Neu besetzte Gestaltungskommission Dresden zieht erste Bilanz

Neu besetzte Gestaltungskommission Dresden zieht erste Bilanz

Neu besetzte Gestaltungskommission Dresden zieht erste Bilanz
Die Dresdner Gestaltungskommission unterstützt Planer, Bauherren und Stadt bei ihren Vorhaben. Copyright: Annett Grimm auf Pixabay

Im Juni 2021 wurde die Gestaltungskommission Dresden neu besetzt. Nach sechsmonatiger Tätigkeit hat das Gremium nun eine erste Zwischenbilanz gezogen.

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Dresden ist dank seiner zahlreichen architektonischen Juwelen und berühmten Sehenswürdigkeiten eine der schönsten Städte Deutschlands. Damit das auch in Zukunft so bleibt, beauftragte der Stadtrat im Jahr 2015 die Verwaltung der Landeshauptstadt mit der Bildung einer Gestaltungskommission.

Gestaltungskommission Dresden - ein unabhängiges Sachverständigengremium

Diese trat im Mai 2016 erstmals zusammen und unterstützt seither als unabhängiges Sachverständigengremium sowohl die Stadt als auch Planer und Bauherren bei der Gestaltung architektonisch bedeutsamer, stadtbildprägender Vorhaben.

Im Juni 2021 sind vier der fünf Kommissionmitglieder neu berufen worden. Jetzt hat das Gremium nach sechsmonatiger Tätigkeit eine erste Zwischenbilanz gezogen. Demnach wurde in den bisherigen drei Sitzungen unter anderem über die Wohngebäude der WiD am Käthe-Kollwitz-Ufer, das Behördenzentrum des Freistaat Sachsen im Packhofviertel und das Terrassenufer in Höhe der Carolabrücke beraten.

Wohngebäude der WiD am Käthe-Kollwitz-Ufer

Positiv beurteilte das Gremium die Wohngebäude am Käthe-Kollwitz-Ufer. „Die Kommission lobte die qualitätvolle Planung der Wohnungsbaugesellschaft der Landeshauptstadt Dresden (WiD) für diesen prägnanten und stadtbildprägenden innenstädtischen Standort an der Elbe. Sie begrüßte, dass sich die Stadt an diesem attraktiven und exponierten Standort für bezahlbaren Wohnraum einsetzt“, fasst Stadtplaner Nilsson Samuelsson den Standpunkt der Kommission zusammen. Samuelsson ist Vertreter der Geschäftsstelle der Gestaltungskommission im Amt für Stadtplanung und Mobilität.

Behördenzentrum des Freistaats Sachsen im Packhofviertel

An der Devrientstraße plant der Freistaat Sachsen ein neues Behördenzentrum. Die Gebäudehöhe ist mit Bezug auf die denkmalgeschützten Gebäude in der Nachbarschaft auf 23 Meter begrenzt. Aus Sicht der Gestaltungskommission kann das Quartier die Belebung des öffentlichen Raumes stärken. Deshalb regte sie eine gestaltete Öffnung des Erdgeschosses an.

Als Referenzgebäude sehen die Kommissionsmitglieder den gegenüberliegenden Speicher von Hans Erlwein (Maritim Hotel), bei dem die große Baumasse in den oberen Geschossen durch Zwerchgiebel untergliedert wird. Dieser Gestaltungsansatz wird beim Behördenzentrum mit Einschnitten in den oberen Geschossen aufgegriffen. „Die Farb- und Materialauswahl in Zusammenspiel mit den benachbarten und architektonisch gewichtigen Bauwerken aus verschieden Bauepochen soll im Sinne eines baulichen Ensembles weiter untersucht werden“, berichtet Samuelsson.

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Terrassenufer in Höhe der Carolabrücke

Für das noch ungestaltete Terrassenufer am südlichen Brückenkopf der Carolabrücke hat das Amt für Stadtplanung und Mobilität der Gestaltungskommission eine erste städtebauliche Analyse mit Entwicklungsansätzen vorgestellt. Die Kommission empfahl, in unterschiedlichen Szenarien weiterzuarbeiten. In einer langfristigen Vision soll aufgezeigt werden, in welchen Etappen die Entwicklung erfolgen könnte. Aus der langfristigen Vision sollen dann konkrete Planungsschritte wie Hotel, Busparkplatz, Schulkomplex, Wohnzeile und Brückenkopfgestaltung entwickelt werden.

Die Gestaltungskommission sieht in den historischen Spuren im Landschaftsraum zur Elbe eine für den Standort besondere Qualität. Dazu gehören die prägenden Alleen längs des Elbufers, die Spuren von historischen Treppenanlagen und die Reste einer Pflasterung im Bereich des Brückenkopfes gegenüber der Sächsischen Staatskanzlei auf dem rechten Elbufer. „Es geht um einen bedeutenden Stadt- und Landschaftsraum am Fluss und um ein wichtiges Eingangstor für Gäste der historischen Innenstadt“, so die Kommission. Sie riet darum, auf gute stadträumliche Wirkung zu achten und nach dem Motto „weniger ist mehr“ zu verfahren.

Die Neubesetzung der Gestaltungskommission Dresden

Gemäß der Geschäftsordnung der Gestaltungskommission waren nach fünf Jahren vier neue Mitglieder bestellt worden. Sie nahmen am 25. Juni 2021 ihre Arbeit auf. Die Vorschläge zur Neubesetzung wurden vom Bund Deutscher Architekten, der Architektenkammer Sachsen und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten eingeholt. Die vier neuen Mitglieder sind die Landschaftsarchitektin Prof. Ulrike Böhm, die Architekten Kilian Kresing und Prof. Wolfgang Lorch sowie die Architektin Jóurunn Ragnarsdóttir. Sie wurden von Oberbürgermeister Dirk Hilbert berufen. Der Vorsitzende der Kommission, Prof. Jürg Sulzer, bleibt noch bis Sommer 2022 im Amt, um gemeinsam mit den Mitgliedern aus dem Stadtrat die etablierten Arbeitsweisen der Kommission an die neuen Mitglieder weiterzugeben.

Mit dem Ausscheiden von Prof. Jürg Sulzer wird diese Position vakant. Entsprechend der Geschäftsordnung der Gestaltungskommission kann die Gesellschaft Historischer Neumarkt e. V. ein Mitglied für die Gestaltungskommission vorschlagen. Baubürgermeister Stephan Kühn hat den Verein deshalb gebeten, der Stadt einen Vorschlag zu unterbreiten. Es sollen Personen berufen werden, die in ihrem Fachgebiet als anerkannte Fachleute gelten, über ausreichend Bauerfahrung verfügen und ihre Qualifikation zum Beispiel durch Erfolge bei Wettbewerben und durch Erfahrung mit herausgehobener Entwurfs- und Bautätigkeit belegen können.

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