Am Leipziger Ostplatz in der Prager Straße 20-28 entsteht das Vertical Village-Projekt „Four Living“ der CG Gruppe AG. Das Bauprojekt ging zuletzt durch die Medien, weil in der Nacht zum 3. Oktober 2019 zwei Baukräne auf der gewaltigen Baustelle in Flammen aufgingen. In einem Pressegespräch ging Christoph Gröner auf die Hintergründe der Ereignisse ein.
Im Rahmen des Vertical Village Projektes „FourLiving“ baut die CG Gruppe in Leipzig den ehemaligen Bürokomplex des Bauordnungsamtes zu einer Wohn- und Gewerbeimmobilie um.
Kräne auf Großbaustelle gehen in Flammen auf
In den frühen Morgenstunden des 3. Oktobers 2019 gingen drei Autokräne an der „FourLiving“-Baustelle in Flammen auf. Dabei brannten zwei Kräne komplett aus, der dritte wurde derart schwer beschädigt, dass er nicht mehr eingesetzt werden kann. Auch an einem Bagger fanden die Ermittler Brandspuren. Der Kranfirma entstand ein Millionenschaden: Drei bis vier Millionen sind pro Kran angefallen. Dazu kommen für die CG Gruppe zwischen 1,5 – 3 Millionen Euro aufgrund des Rußeintrages in den Baukörper. Die Leipziger Polizei ging von einer vorsätzlichen Tat aus, Oberbürgermeister Burkhard Jung sprach gar von einem terroristischen Akt.
Pressekonferenz der CG Gruppe zu dem Vorfall am „FourLiving“
Am 11. Oktober 2019 lud die CG Gruppe zu einem Pressegespräch, in dem Vorstandsvorsitzender Christoph Gröner zu einem veritablen Rundumschlag gegen verschiedene Adressaten ausholte und die Vorgänge aus seiner Sicht schilderte.
Missverständnisse bei der Überwachung der "FourLiving"-Baustelle begünstigten Anschlag
Aufmerksam auf den Brand wurde die CG Gruppe aufgrund von Bildern verschiedener Überwachungskameras, die auf der Baustelle an der Prager Straße installiert waren und Bilder von den brennenden Kränen aufgenommen hatten.
Normalerweise werde die Baustelle laut Christoph Gröner nachts zusätzlich von einem Sicherheitsdienst mit Hunden bewacht, doch "aus einer versehentlich falsch ausgelösten Rücknahme dieser Sicherheitsvorkehrung ist der Sicherheitsdienst in der gesamten Woche nicht vor Ort gewesen und die Sicherheit wurde auf die Überwachungskamera beschränkt". Das sei aufgrund eines Missverständnisses im Management der Baustelle entstanden, so Christoph Gröner weiter. "Diese Lücke muss von dritter Seite beobachtet worden sein und wurde dazu benutzt, in der Nacht zur Feier der Deutschen Einheit diese Brandanschläge, die wir in dieser Form bereits kennen, an den Fahrzeugen durchzuführen."
Fotogalerie zur Pressekonferenz inklusive Baustellenbilder vom Rohbau in der Prager Straße





Täter stammen vermutlich aus dem linken Spektrum
Hinsichtlich der Täter sei laut Herrn Gröner bis heute nicht bekannt, wer diesen Anschlag durchgeführt habe. Erfahrungen aus der Vergangenheit und ein intensives Social-Media-Screening würden allerdings die Vermutung nahelegen, dass die Täter wohl in der linken Szene zu verorten seien. Einen Angriff durch einen Konkurrenten schloss er bei dem Pressegespräch kategorisch aus.
Dabei fühle sich die CG Gruppe nicht persönlich angegriffen. Immerhin stünde die CG Gruppe für etwas, für ein spezielles Establishment, gegen die sich solche Aktionen per se entladen würden – auch um eine spezielle Pressewirkung zu erreichen. Zudem würden die Gründe für derartige Aktionen selten aus Aktionen der Anschlagsopfer selbst herrühren, sondern seien vielmehr in einer allgemeinen Vertrauenskrise der Bürger gegenüber Politik und Akteuren der Wirtschaft begründet, so Christoph Gröner weiter.

CG Gruppe ist das falsche Opfer für Anschläge
Deutlich zum Ausdruck brachte Herr Gröner sein Unverständnis dafür, dass ausgerechnet die CG Gruppe immer wieder Opfer von Anschlägen werde. Seine Firma stünde für Progressivität, Gleichberechtigung, den Kampf gegen Sexismus und Rassismus, sie schaffe bezahlbaren Wohnraum und beteilige sich massiv an Charity-Projekten (bis zu 20 Prozent des Unternehmensgewinnes gingen jährlich an Hilfsprojekte).
Auch das aktuell heftig diskutierte neue Umweltbewusstsein habe die CG Gruppe schon lange auf dem Schirm. Sie sei Vorreiter im CO2-einsparenden Bau von Gebäuden und Projekte wie die größte Photovoltaikanlage Leipzigs in Plagwitz sprächen ebenfalls eine eindeutige Sprache.
Geringe Bauverzögerungen absehbar
Die Fertigstellung des „FourLiving“ sei laut Christoph Gröner trotz allem für Ende 2020 vorgesehen. Es könne allerdings aufgrund des Anschlages zu Verzögerungen von bis zu vier Wochen kommen. Schuld seien nicht etwa Schäden an der Bausubstanz, sondern der gewaltige Rußeintrag von den Feuern an den Kränen.
Trotz Anschlägen großes Vertrauen in den Standort Leipzig
Der Anschlag in Leipzig war nicht der erste Anschlag auf die CG Gruppe in der Messestadt. Betriebswagen wurden angezündet, Büro- und Privatgebäude (etwa vom Architekturbüro Homuth, mit dem die CG Gruppe häufiger zusammenarbeitet) mit Steinen beworfen und ein Security-Mitarbeiter krankenhausreif geschlagen. Zudem wurde das Dach des Projektes am Mariannenpark, wo der alte Postbahnhof zu einem Gewerbegebäude umgebaut wird, häufiger in Brand gesteckt.
Abschrecken kann das die CG Gruppe aber nicht. Christoph Gröner: "Wir werden einfach das weiter tun, was wir geplant haben. Ich werde jetzt keine Reaktion zeigen als Unternehmer, dass ich in Leipzig mehr oder weniger mache. Wir sind da unerschütterlich. Das Vertrauen in die Stadt ist da. In die Bürger, in die Kaufkraft. Wir lieben diese Stadt."
„Four Living“ bringt Leipzig 300 neue Wohnungen
Um an der Stelle des ehemaligen Bauordnungsamtes einen Wohn- und Gewerbekomplex hochzuziehen, hat sich die CG Gruppe gegen einen billigeren Neubau entschieden, weil das Unternehmen für einen Neubau dieser Größenordnung und Höhe vermutlich kein Baurecht erhalten hätte. Bei der nun stattfindenden Umwandlung des Gebäudes in das „FourLiving“ wird der Komplex nach umfassenden statischen Maßnahmen in vier Türme zerschnitten. Nur das Erdgeschoss soll als gemeinsamer Sockel erhalten bleiben. Hier sind Gewerbeeinheiten (Büro, Gastronomie, Einzelhandel auf 4.300 Quadratmetern) vorgesehen. In den Türmen sollen auf 16.000 Quadratmetern bis zu 300 neue, teilmöblierte Apartments, aber auch Flächen für Co-Working entstehen. Eine Tiefgarage wird 152 Stellplätze zur Verfügung stellen. Bis Ende 2020 ist die Fertigstellung des 170 Meter langen, 38 Meter hohen und knapp 90 Millionen teuren „FourLiving“ angedacht.