Baustelle Alexanderplatz: Diese Projekte entstehen auf Berlins berühmtem Platz

Baustelle Alexanderplatz: Diese Projekte entstehen auf Berlins berühmtem Platz

Baustelle Alexanderplatz: Diese Projekte entstehen auf Berlins berühmtem Platz
Im Schatten des Fernsehturms tut sich einiges auf dem Alexanderplatz. Copyright: Mara Kaemmel

Der berühmte Platz der Hauptstadt verändert sich rasant. IMMOBILIEN AKTUELL hat sich die verschiedenen Baustellen angesehen. Bei dem Covivio-Hochhaus Alexanderplatz, dem C1 - Central One MIDTOWN und dem Signa-Hochhaus MYND geht es sichtbar voran. Auch das Haus der Statistik wird jetzt saniert.

Einladung zur Real Estate Mitteldeutschland

In der Berliner City herrscht Dauerstau. Vom Molkenmarkt bis rund um den Alexanderplatz brauchen Autofahrer derzeit sehr viel Geduld. Und daran wird sich in den nächsten Jahren nichts ändern. Bauzäune und provisorisch überdachte Fußgängerwege verengen den Straßenraum im Herzen Berlins. An mehreren Stellen wird gleichzeitig gebaut, so dass der Alexanderplatz und sein Umfeld sich in wenigen Jahren markant verändern werden.

Neues Bürohaus am Alexanderplatz: C1 - Central One MIDTOWN

Bereits weit fortgeschritten ist der Bau des achtgeschossigen Bürohauses C1 - Central One MIDTOWN, das dem Fernsehturm zu Füßen liegt. Erst im Mai wurde der Grundstein gelegt, jetzt ist der Rohbau für mehrere Etagen bereits fertig. In dem Gebäude an der Karl-Liebknecht-Straße 14 sollen auf 12.000 Quadratmetern Mietfläche neben Büros auch Flächen für Läden und Gastronomie entstehen.

Das Bürohaus C1 - Central One MIDTOWN. Copyright: C1 – Central One Midtown Offices GmbH
Das Bürohaus C1 - Central One MIDTOWN. Copyright: C1 – Central One Midtown Offices GmbH

Das Gebäude wird von DVI, Formac Consult und Sascha Gechter Management nach einem Entwurf von Faber & Faber Architekten aus Berlin realisiert und soll 2024 fertig sein. Es schließt als Blockrandbebauung direkt an das Panoramahaus an. Gregor Marweld, Geschäftsführer der Formac Consult, hatte bei Bekanntgabe des Projektes erklärt: „Das Gelände Karl-Liebknecht-/Ecke Gontardstraße ist eines der letzten unbebauten Filetgrundstücke dieser Größenordnung am Alex.“ Das C1 sei besonders zukunftsweisend gestaltet – bereit für die neuen Arbeitswelten. „Flexibel und anpassungsfähig werden die Flächen offen für moderne Bürokonzepte sein. Denn kein Unternehmen ist wie das andere.“

Zwei Hochhäuser als prägende Blickpunkte

MYND von Signa

Die Baustelle des MYND-Turmes. Copyright: Mara Kaemmel
Die Baustelle des MYND-Turmes. Copyright: Mara Kaemmel

Nur wenige Schritte weiter in der Karl-Liebknecht-Straße, quasi nur durch den S-Bahnhof am Alex getrennt, hat die Signa Platz geschaffen und einen Teil des alten Galeria-Kaufhofes abgerissen. Der behutsame Rückbau läuft bereits seit vergangenem Jahr. Der übrige Teil des ehemaligen Warenhauses wird zum Sockel des von Kleihues+Kleihues entworfenen MYND-Hochhauses mit 33 Stockwerken und rund 134 Metern Höhe. Auch mit diesem Gebäude wird ganz zentral Raum für Arbeitsplätze geschaffen: 32.000 Quadratmeter Fläche für Büros. Im Sockel ist  ein Food-Culture-Markt geplant.

Das Covivio-Hochhaus

Die Baustelle des Covivio-Hochhauses. Copyright: Mara Kaemmel
Die Baustelle des Covivio-Hochhauses. Copyright: Mara Kaemmel

Gleich um die Ecke in der Alexanderstraße baut die Covivio ein Wohn-und Bürohochaus mit 60.000 Quadratmetern Mietfläche, das 130 Meter hoch werden soll. Das Covivio-Hochhaus wird nach einem Entwurf von sauerbruchhutton realisiert. Es besteht ebenfalls aus einem Sockel mit Einzelhandelsflächen, Gastronomie und Wohnungen im oberen Bereich. Darüber ragt der Büroturm auf.

Die Architekten schreiben auf ihrer Webseite dazu: „Die Kombination aus Wohnen, Arbeiten und Einzelhandel als traditionelle Typologie der europäischen Stadt wird in diesem Gebäude in innovativer Weise wieder aufgelegt und neu interpretiert.“ Der Tiefbau ist bereits seit April 2021 im Gange, denn es wird das erste Hochhaus in Berlin sein, das Geothermie nutzt.

Ein Arealnetz versorgt das Gebäude mit seinen 33 oberirdischen und drei unterirdischen Geschossen mit Energie. Zusätzlich werden in der Fassade Flächen für die Photovoltaikanlage integriert. Das Objekt kann damit einen Teil seines Strombedarfes selbst decken. Der Rohbaustart ist für Ende 2022 avisiert, die Fertigstellung für 2026 vorgesehen.

Projekte am Alexanderplatz in der Warteschlange

Zwei weitere Projekte lassen auf sich warten. Nachdem im Juni 2021 zwischen dem Immobilienunternehmen Hines und der BVG eine Grundsatzvereinbarung zum Umgang mit den U-Bahntunneln geschlossen wurde, wird an dem Hochhausprojekt weiter geplant. Ursprünglich sollte der Hines-Turm nach einem Entwurf von Gehry Partners 150 Meter hoch werden, wie nach dem Kollhoff-Masterplan aus dem Jahr 1994 und dem Entwurf zum Änderungs-Bebauungsplan I-B4a-3 erlaubt.

Die ehemalige Stadtbaudirektorin Regula Lüscher forderte jedoch eine Reduzierung auf 130 Meter – wie bei den Nachbarn. Der damalige rot-rot-grüne Senat unterstützte dieses Ansinnen. Das könnte sich inzwischen geändert haben. Der Investor wiederum will den Wohnanteil zugunsten von Büros senken. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen signalisierte, dass das Bebauungsplanverfahren I-B4a-3 fortgeführt werden soll und verwies in Bezug auf die Höhen auf den beschlossenen Masterplan, der den Alex als Hochhausstandort mit Höhen von 150 Metern ausweist.

Direkt neben dem Alexa ist eine weitere Grube ausgehoben. Doch beim Projekt Alexander Capital Tower geht es nur zögerlich voran. Die Fertigstellung war für 2023 vereinbart, doch es sieht nicht danach aus, dass der Termin gehalten werden kann. Die Stadt Berlin hat dem russischen Investor MonArch bis Herbst eine Nachfrist gesetzt, um die Verzögerungen beim Bau des 150-Meter hohen Wohnturmes aufzuholen. Vertragsstrafen waren im Gespräch.

Mehr Hochhaus-Projekte der Hauptstadt

Haus der Statistik wird Mixed-Used-Projekt

Das Skelett des Hauses der Statistik. Copyright: Mara Kaemmel
Das Skelett des Hauses der Statistik. Copyright: Mara Kaemmel

Eine weitere Aufreger-Immobilie ist inzwischen eingezäunt: Das Haus der Statistik an der Karl-Marx-Allee/Otto-Braun-Straße. Nach jahrelangem Streit um die Privatisierung und einen Abriss hatte die Stadt Berlin den ruinösen Gebäudekomplex aus DDR-Zeiten vom Bund gekauft. Er wird jetzt nach einem Konzept der Planungsgesellschaft Teleinternetcafé und Treibhaus umgebaut. Sie hatte sich im Wettbewerb vor drei Jahren durchgesetzt.

Geplant ist ein Ensemble mit gemischter Nutzung: Zum Altbau mit 46.000 Quadratmetern, der bis 2024 saniert werden soll, kommen rund 66.000 Quadratmeter Neubau dazu. Es entstehen zwei Wohnhochhäusern mit zwölf und 15 Geschossen und insgesamt rund 290 Wohnungen, ein 16-geschossiger Büroturm an der Otto-Braun-Straße für das neue Rathaus Mitte, drei „Experimentierhäuser“ für wechselnde Nutzungen, zwei Kitas, Dachgärten, Gemeinschaftsterrassen und drei Höfe, sogenannte Stadtzimmer. Mit dem Bau der Wohnhäuser wird die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) voraussichtlich 2026 beginnen.

Projekt Fischerinsel: Ist die Stadtreparatur missglückt?: Nach jahrelangem Streit und unvermuteten archäologischen Funden (etwa eine Latrine aus dem 14. Jahrhundert) wird auf der Fischerinsel endlich gebaut. Das kommunale Wohnungsunternehmen WBM hat jetzt Richtfestfest für 210 Wohnungen gefeiert.
Berlin/Brandenburg / Berlin

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EDGE Suedkreuz Berlin als nachhaltigstes Gebäude Deutschlands ausgezeichnet: Die DGNB bestätigt für das Holz-Hybrid-Bürogebäude EDGE Suedkreuz den höchsten jemals erreichten DGNB-Gesamterfüllungsgrad - bei bislang rund 10.000 zertifizierten Gebäuden.
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Potentialanalyse für Berlin: Wo entstehen die Büros von morgen?: Die Berliner Sparkasse analysierte das erste Halbjahr 2022 im Büromarkt der Hauptstadt und eruierte sechs spannende
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