Studenten wohnen in Magdeburg am billigsten, gefolgt von Leipzig. Das ergab ein Preisvergleich des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) und des Finanzdienstleisters MLP in 30 deutschen Uni-Städten. In München, Stuttgart und Frankfurt/Main müssen Studierende fürs Wohnen am tiefsten in die Tasche greifen. Mehr Erkenntnisse aus dem Preisvergleich:
Die Unterschiede bei den Wohnkosten von Studenten sind in Deutschland erheblich. Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und der Finanzdienstleister MLP haben in 30 deutschen Uni-Städten die Preise verglichen. Zugrunde gelegt wurde eine Musterwohnung Baujahr 1995 mit Einbauküche, 30 Quadratmetern Wohnfläche und einer Entfernung von maximal 1.500 Metern zur Universität.
Studentenwohnung in Magdeburg am billigsten und in München am teuersten
Am preiswertesten wohnen Studenten demnach in Magdeburg mit 251 Euro Warmmiete und Leipzig mit 278 Euro im Monat. Moderate Preise gibt es auch in Dresden – dort kostet eine vergleichbare Wohnung monatlich 302 Euro, in Jena bereits 323 Euro. 325 Euro, so hoch ist der monatliche Wohnkostenzuschlag für Bafög-Empfänger seit August 2019 – vorausgesetzt, man lebt nicht mehr bei den Eltern. In 23 von 30 untersuchten Uni-Städten in Deutschland sind die Monatsmieten für eine typische Studentenwohnung höher als der monatliche Wohnkostenzuschlag für Bafög-Empfänger.
Am tiefsten müssen die Studenten in München in die Tasche greifen. In der bayerischen Landeshauptstadt kostet die Wohnung 717 Euro im Monat, in Stuttgart 542 Euro und Frankfurt/Main 505 Euro.
Klarer Trend beim Studentischen Wohnen: Klein plus weit gleich deutlich billiger
Wer bereit ist, auf 20 Quadratmetern in einfacher Ausstattung und weiter entfernt vom Campus zu wohnen, kann hingegen deutlich sparen. Die Preisvergleichsstudie kommt in Magdeburg auf 182 Euro im Mittel, in Leipzig auf 191 Euro, in Dresden auf 205 Euro sowie in Jena auf 242 Euro im Monat.
Der Trend zur Kleinraumwohnung schlägt sich in den Zahlen bereits deutlich nieder. Beispiel Berlin: In der Bundeshauptstadt sind die Mieten typischer Studentenwohnungen, also die Musterwohnung mit 30 Quadratmeter, Einbauküche und nah an der Uni gelegen, seit 2010 um 42 Prozent gestiegen, hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) errechnet.
WG statt "Studentenbude"
Weil die Mieten für Studentenwohnungen nach IW-Rechnung deutlich schneller steigen als jene auf dem gesamten Wohnungsmarkt, leben mittlerweile mehr Hochschüler in Wohngemeinschaften als alleine in typischen Studentenappartements. Laut Studie wohnte im Jahr 2018 fast jeder dritte Student in einer WG, in einer privat angemieteten "Studentenbude" dagegen nur rund jeder vierte.
Im Jahr 2003 sah das anders aus: Damals hatte rund jeder dritte Student eine Wohnung gemietet und jeder vierte Student lebte in einer Wohngemeinschaft. Weil heutzutage allerdings auch WG-Mieten nicht von allen Studenten finanziert werden können, steigt auch die Zahl derjenigen, die während des Studiums bei den Eltern wohnen bleiben: 25 Prozent im Vergleich zu rund 22 Prozent im Jahr 2003.