Industrieareal im Süden Berlins wird zum neuen Modell-Campus ringberlin

Industrieareal im Süden Berlins wird zum neuen Modell-Campus ringberlin

Industrieareal im Süden Berlins wird zum neuen Modell-Campus ringberlin
Diese Industriehalle soll zum neuen Makerspace umgewandelt werden. Copyright: ringberlin/HGEsch

Auf dem Schindler Areal in Berlin-Mariendorf soll durch eine behutsame Konversion der denkmalgeschützten Bestandsgebäude der Modell-Campus ringberlin realisiert werden. Startschuss für das Vorhaben bildet ein sogenannter Makerspace, der als Teil des Modell-Campus ein CO2-neutrales, grünes und offenes Reallabor für innovative KMUs, Start-ups und Gründer werden soll. Ende 2023 haben die Bauarbeiten für das Vorhaben offiziell begonnen.

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Der Modell-Campus ringberlin

Artikel vom 7. August 2023: Am Wirtschaftsstandort Berlin-Mariendorf im Bezirk Tempelhof-Schöneberg entsteht ein neuer Berliner Ort, an dem Zukunft gestaltet wird. Auf dem 100.000 Quadratmeter großen Schindler Areal, das bis in die späten 1990er Jahre noch zur Produktion und Fertigung von Aufzügen genutzt wurde, werden die historischen Gebäude sowie die versiegelten Bestandsflächen sukzessive zu einem offenen, parkartigen und ökologisch zertifizierten Modell-Campus namens ringberlin umgewandelt. Dieser Modell-Campus soll das Zusammenwirken von Innovation, Forschung, Wissenschat und Unternehmertum in Berlin befeuern und bis zu 5.000 Arbeitsplätze vorhalten. 

Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Berlin ist die deutsche Start-up-Hauptstadt und weltweit eine der beliebtesten Metropolen für Gründerinnen und Gründer. Das wollen wir auch bleiben und verbessern deshalb die Rahmenbedingungen für Start-ups immer weiter. Junge Unternehmen brauchen dringend Flächen und Orte wie diesen neuen Campus, der Wirtschaft und Wissenschaft gezielt zusammenbringt und den notwendigen Platz bietet, um neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen.“ „Mit dem Modell-Campus ringberlin wollen wir dazu beitragen, die Berliner Wirtschaft anpassungsfähiger und resilienter zu machen. Als interdisziplinärer Campus sind wir offen für alle Themen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Industrie und Kultur“, ergänzt ringberlin-Geschäftsführer Matthias Menger.

Auf diesem Areal entsteht ringberlin. Copyright: ringberlin/HGEsch
Auf diesem Areal entsteht ringberlin. Copyright: ringberlin/HGEsch

Der Makerspace im Modell-Campus

Innerhalb des Modell-Campus ringberlin entsteht ein Gründerzentrum als sogenannter Makerspace mit 17.000 Quadratmetern Mietfläche auf drei Etagen. Hierfür wird eine denkmalgeschützte Fabrikhalle auf dem Areal von der ringberlin Projektentwicklung GmbH denkmalgerecht modernisiert und erweitert. Das Gesamtinvestitionsinvolumen beläuft sich auf aktuell 60 Millionen Euro. Der eigentliche Baustart soll im Herbst 2023 erfolgen.

Schindler ist Initiator, Förderer und Partner des Gesamtprojektes und wird unterstützt von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Berlin Partner. Aufgrund einer 36 Millionen Euro umfassenden GRW-Förderung (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) können künftig Teilflächen des Makerspace unterhalb der Marktmiete zur interdisziplinären Nutzung bereitgestellt werden. 

Aktuell startete die ringberlin Projektentwicklung GmbH mit der Ausschreibung für den Betrieb des neuen Makerspace. Träger von Gründerzentren haben nun Gelegenheit, sich in einer europaweiten Ausschreibung als Betreiber zu qualifizieren. Der Makerspace soll Raum für Werkstätten mit Maschineninfrastruktur, Coworking- und Bürobereichen, Maker-Garagen und Testflächen bieten. Der Betreiber soll bis Ende des Jahres gefunden werden.

„Der Makerspace auf dem Modell-Campus ringberlin bietet großes Potential und die Chance, innovativen und zukunftsgerichteten Akteuren Raum zu geben, um Ideen zu finden und auszuarbeiten. Damit können wichtige Impulse aus der Symbiose zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gegeben werden, die die gesamte Wirtschaftsstruktur im Bezirk aber auch im Land Berlin stärken und fortentwickeln können. Der neue innovative Ort ringberlin ist darüber hinaus ein gelungenes Beispiel für eine zirkuläre und nachhaltige Projektentwicklung, die die einstige Versiegelung großer Flächen wieder rückgängig macht“, sagt Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg Jörn Oltmann.

Makerspace im ringberlin wird zirkulär, emissionsarm und nachhaltig

Dass Nachhaltigkeit gerade auch beim Bauen im Bestand innovative und kreative Lösung erfordert, zeigt sich bei der Umwandlung der historischen Fabrikhalle für den künftigen Makerspace. Der denkmalgeschützte Bestand der Halle 2 des ehemaligen Schindler Produktionsgeländes wird in enger Abstimmung mit dem Bezirk, der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesdenkmalamt umgebaut. Der derzeitige Entwurf sieht so eine Erweiterung der Flächen durch eine teilweise Aufstockung des Daches mit Lichthöfen vor. Auf dem Dach dieser Aufstockung entsteht eine Kombination aus biodiversem Gründach zum Verweilen und einer Photovoltaik-Anlage. 

Höchste Ansprüche hat ringberlin auch bezüglich Kreislaufwirtschaft und ESG-Konformität: Für den Makerspace werden die Nachhaltigkeitszertifizierungen DGNB, Wired Score, Well und Goodmobility angestrebt.

Baustart für Europas größten Makerspace

Die Bauarbeiten am Campus ringberlin haben begonnen. Copyright: ringberlin / STO?BE Kommunikation
Die Bauarbeiten am Campus ringberlin haben begonnen. Copyright: ringberlin / STO?BE Kommunikation

Update vom 5. Dezember 2024: Der Startschuss für das kollaborative Gründerzentrum des Modell-Campus ringberlin in Berlin-Mariendorf ist gefallen: Mit den ersten Maßnahmen, wie dem Abbruch der Bodenplatte, erfolgt nun sukzessive die denkmalgerechte Modernisierung und teilweise Aufstockung der ehemaligen Fabrikhalle. Dabei werden die Wiederverwendung und Zirkularität der intakten Baumaterialien, die nach dem Umbau der Halle entsorgt werden müssten, von Anfang an mitbedacht. Dieser zirkuläre Ansatz –Vorhandenes nutzen und Neues schaffen – hat auch das von der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe initiierte Netzwerk des Masterplan Industriestadt Berlin (MPI) überzeugt, das den Modell-Campus ringberlin kürzlich als MPI-Projekt aufgenommen hat.

Auf den rund 17.000 Quadratmetern sollen künftig Werkstätten mit Maschineninfrastruktur, Coworking- und Bürobereiche, Maker Garagen und Testflächen für innovative Unternehmen, Start-ups, und KMU entstehen. Die Fertigstellung des aus GRW-Mittel geförderten Gründerzentrums ist im Jahr 2026 geplant. Im Makerspace auf dem Modell-Campus ringberlin soll ein optimales Umfeld für Fortschritt und Wachstum geschaffen werden.

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