilien auf 10,6 Prozent erhöht

Auch andere Umfragen wie beispielsweise der Institutional Real Estate Allocations Monitor 2020 von Hodes Weill & Associates and Cornell University's Baker Program in Real Estate deuten auf ein zunehmendes Interesse an Immobilien hin, was auf das gestiegene Vertrauen institutioneller Investoren zurückzuführen sei. Demnach hätten globale institutionelle Investoren ihre Zielallokation in Gewerbeimmobilien im Jahr 2020 auf 10,6 Prozent erhöht (von 10,5 Prozent im Jahr 2019) und liegen nun 170 Basispunkte höher als noch vor zwölf Jahren.

Die Umfrage weist allerdings auch darauf hin, dass die Investoren im Vergleich zu ihren Zielallokationen weitgehend unterallokiert blieben, was unter anderem auf das rückläufige Transaktionsvolumen, welches bis Oktober um 40 Prozent unter dem des Vorjahres gelegen habe, zurückzuführen sei. Das gestiegene Vertrauen in die Anlageklasse Immobillien spiegelt sich im Conviction Index wider, der die Sicht institutioneller Investoren auf Immobilien aus der Risiko-Rendite-Perspektive misst. Dieser kletterte von 5,7 im Jahr 2019 auf 5,9 im Jahr 2020. Laut der Umfrage sank zwar die durchschnittliche Immobilienrendite unter den Investoren um 30 Basispunkte, lag aber dennoch über der durchschnittlichen Zielrendite von 8,3 Prozent.

 

Die Investoren nannten in der Umfrage eine Reihe von Gründen, warum sie die Zielallokationen erhöhen wollen. Dazu zählt die geringe Korrelation der Anlagerenditen zu anderen Anlageklassen, die günstigen Fundamentaldaten für Angebot und Nachfrage sowie die Möglichkeit, attraktive Einkommensrenditen zu erzielen. „Während die Auswirkungen von COVID-19 und geopolitischen Themen auf Gewerbeimmobilien weiterhin Anlass zur Sorge geben, suchen die Investoren nach potenziellen Kaufgelegenheiten, die sich aus den Notlagen und Verwerfungen ergeben sollten“, sagt Douglas Weill, geschäftsführender Partner bei Hodes Weill & Associates.

BaFin hebt wegen COVID-19 Beschränkung der Immobilienquoten auf

Das Ziel der Quotenregelung ist eine möglichst breite Diversifizierung der Kapitalanlagen über verschiedene Asset-Klassen zu gewährleisten und damit für größtmögliche Sicherheit zu sorgen. Die vor der Coronakrise oftmals bereits ausgereizten Immobilienquoten bei deutschen institutionellen Anlegern wurden durch die Kursverluste an den liquiden Finanzmärkten während der Pandemie teilweise „passiv“ überschritten. Um Notverkäufe von Immobilien zu vermeiden, hat die BaFin die Beschränkung der Immobilienquoten von 25 Prozent bei Lebensversicherungen und Pensionskassen im letzten Jahr vorübergehend aufgehoben.

Deutscher Immobilienmarkt wird von EU-Investoren favorisiert

Auch bei deutschen institutionellen Anlegern wie beispielsweise der Versicherungswirtschaft ist die durchschnittliche Immobilienquote erneut auf einen historischen Höchststand von 10,8 Prozent gestiegen, nachdem sie im vergangenen Jahr mit 10,3 Prozent erstmals einen zweistelligen Wert erreicht hatte, heißt es im Trendbarometer Assekuranz 2020 von EY Real Estate. Laut dieser Analyse seien Versicherungen auf stabile, regelmäßige Zinserträge angewiesen. „Im Niedrigzinsumfeld bleiben Immobilien neben Aktien eine der letzten verbliebenen Anlagealternativen, um Renditen oberhalb des risikolosen Zinses zu erwirtschaften“, sagt Dietmar Fischer, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie.

So gaben 70 Prozent der Befragten an, dass Immobilien aufgrund des herrschenden Anlagenotstandes für sie nahezu alternativlos seien. Innerhalb der Anlageklasse Immobilien würden 83 Prozent der Befragten ihren Fokus auf den Logistikimmobiliensektor legen. Daneben blieben auch Wohnimmobilien weiterhin attraktiv. In der Länderallokation steht der deutsche Immobilienmarkt weiterhin im Fokus europäischer Investoren, heißt es in einer Umfrage des Fondsverbands Inrev unter seinen Mitgliedern. So beabsichtige jeder fünfte institutionelle Immobilieninvestor und Asset-Manager in Europa in Zeiten der COVID-19-Pandemie den Deutschlandanteil im Portfolio zu erhöhen. Während Deutschland und Skandinavien verstärktes Investoreninteresse auf sich zogen, gehörten Großbritannien, Spanien und Italien zu den Verlierern der Krise.

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